Rotkohl kenne ich von früher. Das gab immer so ein schlonziges Geräusch, wenn er an Heiligabend aus dem Glas in den Topf plumpste. Zu Braten und Klößen war es bei uns einfach die Beilage. Als Kind fand ich das gelinde gesagt fragwürdig, warum die Erwachsenen dieses sehr weich gekochte Gemüse so schätzen. Bis jetzt habe ich lange einen großen Bogen um den roten Kohl gemacht.
Ihr ahnt es, zum Ende des Jahres gab es hier bei mir eine Rotkohl-Challenge! Mein Mann beäugte das Gemüse schon beim Einkauf eher skeptisch. Ich glaube, auch er hat ein weihnachtliches Glas-Trauma. Das galt es nun zu überwinden. Also ran an das Gemüse!
Warum nur immer aus dem Glas?
Wusstet ihr, dass Rotkohl roh im Salat echt richtig lecker ist und auch noch jede Menge Vitamine hat? Mit nur 100 g rohem Rotkohl deckt ihr bereits die Hälfte eures Vitamin-C-Tagesbedarfes ab. Das finde ich schon ganz schön beeindruckend und habe ich in dieser warenkundlichen Übersicht des BLE erfahren. Entsprechend ist das farbenfrohe Gemüse nicht nur was fürs Auge sondern tut auch dem Körper gut. Bei der aktuellen Krankheitswelle ein nicht unwesentlicher Faktor. Ein einfaches Salatrezept hat Julia hier bereits geteilt, eine ziemlich verführerisch cremige Variante habe ich bei Majas Foodblog „moey’s kitchen“ gefunden. Muss ich demnächst mal ausprobieren!
Frisch und farbig geht es auch!
Neben Salat macht sich Rotkohl auch als Suppe sehr gut. Wer das Wintergemüse nicht nur als Beilage im Weihnachtsmenü haben möchte, kann es als püriertes Süppchen zur Vorspeise servieren – lecker finde ich die Variante mit Apfel und Ingwer vom Blog „Rosagrün“. Die Gäste dürften allein von der sehr spektakulären Farbe beeindruckt sein. Apropos Farbe: Der Rotkohl färbt nicht nur die Suppe schön, sondern auch Schneidebretter und Hände. Letztere bekommt ihr mit etwas Zitronensaft sauber. Beim Brett vielleicht nicht gerade die liebste Holzvariante nehmen, sondern ein älteres Modell.
Von der ungeliebten Beilage zum „Rotkohl-Steak“
Mein Rotkohl wurde in Scheiben geschnitten, mariniert und kam einfach in den Ofen. Die Idee habe ich mir bei Britta von „Ginger & Thyme“ abgeschaut. Sie serviert ihn mit angebratener Birne und Nüssen. Bei uns gab es dazu Polenta und Büffelmozzarella. Das war ein Fest! Und ich finde so hat das Wintergemüse durchaus das Zeug für einen vegetarischen Hauptgang an Weihnachten. Das hat sich der Rotkohl wahrlich verdient, nachdem ich ihn so lange verschmäht habe und er immer nur neben den Klößen liegen durfte. Damit ist meine Kohl-Challenge abgeschlossen und erfüllt! Oder was meint ihr: Rotkohl klassisch als Beilage oder tatsächlich als neuer Shootingstar im Veggie-Menü?
Habt ihr Lust auf ein wenig mehr Inspiration in Sachen fleischloses Weihnachtsmenü? Dann schaut doch mal in unseren Guide auf Instagram. Hier haben wir tolle Beispiele gesammelt, wie saisonales Wintergemüse die Hauptrolle übernehmen kann!
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