Es gibt Food-Mythen, die halten sich echt hartnäckig. Immer wieder fragt mich jemand: Darf ich Spinat eigentlich aufwärmen? Ein Mythos neueren Datums lautet „Kohlenhydrate machen dick“. Durch Instagram, Facebook und Co ist es sogar noch leichter geworden, Falschaussagen zu verbreiten. Es gibt aber auch richtig gute Ernährungsinfos in den Sozialen Medien.
Was haben Ernährungsmythen mit Ernährungstrends zu tun?
Hier geht es ja seit ein paar Wochen um Ernährungstrends. Schließlich freuen wir uns schon sehr auf das 3. Foodie Café unter dem Titel "Let`s talk about trends" . Und das passt insofern zusammen, dass auch Ernährungsmythen und falsche Ernährungsinformationen laut Trendreport Ernährung 2022 ein Trend sind. Die befragten Fachleute nannten Mythen, Falschaussagen und Widersprüche in der Ernährungsinformation auf Platz Nummer 8. Der Report zitiert dazu Prof. Christine Brombach von der ZHAW mit der Aussage, dass es eine Art Grundrauschen zum Thema Ernährung gibt, das viele überfordert und verunsichert. Gleichzeitig stellen Ernährungsfachkräfte sowohl online als auch offline fest, dass verlässliche Infos gesucht werden. Das bestätigt Ernährungsmedizinerin Marie Ahluwalia, die in ihren Beratungen immer öfter Menschen trifft, die keine Lust auf stumpfe Diäten haben, sondern ihre Ernährung verstehen möchten. Und diese Menschen machen sich auf die Suche nach zuverlässigen Quellen.
Verbrauchende suchen verlässliche Quellen auch in den Sozialen Medien.
Menschen in der Beratung wollen ihre Ernährung verstehen, statt blind Diäten einzuhalten.
Zum Glück wächst gleichzeitig mit dem Interesse auch die Anzahl derer, die leicht verständliche, fachliche fundierte Infos über Ernährung zur Verfügung stellen. Ein Beispiel haben wir euch ja auch schonmal hier im Blog vorgestellt. Foodbloggerin und Ernährungswissenschaftlerin Lisa Nentwich erklärt in ihrem Blog "Dinkel und Beeren" genau wie auf Instagram wie eine gesunde Ernährung im Alltag aussehen kann. Dabei gibt sie tolle Tipps für einfache Rezepte, klärt aber auch immer wieder Ernährungsmythen auf.
Der Trendreport berichtet außerdem: Immer mehr Anbieter von Lebensmitteln stellen auch Ernährungsinfos ins Netz. Denn auch sie bemerken eine Veränderung, berichtet Jan Rein im Report. Verbraucher wollen keine Influencer mit ihren Lieblingsprodukten mehr sehen, sondern wünschen sich Infos mit Hand und Fuß.
Chancen und Risiken
Ich sehe in der Entwicklung sowohl Chancen als auch Risiken. Die Risiken bestehen darin, dass mehr Interesse am Thema Ernährung auch mehr Leute auf den Plan ruft, die sich vielleicht doch nicht ganz so gut auskennen und dann falsche Infos verbreiten. Wenn aber gleichzeitig fundierte Infos gefragt sind, bekommt das Angebot von Fachkräften eine echte Chance.
Deshalb möchte ich an dieser Stelle allen Ernährungsfachkräften Mut machen, die überlegen, sich in den Sozialen Medien zu präsentieren: Zeigt euch, teilt euer Wissen und eure Infos! Ihr seid gefragt. Fangt doch gerne damit an, uns auf Instagram zu folgen. Und falls ihr überlegt, wie ihr noch aktiver werden könnt, dafür zeige ich euch gerne ein paar tolle Beispiele.
Hier bloggen Ernährungsfachkräfte
Und wie ist das jetzt mit Spinat und Kohlenhydraten?
Um nochmal auf den Anfang des Artikels zurück zu kommen: Natürlich könnt ihr Spinat aufwärmen. Wichtig ist, dass das Essen rasch abgekühlt und in einem sauberen Behälter kühl gelagert wird. Ist ja eigentlich klar, oder? Und bei den Kohlenhydraten kann ich es auch nicht oft genug sagen: Esst mehr Vollkorn und weniger Zucker, dann machen euch Kohlenhydrate auch nicht dick, sondern satt.
Viele Informationen zu Lebensmitteln entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand. Das Bundeszentrum für Ernährung führt durch den Dschungel von Mythen und Halbwahrheiten und schafft Fakten.
Viele Jahre waren Eier bei einem hohem Cholesterinspiegel verpönt. Heute weiß man, dass es vielmehr auf die Qualität der Fette und den gesamten Lebensstil ankommt.
Auf Gefühlen beruhende Aussagen erreichen Menschen besser als gesicherte Fakten. Das beschreibt der Begriff „postfaktisch“. Was bedeutet diese Entwicklung für die Ernährungskommunikation?
Quarks bietet fundierte Wissenschaftskommunikation leicht verständlich. Im Bereich Ernährung geht es zum Beispiel um Pflanzenmilch, Agavendicksaft und Walnüsse.
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