Als ich den Trendreport Ernährung 2022 zum ersten Mal las, musste ich lachen, so eng sind die ersten beiden Trends mit meiner Lebenswirklichkeit verbunden. Sie lauten: 1) Klimafreundliche und nachhaltige Ernährung und 2) Vegane und pflanzenbasierte Ernährung. Ich bin also nicht allein, wenn ich mich frage, wie ich meine Ernährung mit dem Anspruch an genug Klimaschutz unter einen Hut bekomme.

Als Ernährungswissenschaftlerin versuche ich schon lange, mich „gesund“ zu ernähren. Was das für mich bedeutet und wie mir das gelingt, hat sich im Laufe der Zeit verändert. In den letzten Jahren habe ich sowohl mein Einkaufsverhalten als auch das, was bei mir auf den Tisch kommt, verändert.

Trend 1: Klimafreundliche und nachhaltige Ernährung

Bei klimafreundlicher Ernährung denke ich an wenig Fleisch, Milch und Käse, dafür reichlich Gemüse und Obst, Getreide und Hülsenfrüchte. Obst und Gemüse esse ich schon lange reichlich. Hier hat sich in den letzten Jahren vor allem mein Einkaufsverhalten verändert. Ich bekomme eine Bio-Kiste aus der Region und achte beim Bestellen darauf, möglichst viele regionale Produkte zu wählen. Für mich ist das die beste Möglichkeit, unverpackte, saisonale Produkte aus der Region zu beziehen. Und gut fürs Klima ist das auch noch.

Doch nicht nur Obst und Gemüse, auch Getreide und Hülsenfrüchte kaufe ich bewusst. Ich esse gerne und viel Brot. Dabei achte inzwischen mehr auf Vollkorn und kaufe gerne Bio. Hülsenfrüchten sind bei mir lange zu kurz gekommen. Inzwischen habe ich aufgeholt und koche regelmäßig Gerichte mit Linsen oder Bohnen und streiche Hummus oder Linsenaufstriche aufs Brot. Wieder ein doppelter Gewinn: Für meine Gesundheit und das Klima. Im Trendreport Ernährung berichtet Kochbuchautorin Inga Pfannebecker davon, dass vegetarische und vegane Rezepte immer mehr nachgefragt werden. Ich bin wohl nicht allein mit meinen Veränderungen.

Trend 2: Vegane und pflanzenbasierte Ernährung

Das Wort pflanzenbasiert finde ich immer noch ein wenig unhandlich, aber es drückt genau das aus, was ich anstrebe: Mehr pflanzliche und weniger tierische Lebensmittel. Insgesamt ergibt das eine bunte und vielseitige Ernährung, denn auch hier spielen Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchte die Hauptrolle.

Vegane Ernährung ist meines Erachtens ein Thema für sich, denn es gibt Produkte, die schwer zu ersetzen sind. Ich möchte zum Beispiel Sahne nicht durch ein industriell hochverarbeitetes Pflanzenprodukt ersetzen. Ich mag den Satz „Wir müssen nicht alle Veganer werden, aber wir müssen alle veganer werden“. Denn wenn jeder und jede ein bisschen weniger Fleisch, Milch, Käse und Eier essen würden, wäre schon viel für das Klima getan.

Mit meinem Interesse an der Zusammensetzung von Produkten, bin ich ebenfalls in guter Gesellschaft. So konstatiert Ernährungswissenschaftlerin Katrin Meyer, die bei einem Startup für Kinderlebensmittel arbeitet, dass das Interesse an der Produktzusammensetzung und den verwendeten Inhaltsstoffe hoch ist. Eltern erwarteten hier laut Meyer Transparenz und Nachhaltigkeit. Ich mag am liebsten kurze Zutatenlisten, wie ich euch ja auch schon in einem Blogartikel über Fertigprodukte verraten habe.

Ich bin nicht allein!

Ich bin erstaunt, wie sehr meine Ernährungsgewohnheiten sich mit den beiden meist gewählten Trends im Report decken. Es macht mir aber gleichzeitig auch Hoffnung, dass sich viele Menschen auf den Weg zu einer pflanzenbasierten und klimafreundlichen Ernährung machen, denn letztlich profitieren wir dann alle: Von einer gesunden und ausgewogene Ernährung und einem weiterhin bewohnbaren Planeten.

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