Ja, schon klar, veganen Käse kann es nicht geben. Und trotzdem sind die Regale im Supermarkt voll mit Produkten wie „Genießerscheiben“, „Streumix“ oder „Greek white“, also Produkten, die vegan sind und sozusagen die Käselücke schließen. Ich schwanke immer wieder zwischen Neugier und der Frage: Brauche ich das?
Die Regalmeter sprechen für sich: Es gibt immer mehr Produkte, die sich einsetzen lassen wie Käse. Und es ist ja auch praktisch: Weißkäse für den griechischen Salat, geriebener Käse für die Pizza und Käsescheiben aufs Brot. Eben alles wie immer, nur ohne Tier. Die kreativen Namen auf der Packung kommen übrigens daher, dass der Begriff Käse nur tierischen Produkten vorbehalten ist.
Was steckt drin im Käseersatz?
Ich habe schon den einen oder anderen „veganen Käse“ probiert. Manche waren ganz gut, bei anderen hat mich ein deutlicher Kokosgeschmack ziemlich gestört. Am besten fand ich bisher eine Art Weichkäse aus Cashewkernen. Nein, er schmeckt nicht wie Camembert, ist aber ein Produkt, das tatsächlich – wie echter Käse - mit sehr wenigen Zutaten auskommt. In anderen Sorten stecken Bindemittel und Aromen, um möglichst nah ans Original heranzukommen, es sind also stark verarbeitete Produkte, die ich eher weniger essen möchte.
Käse im Alltag ersetzen
Um nicht auf die hochverarbeiteten Produkte der Industrie zurückgreifen zu müssen, habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie sich die Lücke mit einfachen Mitteln schließen lässt.
Auf dem Brot
Fakten
Es gibt viele Sorten Käseerssatz zum Beispiel aus Cashewkernen oder auf Kokosölbasis.
Auf dem Brot schmecken statt Käse auch vegane Aufstriche oder Dips.
Beim Kochen können Nussmus, Hefeflocken oder Semmelbrösel die Rolle von Käse übernehmen.
Beim Abendbrot ist Käse besonders leicht zu ersetzen, denn es gibt so viele pflanzliche Alternativen. Zum Beispiel Rohkost in feinen Streifen, gebratenes Gemüse und Aufstriche aus Gemüse oder Hülsenfrüchten. Ich esse zum Beispiel gerne Hummus. Er ist schön cremig und es gibt in ihn verschiedenen Geschmacksrichtungen, zum Beispiel mit getrockneten Tomaten oder gegrillter Paprika. Beim Kaufen achte ich auf möglichst natürliche Zutaten in der Zutatenliste, aber er ist auch wirklich schnell selber gemacht. Isa hat euch ein Rezept für Rote-Bete-Hummus aufgeschrieben. An zweiter Stelle kommen bei mir andere Aufstriche, die ich auch gerne selber mache. Jetzt im Frühling zum Beispiel aus Radieschenblättern, Nüssen, Kidneybohnen und Olivenöl. Einfach alles pürieren, Gewürze dazu, fertig!
Beim Kochen
In warmen Gerichten nutze ich Käse oft, um sie cremiger zu machen oder um etwas zu Überbacken. Für beides gibt es pflanzlichen Ersatz. So lassen sich alle Gerichte, in die Parmesan kommt, auch mit Hefeflocken zubereiten. Sie enthalten – genau wie Parmesan – Glutaminsäure, die schön würzig schmeckt. Hier handelt es sich um natürlich vorkommende Glutaminsäure, nicht um das künstlich hergestellte Natriumglutamat, auch als E 621 bekannt. Der Newsartikel vom BZfE erklärt das genau.
Als Kruste für Aufläufe mag ich Semmelbrösel. Gerne auch gemischt mit Kräutern und wenn es etwas gehaltvoller sein darf, mit Kernen, Nüssen oder Öl für den richtigen Crunch. Wer es käsiger mag, kann auch hier wieder zu Hefeflocken greifen und eine Mischung aus Hefeflocken und Nussmus verwenden. Aus Hefeflocken, Mehl und Margarine entsteht nach dem Rezepte von vegan guerilla sogar eine cremige Variante für Pizza. In anderen Rezepten ist auch hier noch Nussmus enthalten.
In der kalten Küche
Ich muss zugeben, hier stehe ich ein wenig auf der Leitung, denn wie ich Feta in einem griechischen Salat ersetzen soll oder Mozzarella in Caprese, das weiß ich leider auch nicht. Oft wird hier auf Tofu verwiesen, aber da stört mich die deutlich andere Konsistenz im Vergleich zu den gewohnten Produkten. Ich setze hier auf bewussten Konsum und genieße den Käse oder ich bereite etwas ganz anderes zu.
Vielleicht habe ich die besten Ideen einfach noch nicht kennengelernt? Helft mir doch gerne auf die Sprünge und schreibt einen Kommentar!
Noch mehr Pflanzliches im was-wir-essen-Blog
Was ist eigentlich vegane Butter?
Kommentare (0)