Letzten Donnerstag war es mal wieder soweit: Foodie-Café-Zeit – und das schon zum siebten Mal. Das Thema „Küche & Klima“ ist eines, das mir sehr am Herzen liegt und mich tagtäglich umtreibt. Ging es mir früher „nur“ darum, mich vorwiegend gesund zu ernähren, möchte ich heute nicht nur meinem Körper was Gutes tun sondern insbesondere dem Klima nichts Schlechtes. Eigentlich einfach, wäre das Thema nicht so komplex…
Das Schöne am Foodie Café: Hier trifft man auf Gleichgesinnte. Menschen, die sich für Lebensmittel begeistern, richtig gut auskennen und dennoch mal ganz klar sagen: Man kann nicht immer alles richtig machen! Ich bin also nicht alleine mit meinem Dilemma, das finde ich in jedem Fall tröstlich. Scheinbar fragen sich viele: Ja, was denn jetzt? Die unverpackte, regionale Gurke, die Bio-Gurke in Plastik oder doch lieber keine von beiden und dafür den saisonalen Brokkoli? Meine Blog-Kollegin Julia hat es im Vorfeld schön auf den Punkt gebracht: „Wenn wir jede einzelne Kaufentscheidung reflektieren und durchdenken müssten, kämen wir nie wieder aus dem Supermarkt raus.“
Kopfkino ausstellen: Weniger denken, mehr handeln!
Nachhaltigkeitsforscherin Melanie Speck hat mir mit ihrem Impulsvortrag im Foodie Café wirklich gut vor Augen geführt, worauf es im Alltag tatsächlich ankommt: Die Entscheidung Gemüsesuppe statt Gulasch zu kochen, ist schon mal die richtige! Natürlich ist es wunderbar, wenn beim Kauf von Möhre & Co bio, saisonal und regional Hand in Hand gehen, aber letztlich dürfen wir uns hierbei nicht im Klein-Klein verlieren. Warum? Weil zu viel nie gut ist. Das gilt auch für an sich relevante Fakten. Wir brauchen mehr denn je: einen klaren Kopf, damit wir den Kochlöffel leicht führen können. So kommt es öfter und von selbst zu tatsächlich nachhaltigen Entscheidungen mit großer Hebelwirkung.
Wie also gehen wir es weniger schwer an? Klimaschutz klingt zumindest in meinen Ohren oft anstrengend und nach wenig Freude. Foodie-Café-Speaker Michael Adler, Autor von „Klimaschutz ist Menschenschutz“, empfiehlt den Fokus weg vom Verzicht hin zu einer wünschenswerten Zukunft zu lenken. Positiv und konstruktiv kommen wir schneller weiter! Auch das holt mich sehr ab. Je griffiger und weniger komplex, desto besser kommen wir alle ins Tun. Um klimafreundlich zu essen, sind einfache, klare Faustregeln hilfreich. Sie dienen uns als Leitplanken, die wir auch dann noch abrufen können, wenn wir recht abgekämpft noch eben den Wocheneinkauf im Supermarkt erledigen.
Die im Vorfeld des Foodie Cafés entstandenen Faustregeln für eine klimafreundliche Küche haben für mich echten Leitplanken-Charakter. Diese alltagsnahen Empfehlungen sind echt gut machbar. Einige davon beherzige ich sogar schon wie etwa Leitungswasser trinken, beim abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatum erstmal auf meine Sinne vertrauen und keine exotischen Superfoods kaufen. Andere picke ich mir bewusst raus, um mit und an ihnen zu wachsen: mehr Wildkräuter wagen, neue pflanzliche Lebensmittel ausprobieren und wirklich kein Brot mehr wegschmeißen.
Mal eben genießen: undogmatisch und voller Gemüse
Im „Kitchen Talk“ habe ich übrigens am Ende der Online-Veranstaltung „öfter mal vegan“ aufgeschnappt. Eigentlich ist das der Titel eines Kochbuchs von Christina Wiedemann, aber für mich klingt es nach verheißungsvollem Ausprobieren mit mehr Pflanze, ohne so eine seltsam überambitionierte Betonung von pflanzlicher Küche. Es gibt einfach viel gutes Gemüse. Punkt. Aber: Gulaschsuppe kommt bei mir dennoch auf den Tisch, denn wie Foodbloggerin Julia es formuliert: „Ich betrachte Fleisch und Fisch als Genussmittel. Wenn die Herkunft stimmt, genieße ich es hin und wieder gerne.“ Und das tue ich nun einfach noch bewusster und achtsamer als bisher. Damit habe ich jetzt und hoffentlich auch in Zukunft ein gutes Bauchgefühl!
Mit diesem herrlich gehaltvollen, aber gut verdaulichen InPut von Melanie Speck, Michael Adler, den Influencerinnen des „Creator Circle“ und dem BZfE-Team verabschiede ich mich nun in die Weihnachtszeit und auch vom „was wir essen Blog“. Es war mir stets eine Freude und ich hoffe, euch auch!
Kommentare (1)
Die Zubereitung von Mahlzeiten und die Produkte selbst haben einen sehr starken Einfluss auf die Umwelt. Lebensmittelhersteller achten von Anfang an auf die richtige Lagerung ihrer Lebensmittel. Und wissen Sie: Wenn Lebensmittel richtig gelagert werden, bleiben sie länger frisch und wir müssen sie nicht wegwerfen.