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Der UN-Generalsekretär hatte 2020 alle Staaten aufgefordert, Strategien für nachhaltige Ernährungssysteme zu erarbeiten. Die Nationalen Dialoge waren wichtige Bausteine in diesem Prozess.

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In Deutschland richtete die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) den Nationalen Dialog zu nachhaltigen Ernährungssystemen im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aus. Ziel war es, einen breiten, offenen und inklusiven Dialog aller Agierenden des Ernährungssystems in Deutschland anzustoßen. Über 1.600 Teilnehmende der gesamten Wertschöpfungskette beteiligten sich am Nationalen Dialog. „Wir haben viele Impulse sammeln können, wie Ernährungssysteme resilient, klimagerecht und nachhaltig weiterentwickelt werden können“, resümierte Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der BLE und Leiter des Nationalen Dialogs. Impulse aus den fünf Themenfeldern des Dialogs wurden am 20. Januar 2023 bei einem Fachpodium des Global Forums for Food and Agriculture (GFFA) auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vorgestellt.

Der Nationale Dialog in Deutschland startete im Juni 2021. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hatte die Aufgabe, Themenfeld 5 „Ernährung der Zukunft – mehr pflanzenbasiert“ zu koordinieren. Wie zahlreiche Studien zeigen, ist die Erhöhung des Anteils pflanzlicher Lebensmittel bei gleichzeitiger Verringerung des Anteils tierischer Produkte in der Ernährung einer der wirkungsvollsten Hebel, um Ernährungssysteme nachhaltiger zu gestalten. Daher stand die Frage „Wie kommen wir zu einer mehr pflanzenbasierten Ernährung?“ im Fokus von Themenfeld 5. Die zentrale Empfehlung der 50 teilnehmenden Fachleute aus Wissenschaft und Praxis: Es braucht eine nationale Ernährungsstrategie, die alle gesellschaftlichen Gruppen einbezieht, Maßnahmen einfordert und Fortschritte überprüft, außerdem klare Ziele und einen Aktionsplan enthält. Zudem müssten politische Maßnahmen eine ökologische, standortgerechte und sozialverträgliche Landwirtschaft stärken und Handel sowie Verarbeitung stärker dezentral arbeiten.

Da bereits bei der Auftaktveranstaltung betont worden war, dass die Beteiligung aller relevanten Akteurinnen und Akteure des Ernährungssystems notwendig ist, um die Transformation voranzutreiben, kamen bei den weiteren Dialogveranstaltungen Personen aus den  unterschiedlichsten Bereichen zu Wort. Eine Besonderheit in Themenfeld 5 war, dass das Ecologic Institut gleichzeitig im Auftrag der BLE eine Synopse aus den bisherigen Ergebnissen erarbeitete. Das Papier „Ernährungspolitische Strategien zur Förderung pflanzenbasierter Ernährungsweisen in Deutschland“ enthält neben der Auswertung der Dialogergebnisse aus 2021 konkrete politische Handlungsoptionen und Instrumente für die Förderung pflanzenbasierter Ernährungsweisen sowie Schlussfolgerungen für die weitere Prozessgestaltung.

Der erste von zwei Online-Workshops in Themenfeld 5 trug den Titel „Zukunft Proteine – wie wir die Vielfalt auf den Teller bringen“. Alternative Proteinquellen wie zellbasiertes Fleisch oder Insekten bis zur weidelandbasierten Milch- und Fleischerzeugung waren Thema. Im zweiten Workshop „Meine Küche, unsere Zukunft – Lebensmittel wertschätzen, nicht verschwenden“ stand die Reduktion von Lebensmittelabfällen im Mittelpunkt. Laut der EAT-Lancet-Kommission, Begründerin der „Planetary Health Diet“, müssen wir die Lebensmittelverschwendung halbieren, um in Zukunft zehn Milliarden Menschen ausreichend und innerhalb der planetaren Grenzen ernähren zu können.

Die zentrale Veranstaltung „Gemeinsam nachhaltig ernähren – Strategien und Akteure einer pflanzenbetonten Zukunft“ verdeutlichte, was sich auch als Fazit des gesamten Dialogprozesses formulieren lässt: Es gibt schon heute viele gute Ansätze und Best-Practice-Beispiele, wie sich ein nachhaltigeres, mehr pflanzenbetontes Ernährungssystem realisieren ließe. Nun gilt es, diese konkret in einer nationalen sowie in regionalen und kommunalen Ernährungsstrategien zu verankern. Dabei müssen alle relevanten Gesellschaftsgruppen beteiligt werden, wie auch Dr. Eiden unterstrich: „Veränderung ist ein Prozess und unsere Ernährung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die alle Akteursgruppen vom Acker bis zum Teller einbeziehen muss.“

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