Der Anspruch an Ernährungskommunikation ist üblicherweise, sie so zu betreiben, dass die Adressaten etwas „mitnehmen“ und ihr ernährungsbezogenes Handeln neu oder anders ausrichten. Vor dem Hintergrund der als problematisch einzustufenden ökologischen Auswirkungen unserer Ernährungsmuster über die letzte Dekade und weltweit zunehmender ernährungsmitbedingter Erkrankungen ist das ein verständliches Ziel. Doch wie gelangen wir vom Wissen zum Handeln?
Es gilt, in der Ernährungskommunikationsforschung die gesellschaftlichen Kontexte der Bedeutungsaushandlung ins Zentrum zu rücken, um sie für die Gestaltung von Ernährungsbotschaften fruchtbar zu machen. Dabei sind individuell wahrgenommene soziale Normen des näheren Umfelds einer Person, die das Verhalten beeinflussen können, wie auch die breitere Betrachtung der größeren soziokulturellen Kontexte, in denen bestimmte Werte und Normen vermittelt und reproduziert werden, von besonderem Interesse.
Der Artikel ist erschienen in Ernährung im Fokus 1 2021.
Ernährung als kommunikatives Phänomen – Forschungsfeld mit Potenzial
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