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Viele Eltern machen sich Sorgen, wenn auf dem Kinderteller ständig Bohnen, Brokkoli oder anderes Gemüse unberührt bleiben. Sie befürchten, ihr Nachwuchs bekommt nicht genug Vitamine und gewöhnt sich ein schlechtes Essverhalten an. Meist sind die Ängste jedoch unbegründet. Es ist ganz normal und gehört zur Entwicklung dazu, dass Kinder phasenweise sehr einseitig essen und nur wenige Gemüsearten mögen. Solange sich die Kleinen altersgerecht entwickeln, fit und aktiv sind, besteht bei einseitigem Essverhalten kein Grund zum Verzweifeln.
Geduld, und nochmal Geduld
Tipp für die Eltern
Kleinkinder merken schnell, wie besorgt Eltern sind, wenn sie Gemüse verweigern. Eltern sollten sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und Essen möglichst nicht thematisieren. Es bekommt sonst einen zu hohen Stellenwert.
Je mehr Eltern ihre Kinder zum Gemüseessen drängen, desto mehr Stress entsteht am Tisch. Essen sollte jdoch vor allem Spaß machen. Wichtig sind regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten in ruhiger und entspannter Atmosphäre. Stress, der durch Zwang entsteht, ist hier fehl am Platz. Stattdessen sind viel Geduld und Durchhaltevermögen gefragt. Am besten versuchen Eltern, gelassen zu bleiben und das Essverhalten nicht ständig zu thematisieren, sondern eine angenehme und positive Situation am Esstisch zu schaffen. Eltern sind für ihre Kinder das wichtigste Vorbild, die sie gerne imitieren. Statt darüber zu reden, ist es ratsam zu zeigen, dass Gemüse selbstverständlich zu Mahlzeit dazugehört und lecker schmeckt. Wenn Eltern ihren Nachwuchs zum Probieren motivieren und akzeptieren, dass er auch nichts oder nur eine kleine Menge davon essen möchte, trägt das bereits zu einem entspannteren Essalltag bei.
Außerdem ist es hilfreich, das abgelehnte Gemüse nicht gleich vom Speiseplan zu streichen, sondern immer wieder anzubieten. Die Geschmacksvorlieben der Kinder ändern sich und an manche Geschmacksrichtungen gewöhnen sie sich erst. Manchmal reicht es aus, das Gemüse auf eine andere Weise zuzubereiten, zum Beispiel als Happen mit einem Dipp oder püriert als Soße. Es spricht nichts dagegen, wenn Eltern eine Zeit lang häufiger das Lieblingsgemüse des Kindes auf den Tisch bringen und es unterschiedlich zubereitet anbieten. Ab und zu lässt es sich mit neuem Gemüse kombinieren.
Mithilfe fördert den Bezug zum Essen
Mitmachen weckt Interesse – gerade bei den Kleinen. Am besten beziehen Eltern ihren Nachwuchs schon frühzeitig in die Mahlzeitengestaltung mit ein. Das kann bereits beim Gemüseanbau im Garten oder auf dem Balkon beginnen, über den gemeinsamen Einkauf bis hin zum gemeinsamen Schnippeln von Gemüse und kochen. Vielleicht nascht das Kind schon bei der Zubereitung etwas Gemüse und ist zumindest stolz auf das selbstgemachte Essen. Auch wenn Kinder nicht gleich zum Gemüsefan werden, greifen auch sie früher oder später zum Gemüse. Sollten sich Eltern allerdings längerfristig Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes machen, ist es ratsam eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt aufzusuchen.