Milch gehört zu den leicht verderblichen Lebensmitteln. Eine wichtige Orientierung gibt das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Es gibt an, bis wann das ungeöffnete Lebensmittel bei richtiger Lagerung mindestens haltbar ist und seine produktspezifische Qualität behält. Ist das MHD abgelaufen, sind die Milchprodukte nicht zwangsläufig verdorben. Sie sollten dann aber sicherheitshalber mit dem Geruchs- und Geschmackssinn geprüft werden.
Je nachdem, wie stark oder lange die Milch erhitzt wurde, ist sie mehr oder weniger lang haltbar:
- Vorzugsmilch trägt kein MHD, sondern ein Verbrauchsdatum. Mit Ablauf des Datums soll die Milch spätestens verbraucht sind. Es liegt maximal 96 Stunden nach der Gewinnung.
- Traditionell hergestellte Frischmilch ist bei unter acht Grad Celsius etwa sieben bis zehn Tage haltbar (Mindesthaltbarkeitsdatum beachten!), die geöffnete Packung bis zu fünf Tage. Der Verderb ist leicht am säuerlichen Geschmack zu erkennen.
- ESL-Milch ist bei ununterbrochener Lagerung mit Temperaturen von maximal acht Grad Celsius bis zu drei Wochen haltbar, geöffnet wie jede Frischmilch.
- H-Milch ist bei Zimmertemperatur in der geschlossenen Packung drei bis sechs Monate haltbar (Mindesthaltbarkeitsdatum beachten), die geöffnete Packung etwa sieben Tage. H-Milch verdirbt ohne Säuerung.
- Sterilisierte Milch ist sechs bis zwölf Monate ohne Kühlung haltbar. Wie H-Milch verdirbt auch Sterilmilch ohne Säuerung.
- Bei Sauermilchprodukten gibt neben dem MHD der Deckel Aufschluss über den Verderb. Sobald sich der Deckel nach oben wölbt, ist der Inhalt verdorben! Anders ist das bei Kefir: Er enthält Kohlensäure, die den Deckel leicht wölbt – je näher das MHD rückt, desto stärker. Zu lang gelagerte Sauermilchprodukte können bitter werden und schimmeln. Auch auf Sahneerzeugnissen kann sich Schimmel bilden. Verschimmelte Produkte müssen komplett entsorgt werden, da sich der Schimmel auch unsichtbar im gesamten Lebensmittel ausbreitet. Joghurt hält je nach Verfahren im Kühlschrank bei unter acht Grad Celsius ungeöffnet mehrere Wochen, geöffnet vier bis sechs Tage.
Wie sollten Milch und Milchprodukte aufbewahrt werden?
Milch und Milcherzeugnisse sollten kühl und dunkel gelagert werden. Das gilt für gekühlte Produkte sofort nach dem Einkauf und für H-Milch ab dem Zeitpunkt des Öffnens. Milch verändert den Geschmack auch unter Lichteinfluss (Lichtgeschmack) und nimmt leicht Fremdgerüche an, zum Beispiel durch stark riechende Lebensmittel im Kühlschrank.
Warum kocht Milch über?
Milch besteht hauptsächlich aus Wasser, Eiweiß, Fett und Emulgatoren wie Lecithine. Während des Erhitzens gerinnen die Eiweiße, steigen an die Oberfläche und bilden dort eine dünne Haut. Gleichzeitig entsteht beim Kochen Wasserdampf, der vom Boden des Topfes aufsteigt. Übersteigt der entstehende Druck den Widerstand der Haut, platzt die Haut auf und die Milch schießt über den Topfrand hinaus.
Tipp: Wer die Milch im Auge behält und sie regelmäßig umrührt, kann das Überkochen verhindern.