Jedes Jahr vor Ostern frage ich mich, woher die vielen zusätzlichen Eier kommen, die in diesen Tagen gekauft werden. Jetzt habe ich mich auf die Suche nach Antworten gemacht und ein paar Anhaltspunkte gefunden:
Hühner legen je nach Alter und Jahreszeit unterschiedlich viele Eier. Im Frühling, wenn die Tage länger werden, sind das besoders viele. Na, das passt ja schonmal für Ostern. Zusätzlich steuern die Hühnerhöfe die Menge der gehaltenen Hühner so, dass sie zu Ostern besonders viele Hennen haben, die Eier legen. In Haltungsformen, bei denen die Hühner kein Tageslicht sehen, steuert der Landwirt den Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere zusätzlich über künstliches Licht und Wärme und hat so ein weiteres Instrument die Legehäufigkeit zu beeinflussen. Details über die verschiedenen Haltungsformen könnt ihr hier nachlesen: "Vom Acker bis zum Teller": Eier.
Ich kaufe nur Eier aus Biohaltung. Dort dürfen höchstens 3000 Tiere pro Gruppe gehalten werden. Wenn man bedenkt, dass Hühner ständig ihre Hackordnung bestimmen, klingt das auch noch ziemlich anstrengend. Aber immer noch besser als bis zu 6000 Tiere pro Gruppe in einem konventionellen Freilandbetrieb. Zur Zeit bekomme ich Eier in der Biokiste geliefert. Über den Code auf dem Ei kann ich hier nur die Art der Haltung, Land und Bundesland der Erzeugung feststellen, dann endet meine Recherche im Internet. Da mir in diesem Fall die Aufschrift auf dem Eierkarton den Hühnerhof verrät, erfahre ich noch mehr: Insgesamt hält der Betrieb 2400 Hennen in vier Gruppen. Im Außengelände haben die Tiere nach Angaben des Erzeugers doppelt so viel Platz, wie gesetzlich vorgeschrieben. Vier Quadratmeter für je zwei Hennen. Und der Preis ist in meinen Augen mit 2,50 € für 6 Eier auch in Ordnung.
Beim frischen Ei kann ich also gut erkennen und bewusst entscheiden, welche Ware ich kaufen möchte. Beim gefärbten Osterei oder bei verarbeiteten Eiern ist das leider anders. Woher die bunten Eier kommen, muss nicht gekennzeichnet werden und auch woher die Eier im fertigen Kuchen oder den Eiernudeln stammen, muss der Hersteller nicht verraten. Gerüchte sagen, dass es sogar Eier aus China bis zu uns in den Handel schaffen.
Kommentare (1)
Liebe Julia, wie witzig: Diese Frage habe ich mir noch nie gestellt. Aber du hast ja Recht! Da wir die Eier immer selbst gefärbt haben – und meine Oma früher mit eigenem Hühnerstall genug Eier zu Hause hatte – war auch die Herkunft immer geklärt. Dass die Regeln für gefärbte Eier so lasch sind, war mir allerdings auch nicht bewusst... Werde dieses Jahr mal darauf achten. Denn so wie's aussieht, könnte es mit dem Färben heuer etwas knapp werden...