Ja, ich fahre mit dem Fahrrad einkaufen - zumindest meistens. Gemüse kaufe ich im Mehrwegbeutel - Plastik-Knotenbeutel von der Gemüsetheke benutze ich nicht. Das sind zwei sinnvolle Maßnahmen, wenn man das Klima schützen möchte. Aber vielleicht gibt es noch mehr einfache und wirksame Dinge, die ich im Alltag umsetzen kann? Um das herauszufinden, mache ich meinen persönlichen Klimacheck. Dafür orientiere ich mich an den acht Tipps aus dem Artikel Ernährung und Klimaschutz.
Tipp 1: Mehr Obst und Gemüse, weniger Fleisch und tierische Lebensmittel – und dem Klima geht's besser
Dass ich tatsächlich kaum Fleisch und Fisch esse, buche ich mal auf der Habenseite. Milch, Joghurt und Käse stehen dafür täglich auf meinem Speiseplan. Das ist ja auch gesund. Pllanzliche Alternativen zu Joghurt habe ich schon getestet, aber hier habe an allen etwas auszusetzen. Ich habe inzwischen mehrere vegane Aufstriche gefunden, die ich gerne esse. Viel zu selten schaffe ich es allerdings, sie selber zu machen, obwohl das ziemlich einfach ist: Zwei Rezepte findet ihr im Artikel Gemüse aufs Brot.
Tipp 2: Saisonal essen
Im Sommer und im Herbst ist saisonal essen einfach. Beeren, Kirschen, Äpfel, Gurken, Tomaten, Kürbisse – alles da, was das Herz begehrt. Im Winter versuche ich, viel Kohl und Wurzelgemüse zu kochen. Vor Kurzem habe ich ein richtig leckeres Kartoffelgulasch mit Weißkohl in meine Alltagsküche aufgenommen. Mein Rezept für gebackene Rote Bete habe ich euch ja schonmal gezeigt. Wenn ich mich ein bisschen bemühe, komme ich beim Mittagessen ganz gut saisonal durch den Winter. Bei Rohkost sieht es schlechter aus. Einen ganzen Winter ohne Gurke auf dem Brot, das schaffe ich nicht. Auf frische Tomaten habe ich aber bewusst verzichtet und freue mich schon sehr auf die Saison.
Tipp 3: Keine Lebensmittel in den Müll
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, leider gelingt es nicht immer. Bei mir führt meistens Faulheit dazu, dass ich etwas wegschmeißen muss. Wenn ich Essen auf dem Herd stehen lasse, anstatt es in den Kühlschrank zu stellen, ist es manchmal schneller schlecht, als ich denke. Blöd! Vorräte in Kühlschrank und Küchenschrank verderben bei mir aber selten. Ich versuche viel zu verwerten, auch wenn das Gemüse schon ein bisschen schlapp ist oder das Brot trocken. Dann kann man immernoch Semmelbrösel selber machen. Klasse Rezepte und eine durchdachte Suchfunktion, um bestimmte Reste zu verwerten, gibt es auch bei "Zu gut für die Tonne". Lebensmittel, die mir nicht schmecken, verschenke ich über Foodsharing.
Tipp 4: Klimavorfahrt für Fußgänger und Radfahrer
Zu Fuß einkaufen ist nichts für mich. Das ganze Zeug schleppen? Nein, danke! Die allermeisten Einkäufe erledige ich mit dem Rad. Keine Parkplatzprobleme, zwei große Fahrradtaschen, die ganz schön viel fassen und auf dem Gepäckträger ist ja auch noch Platz. Wenn ich alle paar Monate einen richtigen Großeinkauf mache, nehme ich das Auto. Dann frage ich meine Nachbarin, die kein Auto hat, ob sie mitfahren möchte. Am Ende ist der Kofferraum so voll, das mein Klimagewissen zumindest nur ganz leise mault.
Tipp 5: Verpackt – da geht auch weniger!
Meine Strategien gegen Verpackungsmüll habe ich euch ja schon erzählt: Zum Beispiel Biokiste statt Discounter. Das ist richtig praktisch und lecker. Im Supermarkt hingegen, ist die Entscheidung manchmal schwierig. Wenn das Obst und Gemüse lose angeboten wird, kaufe ich es auch lose oder im Mehrwegbeutel. Dafür bekomme ich viel positives Feedback. Auch Brot kaufe ich meistens im Beutel.
Tipp 6: Klimafreundliche Küchengeräte nutzen
Hier bin ich hin- und hergerissen. Denn ob es sinnvoll ist, ein älteres, aber noch funktionsfähiges Gerät zu ersetzen, ist schwer zu beantworten. Als wir vor zwei Jahren eine neue Küche gekauft haben, durfte der alte Kühlschrank bleiben. Die Energieeffizienzklasse ist in Ordnung und die Herstellung eines neuen Gerätes kostet schließlich auch Energie und Rohstoffe. Vom Kaufpreis eines Neuen ganz zu schweigen.
Tipp 7: Regional, lokal und transparent einkaufen
Mein Lieblingspunkt: Denn der Gedanke, dass ich bei der nächsten Fahrradtour am Salatkopf fürs Wochenende vorbeifahren könnte, gefällt mir. Beim Bestellen unserer Biokiste, versuche ich Produkte aus der Region zu bevorzugen. Das ist im Shop genau zu erkennen, denn es gibt die Rubriken "hofeigene Produkte", "regionale Produkte" und "deutsche Produkte". Natürlich gibt es auch Obst und Gemüse aus weiter entfernten Ländern. Die kommen bei uns möglichst selten auf den Tisch. Immer wieder denke ich auch darüber nach, bei der Markschwärmerei hier in der Nähe zu bestellen. Das Konzept finde ich klasse, aber irgendwie passt es bis heute nicht in meinen Alltag. Dafür schaue ich auch im Supermarkt genau hin. Gerade bei Hülsenfrüchten und Getreide wird das Angebot aus Deutschland und Europa immer größer. Das Beispiel Quinoa könnt ihr bei oekolandbau.de nachlesen: Bioquinoa aus Deutschland.
Tipp 8: Bio ist gut fürs Klima
Hier muss man zwischen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln unterscheiden. Bei tierischen Bio-Produkten lässt sich derzeit kein eindeutiger Vorteil fürs Klima feststellen. Sicher ist aber, dass die Tiere in der Regel mehr Platz haben. Egal ob Milch- oder Mastvieh. Bei Obst und Gemüse ist der Klimavorteil ganz klar. Hier fällt es mir besonders leicht zuzugreifen, denn meist schmecken biologisch angebaute Produkte einfach besser. Für den höheren Preis bekomme ich mehr Genuss.
Fazit
Mein persönlicher Klimacheck zeigt mir, dass ich schon einige Hebel ansetze. Sie sind so in meinen Alltag eingebaut, dass es mir kaum noch auffällt. Hier und da ist noch Luft nach oben. Trotzdem freue ich mich über meine klimafreundlichen Gewohnheiten und wünsche mir, dass alle mitmachen. Denn dann können wir am meisten für Umwelt und Klima bewegen. Wenn jeder das tut, was am besten in den Alltag passt, ist das ein Anfang. Achtet ihr beim Kauf von Lebensmitteln auf Klimaschutz und wenn ja womit habt ihr angefangen? Und was fällt euch besonders leicht? Schreibt mir gerne eure Klimaschutz-Tipps in die Kommentare.
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