Vor 6 Wochen habe ich angefangen unsere Familienküche neu zu denken – mit Plan, allerdings ohne konkreten Wochenplan, sondern eher freestyle. Folgende Kategorien hatte ich mir ausgedacht: Lieblingsessen / Neu / Notfall / Brotzeit / Kuchen. Hier könnt ihr mehr darüber lesen. Wie wir damit die letzten Wochen gefahren sind, verrate ich euch heute!
„Mama, das mag ich!“
Jedes Familienmitglied hat ja einmal in der Woche sein Lieblingsessen bekommen und das hat für ausgesprochen gute Laune am Tisch gesorgt. Ich muss allerdings gestehen, dass ich nicht sehr demokratisch gehandelt habe. Denn ich habe unseren Essensplan alleine geschrieben. Hintergrund: Ich wollte einfach nicht, dass sich beide Kinder „Nudeln!“ wünschen, denn die essen sie ausschließlich nur mit Parmesan. Also habe ich überlegt und fast immer ins Schwarze getroffen, etwa mit Grießbrei und Brombeersauce. Wobei ich auch geschummelt habe: bei der Zubereitung, denn die Kinder haben nicht selbst gekocht, wie ursprünglich mal von mir gedacht. Dazu fehlte mir unter der Woche einfach die Muse. Notiz an mich selbst: Das Lieblingsessen der Siebenjährigen mit ihr gemeinsam am Wochenende zubereiten.
Ein Gericht, zwei Varianten
Eigentlich habe ich gedacht, dass vier Lieblingsessen plus neues Rezept, Brotzeit, Kuchen und Notfall-Gericht für eine Woche passen. Das ist allerdings zu viel. Irgendwas kommt immer dazwischen und wenn es nur die leckeren Reste sind. Ich fand es bei der Planung aber toll in aufeinanderfolgenden Gerichten zu denken. Also einen Tag gibt es Tomatensuppe mit Reis und tags drauf wird aus der restlichen Suppe einfach eine Bolognese mit Polenta (übrigens mein Lieblingsessen). Auch die von uns allen geschätzten türkischen Teigtaschen Manti schmecken angebraten am nächsten Tag noch genauso gut.
Butterkuchen & Tabouleh
In Sachen neuem Rezept habe ich mich leicht übernommen: Ich war einfach zu ambitioniert. Der Gemüseauflauf mit Eischnee und Mascarpone war lecker, aber ich ziemlich fertig. Lerne: neu heißt nicht zwangsläufig aufwändig, die Gnocchi aus dem Kühlregal mit bisher noch nie so gekochtem Kürbisgemüse waren auch sehr lecker. Eine weitere schöne Entdeckung: Wir stehen alle auf Brottaschen: Pita finden wir klasse und füllen es mit klein geraspelten Möhren & Gurken, Hummus und Tabouleh. Den Bulgur-Petersiliensalat habe ich übrigens auf dem Nachhauseweg vom Libanesen um die Ecke geholt (ganz nachhaltig in meiner eigenen Dose). Die Kinder mochten das zwar nicht, dafür aber erstaunlicherweise die Gemüseraspel, die zusammen mit Frischkäse in ihren Brottaschen landeten. Überhaupt: eine große Portion geraspelte Möhren im Kühlschrank ist einfach immer eine gute Idee, mal schnell aufs Brot, in den Salat oder den Eintopf. Das merke ich mir!
Übrigens: Meine Notfall-Rezepte wie Kaiserschmarrn oder rote Linsensuppe kamen fast nie zum Einsatz, aber dennoch fand ich es stets beruhigend, ein Backup zu haben. Oft genutzt wurde hingegen mein altes Backbuch: Endlich gab es mal wieder selbst gemachten Butter- und Marmorkuchen. Das sorgte schon beim gemeinsamen Backen für gute Stimmung.
Neue Impulse und gute Laune
Alles in allem bin ich von unserer neuen Struktur sehr angetan. Sie gibt uns Halt, sorgt aber auch für jede Menge Spielraum. Besonders gut finde ich, dass wir es tatsächlich schaffen einmal in der Woche Fisch zu essen. Das hat vorher so nie geklappt. Ein großer Fan bin ich auch von unserer Brotzeit + X. Es wird also gevespert, aber mit einer kleinen Besonderheit zu Käsebrot & Co. Das kann frisches Hummus sein, ein Salat oder einfach Rührei.
Wie ihr seht, hat sich unser sehr persönlicher Essensplan prima etabliert. Und ich möchte ihn ehrlich gesagt nicht mehr missen. Bisher habe ich den Plan immer auf irgendeinen Zettel gekritzelt. Die Tage habe ich mir allerdings ein feines Notizbuch besorgt. Nun habe ich große Lust es zu füllen. Und mir so nach und nach ein kulinarisches Familiengedächtnis zuzulegen, auf das ich dann immer zurückgreifen kann, wenn ich mal wieder denke: „Was koche ich heute nur zum Abendessen?“.
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