Wie Julia habe auch ich den Trendreport 2022 gespannt gelesen. Während meine Blog-Kollegin sich besonders gut in den Trends hin zu mehr pflanzenbasierter und klimafreundlicher Ernährung wieder erkennt, habe ich mich gut in den folgenden Trends wieder gefunden…
Trend 4: Gesunder Geist, gesunder Körper
Das Bewusstsein für gesunde Ernährung
Beginnen wir mit einem Zitat aus dem Report: „Der allgemeine Wissenstand in der Bevölkerung zum Thema Ernährung ist im Vergleich zur letzten Dekade wesentlich fundierter und bewegt sich teilweise auf sehr hohem Niveau.“ Danke! Genau das Gefühl habe ich auch, wenn ich beim Bio-Bäcker wieder in der Schlange stehe oder beim Schulfest plötzlich Dinkel-Kekse statt Chips die Runde machen. Es tut sich was, auch bei mir natürlich. Und das nicht nur aus beruflichen Gründen. Eine salutogene Ernährung für meine Familie und mich wird mir wie vielen anderen zunehmend wichtiger. Kein Wunder, das Thema Gesundheit ist ein sogenannter Megatrend, also eine langfristige Strömung, die sich global und auf mehreren Ebenen bemerkbar macht.
Wir wollen alle lange gesund leben und Krankheiten am besten gar nicht erst entstehen lassen. Wir reflektieren und erkennen den Einfluss unserer Ernährung auf unsere Gesundheit. Ich zum Beispiel bin eine emotionale Esserin. War der Tag zwischen Kindern, Job, Haushalt und sonstigen Verpflichtungen mal wieder eng getaktet, greife ich abends erschöpft in die Schüssel mit den gesalzenen Erdnüssen oder hole gleich die ganze Tafel Schokolade aus dem Kühlschrank. Ich kann das einordnen und im besten Fall am nächsten Tag auch wieder ausgleichen. Aber dennoch ärgert es mich oft, dass meine eigene kulinarische Selbstfürsorge tagsüber scheinbar nicht vorhanden ist und sich abends beim unachtsamen Snacken bemerkbar macht. Denn meine komplette Aufmerksamkeit widme ich den Kindern. Ich schmiere gesunde Pausenbrote, schnipple Rohkost und richte Obstteller. Wenn’s gut läuft, esse ich die Reste. Aber Fakt ist: Ich vergesse mich dabei einfach. Dabei zähle ich laut Trendreport als Frau über 40, die kurz vor den Wechseljahren steht, zu genau der Gruppe, die ein besonders stark ausgeprägtes Bewusstsein für gesunde Ernährung hat. Der Haken ist: Es mangelt nicht an Wissen, sondern an der Umsetzung. Ich komme nicht ins Tun – zumindest was meine Ess-Bedürfnisse angeht. Es braucht alltagsnahe Ideen und Inspiration für mehr Gemüse auf dem Teller. Unter anderem genau deswegen schätze ich Foodblogs so sehr. Denn die Blogger*innen sind sehr tatkräftig und das ohne große Expertise oder Profi-Ausrüstung. Sie gehen aktiv, genussvoll und undogmatisch an die Sache ran. Das bewundere ich immer wieder aufs Neue zum Beispiel bei Blogs wie Löffelgenuss, ULoop oder lebensverliebt.
Dr. Kai-Brit Bechtold, Senior Consumer Research Scientist bei ProVeg International sagt, Corona hat uns gezeigt, „dass die eigene Ernährung gefühlsmäßige Sicherheit gibt, da sie selbstwirksam gestaltet werden kann. Die Pandemie dagegen fühlt sich für die meisten Menschen unkontrollierbar an.“ Auch das kann ich bestätigen, sich selbst was köstlich Frisches zu kochen, hebt einfach die Laune. Was aber wenn dafür keine Zeit ist? Das bringt mich zu Trend Nummer 6, den ich auch sehr interessant finde...
Trend 6: Convenience Food und Gesundes Essen-to-go
Es geht um schnelles Essen ohne Aufwand. Ich habe sogar mehrere Apps auf meinem Smartphone, die es mir ermöglichen innerhalb von Minuten fix und bequem ein Abendessen zu organisieren. Wobei wir dann schon wieder bei der Schüssel mit den Erdnüssen sind. Mal ist das okay, aber immer fühlt sich das irgendwie schal an, oder? Auch mit diesem Gefühl bin ich nicht allein, denn lauwarme, lieblose Pizza macht auf Dauer weder gesund noch glücklich. Meal Prep kann eine Lösung sein oder aber man erstellt eine Art Wochenplan. Beides mache ich gerne. Und trotzdem sind da so Tage, da fluppt es nicht und ich wünsche mir was Frisches, das schnell auf dem Herd steht. Die Fertiggerichte aus dem Supermarkt machen mich aktuell aber nicht wirklich an. In Amerika scheint man da schon weiter zu sein, steht im Foodtrend-Report: „Ein Bericht der Unternehmensberatung Deloitte bestätigt, dass der Markt für Convenience-Produkte in Deutschland im Vergleich zu China oder den USA noch relativ wenig entwickelt ist. Es wird von einem Marktwachstum von 13 Prozent in den kommenden drei Jahren ausgegangen.“ Jede Menge Luft nach oben, da dürfen wir also alle gespannt sein, ob es künftig richtig gute Fertiggerichte für Zuhause geben wird.
Spannend ist übrigens auch der Bereich der Außer-Haus-Verpflegung: Wenn ich unterwegs bin und mir schnell was auf die Hand holen möchte, lande ich meist beim Bäcker. Bestelle ich dort ein Brötchen nur mit Salat, wird dreimal nachgefragt, ob ich wirklich nicht mal Käse drauf haben möchte. Warum gibt es denn hier nicht mal die Option eines Gemüseaufstrichs? Ich würde mich freuen!
Und ihr? Welche Rolle spielt gesunde Ernährung in eurem Alltag, zuhause und unterwegs?
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