- Trockenobst hat einen höheren Energiegehalt als frisches Obst. Platzsparend sind Apfelringe und Birnenschnitze ideale Wegbegleiter für Schule, Beruf und Sport.
- Trocknen braucht Zeit und Energie. Wer häufig viele Lebensmittel trocknet, spart mit einem Dörrautomat Kosten.
- In Lebensmitteln, die einen geringen Wassergehalt haben, können sich Mikroorganismen nicht mehr vermehren. Das Lebensmittel ist haltbar.
- Definition: Entzug von Wasser durch Wärmeeinwirkung.
Getrocknete Energiebündel
Bei getrockneten Lebensmitteln handelt es sich um wahre "Kraftpakete": Durch den Wasserentzug konzentrieren sich einige Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe stark. Das Aroma wird intensiver. Der Energiegehalt ist auf das Gewicht bezogen deutlich höher als bei frischen Produkten. Schon 100 Gramm getrocknete Äpfel enthalten vier- bis fünfmal so viele Kalorien wie 100 Gramm frischer Apfel. Trockenobst ist daher ein idealer Zwischensnack zum Beispiel vor dem Sport. Als Orientierung gilt: Eine Portion ist etwa eine kleine Handvoll.
Rezepte fürs Trocknen
Grundrezept Trocknen
Das benötigen Sie:
- Obst oder Gemüse nach Wahl, Gewürze (Öl für Gemüse)
- Küchenmesser, Gemüsehobel und Apfelausstecher
- Schneidebrett und Schüsseln (Topf zum Blanchieren, Eiswürfel und kaltes Wasser)
- Backofen, Backpapier oder einen Dörrautomaten oder Schnüre zum Lufttrocknen
- Twist-Off Gläser oder Einmachgläser mit Gummiring und Klammern
So funktioniert es:
Lebensmittel Auswahl: Verwenden Sie stets frische und einwandfreie Lebensmittel. Schadhafte Stellen müssen großzügig entfernt werden. Geschimmelte Lebensmittel dürfen nicht verwendet werden. Entsorgen Sie diese.
Obst: Waschen und reiben Sie das Obst trocken. Schneiden Sie Druckstellen und andere schadhafte Stellen heraus.
Stechen Sie bei Äpfeln das Kerngehäuse aus und hobeln beziehungsweise schneiden Sie das Obst in dünne Ringe.
Halbieren Sie Birnen und entfernen Sie das Kerngehäuse und den Stiel. Hobeln oder schneiden Sie das Obst in schmale Spalten.
Schneiden Sie Steinobst (zum Beispiel Pflaumen, Nektarinen, Aprikosen) ein, entfernen Sie den Kern und klappen die Frucht auseinander.
Sortieren Sie Beerenobst (Heidelbeeren, Himbeeren) nach der Größe. Kleine Beeren trocknen schneller als größere.
Gemüsebrühe aus Schalen und Resten
Gemüse: Schneiden Sie das Gemüse in dünne Scheiben. Blanchieren Sie das Gemüse am besten kurz (ein- bis zweiminütiges Eintauchen in kochendes Wasser oder Wasserdampf, danach schnelles Abkühlen im Eiswasserbad). Das beschleunigt den Trocknungsprozess und verbessert die Qualität des Gemüses.
Pilze: Schneiden Sie die Pilze in Scheiben.
Kräuter: Zupfen Sie entweder die Blättchen zum Trocknen ab oder schnüren Sie das Schnittgut zu dünnen Bündeln.
Lufttrocknen: Ziehen Sie die vorbereiteten Lebensmittel auf Schnüre oder auf Horden und breiten diese im Freien, im Wintergarten über der Heizung, an einem Fenster oder auf dem luftigen Dachboden zum Trocknen aus. Ideale Bedingungen sind eine geringe Luftfeuchtigkeit und eine Raumtemperatur von 30 Grad Celsius.
Backofen oder Dörrautomat: Obst, Pilze, Kräuter und Gemüse können Sie sowohl im Backofen als auch im Dörrautomaten trocknen. Geben Sie dazu ein bis zwei Kilogramm Trockengut auf mit Pergamentpapier ausgelegte Backbleche oder -roste beziehungsweise ohne Backpapier in den Dörrautomat. Lassen Sie die Backofentür einen Spalt breit offenstehen, damit der Dampf aus dem Backofen abziehen kann. Gemüse im Backofen können Sie mit etwas Öl marinieren.
Gleiches zu Gleichem: Trocknen Sie möglichst gleichartiges und gleichgroßes Trockengut zusammen.
Kontrolle: Kontrollieren Sie während des Trockenvorgangs die Lebensmittel häufiger. Das getrocknete Obst oder Gemüse muss noch leicht elastisch sein, beim Schneiden dürfen keine nassen Stellen mehr sichtbar sein.
Bräunung vermeiden: Bei Äpfeln und Birnen verhindert das Eintauchen in Zitronenwasser (10 Milliliter Zitronensaft auf ein Liter kaltes Wasser) oder Salzwasser (10 Gramm Salz auf ein Liter kaltes Wasser) das Braunwerden.
Nicht trockengeeignet: Borretsch, Sauerampfer, Schnittlauch und Löffelkraut eignen sich nicht zum Trocken, da zu viel Aroma verloren geht.
Mit welchem Gerät lohnt sich das Trocknen?
Überlegen Sie vorher, ob sich der Aufwand - auch aus ökologischen Gründen - im Backofen lohnt. Apfelringe beispielsweise benötigen bei rund 50 Grad Celsius etwa 6 bis 8 Stunden, Tomaten bei 60-65 Grad Celsius zwischen 10 und 24 Stunden. Für große Mengen ist daher ein elektrisch betriebener Dörrapparat sinnvoll.
Trockenzeiten für Obst und Gemüse
Die Trockenzeit in einem Dörrautomaten richtet sich nach Größe und Dicke des Lebensmittels. Die Angaben in der Tabelle sind Anhaltswerte.
Lebensmittel | Temperatur in °C | Trockendauer in Stunden |
Apfelschnitze | 60-65 | 12-24 |
Apfelringe | 60-65 | 8-10 |
Aprikosen | 60 | 10-15 |
Birnen, ganz | 60-70 | 48-72 |
Birnen, halbiert | 60-70 | 30-36 |
Birnenschnitze | 60-65 | 10-15 |
Kirschen | 50-60 | 18-24 |
Zwetschgen, halbiert | 45-60 | 15-18 |
Zwetschgen, ganz | 45-60 | 24-30 |
Bohnen | 55 | 10-12 |
Erbsen | 55-60 | 10-12 |
Peperoni | 50-55 | 6-10 |
Pilze | 45-50 | 5-10 |
Tomaten | 60-65 | 10-24 |
Wurzelgemüse | 55-60 | 6-10 |
Zucchini | 60 | 8-10 |
Zwiebeln | 45-50 | 4-8 |
Gewürzkräuter | 35 | 4-8 |
Quelle: Schweizerische Zentralstelle für Obst- und Kartoffelverwertung: Dörren von Obst, Gemüse und Kräutern. 1. Aufl., Affoltern am A lbis, 1989 |