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Da geht noch was! Dieses Gefühl habe ich stetig seitdem ich mich vermehrt mit dem Thema klimafreundliche Ernährung auseinander setze. Darum will ich heute mal konkret werden: An welchen Stellen hakt es bei mir tatsächlich noch? Und was mache ich schon ganz gut? Ein ehrlicher und persönlicher Klimacheck anhand dieser 8 praktischen Tipps.

 

01. Mehr Obst & Gemüse, weniger Tierisches
Fleisch gibt es bei uns einmal in der Woche, wenn überhaupt. Und Wurst tatsächlich nur selten mal zur Brotzeit. Den früher nie versiegenden Fleischwurst- und Salami-Vorrat im Kühlschrank habe ich abgeschafft. Stattdessen kaufe ich selten und sehr bewusst eine kleine Portion Aufschnitt für das Abendbrot. Das ist also schonmal nicht verkehrt, allerdings wäre da noch die stets gut gefüllte Käseschublade. Das auch hier weniger mehr ist, weiß ich. Und dennoch fällt es mir schwer mir mein Brot ohne Käse zu belegen. Obwohl ich dafür eigentlich schon leckere Alternativen gefunden habe. Hier mag ich in Zukunft kreativer werden, vielleicht war der richtige Aufstrich einfach noch nicht dabei. Und eventuell ist ja auch veganer Käse eine Alternative: Im Supermarkt gibt es immer mehr Angebote. Den veganen Frischkäse fand ich zum Beispiel schon mal sehr lecker!

02. Saisonal essen
Dank unseres Schrebergartens weiß ich recht gut, was wann Saison hat. In unserer Küche hängt zusätzlich ein sehr schön illustrierter Saisonkalender. Meine Töchter blättern ihn immer sehr gerne monatlich um und dann schauen wir gemeinsam, was es dort alles zu entdecken gibt. Gerade in den kalten Monaten picke ich mir spezielle Gemüse raus, die ich sonst eigentlich links liegen lasse. Und oft ergeben sich daraus tolle, neue Gerichte wie zum Beispiel ein Veggie-Gulasch mit Steckrübe.

03. Keine Lebensmittel in den Müll
Ich versuche wirklich so gut wie nichts wegzuschmeissen. Es gelingt mir leider nicht immer. Hilfreich auf dem Weg zur Vermeidung finde ich unseren Wochenplan, denn mit ihm kaufe ich planvoll ein und lasse mich nicht verführen Lebensmittel einzukaufen, die ich gar nicht wirklich (auf)brauche. Für Milchprodukte, die nicht mehr lange haltbar sind, habe ich ein paar schöne Verwendungen gefunden – und aus altem Brot mache ich einen süßen Auflauf. Nicht mehr ganz frisches Obst und Gemüse kommt bei mir in den Slow Juicer und wird so ein leckerer Saft. Was ich gerne noch probieren möchte, ist aus Gemüseschalen eine Brühe zu kochen, so wie Julia das hier schon mal probiert hat.

04. Klimavorfahrt für Fußgänger & Radfahrer
Ja, wir haben ein Auto. Mittlerweile fahren wir es allerdings so selten, dass wenn wir es mal brauchen, uns ernsthaft fragen, wo wir es letztes Mal geparkt haben. In unserer Garage stehen nämlich unsere gesammelten Räder – plus unser heiß geliebtes Lastenfahrrad. Das ist täglich im Einsatz, mal mit, mal ohne Kinder drin. Und wenn ich zum Wochenmarkt fahre, dann immer mit dem Lastenrad!  

05. Verpackt – da geht auch weniger!
Ich wohne mitten in Köln. Und hier gibt es tatsächlich einen Unverpackt-Laden, den ich zu Fuß erreichen kann. Ich war auch schon da und sehr angetan! Allerdings fällt mir meist sehr spontan ein, dass ich ja nun dort noch Trockenobst und Nüsse kaufen könnte – und dann habe ich keine Dosen dabei. Notiz an mich selbst: Am besten einen kleinen Dosen-Vorrat ins Lastenrad legen. Vielleicht klappt das ja dann besser mit dem spontanen unverpackten Einkaufen…

06. Klimafreundliche Küchengeräte nutzen
Letztes Jahr ging innerhalb einer Woche erst unser Kühlschrank und dann die Spülmaschine kaputt. Es war Ende November, genau die Zeit also, in der es vor Angeboten nur so wimmelt. Innerhalb dieser sogenannten „Black Week“ haben wir also zwei niegelnagelneue Geräte erstanden – mit der niedrigsten Energieverbrauchsklasse. Ich bin froh, jetzt einen Kühlschrank und eine Spülmaschine in Klasse A zu haben, allerdings waren beide Vorgängergeräte nicht wirklich alt und mich ärgert die Tatsache, dass es einfach billiger ist ein neues Gerät zu kaufen statt ein altes reparieren zu lassen. Beim Kühlschrank war die Ansage, dass die Reparatur um einiges teurer wird als ein Neugerät anzuschaffen. Das kratzt schon sehr an meinem nachhaltigen Gewissen.

07. Regional, lokal & transparent einkaufen
Es gibt in meinem Veedel nicht nur einen Unverpackt-Laden sondern auch eine Marktschwärmerei. Ich liebe das Konzept! Und war auch mal Kundin. Warum ich es nicht mehr bin? Die Abholzeit ist relativ knapp bemessen und liegt für mich wirklich sehr ungünstig. Mir ist es schon passiert, dass ich es nicht pünktlich geschafft habe, dort zu sein und dann wird der eigene Einkauf verschenkt. Das war ärgerlich, ist aber sicherlich kein langfristiger Grund das sein zu lassen. Ich werde mich gleich mal wieder anmelden, denn letztlich ist so eine Abholung für uns praktischer als eine Bio-Kiste liefern zu lassen, denn die steht im Zweifel vor unserer Mietshaustür und dann ist die auch schnell geklaut, wenn ich noch unterwegs bin. Dann also lieber mit etwas besserem Zeitmanagement auf zur Marktschwärmerei!

08. Bio ist gut fürs Klima
Julia hat in ihrem Klimacheck bereits geschrieben, dass man hier zwischen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln unterscheiden muss. Beim Kauf von tierischen Produkten kann es klimatechnisch heute tatsächlich einen Unterschied machen, ob das Produkt aus nachhaltiger Landwirtschaft ist oder nicht. Darum achte ich seit kurzem darauf hauptsächlich Weidemilch zu kaufen. Was Gemüse & Obst angeht, gibt es in Köln an mehreren Orten in der Woche sogar reine Bio-Wochenmärkte, da plane ich immer hinzugehen, schaffe es jedoch nicht immer. Auf den Wochenmarkt hier rum die Ecke komme ich aber immer – und da ist mein Einkauf dann nicht immer bio, aber sicher regional und saisonal.

Mein Fazit
Mein Gefühl trügt mich also nicht: Es geht auf jeden Fall noch was! Ich werde die Punkte, bei denen ich noch Nachholbedarf habe (Stichwort Käse & unverpackt & regionales Einkaufen) in den kommenden Wochen etwas genauer unter die Lupe nehmen. So kann ich hoffentlich vermeiden, dass ich in Sachen klimafreundliche Ernährung nicht zu viele blinde Flecken in meinem Alltag habe. Auf die neue, klare Sicht freue ich mich schon!

Wie sieht’s bei euch aus? Wo habt ihr Nachholbedarf? Oder seid ihr schon vorbildlich unterwegs?

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