Im März 2024 hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) neue lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen veröffentlicht. Dieser Artikel ist aktualisiert.
Weitere Informationen zu den DGE-Empfehlungen finden Sie hier.
Sie haben noch Fragen zu einem Thema? Vielleicht finden Sie hier eine passende Antwort aus dem Forenarchiv von unserem Experteam. Schauen Sie einfach mal rein, was Verbraucher wissen wollten.
Im März 2024 hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) neue lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen veröffentlicht. Dieser Artikel ist aktualisiert.
Weitere Informationen zu den DGE-Empfehlungen finden Sie hier.
Für eine langfristig erfolgreiche und gesunde Gewichtsreduktion ist eine Kombination aus Ernährungsumstellung und Sport sinnvoll. Ausschlaggebend für das Körpergewicht ist die über den ganzen Tag aufgenommene bzw. die verbrauchte Energie, also was und wie viel Sie essen.
Damit es nicht zu Heißhungeranfällen und ständigem Naschen kommt, versuchen Sie regelmäßig zu essen. Vier bis fünf Mahlzeiten können es am Tag sein. Essen Sie möglichst ausgewogene Mahlzeiten: Jede Mahlzeit sollte Protein (z. B. Milchprodukte, Fleisch, Geflügel, Fisch, Hülsenfrüchte und andere pflanzliche Eiweißquellen), wenig Fett (pflanzliches Öl und Streichfette) und eine Kohlenhydratquelle mit niedriger Blutzuckerwirksamkeit (z. B. Vollkornbrot, Naturreis, Vollkornnudeln), am besten in Kombination mit fett- oder proteinreichen Lebensmitteln, enthalten. So ist am besten gewährleistet, dass Sie sich lange angenehm satt fühlen. Achten Sie bei Ihrer Ernährung auf viel Gemüse und Obst. Das können Sie sich auch sehr gut vorbereiten und mitnehmen. Empfohlen werden 5 Portionen Gemüse und Obst pro Tag. Das können zum Beispiel eine Tomate, eine Paprika, ein bis zwei Möhren sowie ein Apfel und ein Schälchen Beerenobst sein.
Welche Lebensmittel täglich am besten auf Ihrem Speiseplan stehen, zeigt anschaulich die Ernährungspyramide. Vergleichen Sie Ihren täglichen Speiseplan mit den Empfehlungen, mit Sicherheit können Sie hier schon so etwas verändern. Hilfreich ist, den Konsum von fettreichen Lebensmitteln, Süßigkeiten und Knabbereien zu reduzieren. Zum Trinken eignen sich kalorienfreie Getränke wie Wasser, Mineralwasser und Kräuter- oder Früchtetees.
Bewegung und Sport sind beim Abnehmen und zum Halten des Gewichts sehr hilfreich. Beim Sport werden Kalorien verbraucht sowie Körperfett ab- und Muskeln aufgebaut. Muskelmasse verbraucht auch in Ruhephasen mehr Energie als das Fettgewebe, erhöht also den Gesamtenergieverbrauch. Außerdem regt Sport den Stoffwechsel an und verbessert das Körpergefühl. Versuchen Sie, Sport in Ihren Alltag einzubauen. Einfach mehr zu Fuß gehen, Treppen nehmen anstatt den Lift oder mal mit dem Fahrrad Wege zurücklegen – das hilft auch bei der Gewichtsabnahme.
Falls Ihnen diese Tipps beim Abnehmen nicht helfen, empfehle ich Ihnen, vor Ort eine Ernährungsberatungspraxis aufzusuchen. In einem persönlichen Gespräch ist es besser möglich, auf Ihre individuelle Situation einzugehen. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite "Ernährungsberatung vor Ort".
Der Body-Mass-Index, kurz BMI, berechnet sich nach einer einfachen Formel aus Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch das Quadrat der Körpergröße in Meter (BMI-Rechner). Der ermittelte Wert kann jedoch nur ein grober Orientierungswert sein. Für die tatsächliche Beurteilung des Gewichts spielen auch das Alter sowie das Geschlecht eine Rolle. Männer haben beispielsweise einen höheren Muskelanteil als Frauen.
Studien haben ergeben, dass die BMI-Werte, die mit der geringsten Sterberate einhergehen, mit zunehmendem Alter steigen. So sind Personen über 65 Jahre noch normalgewichtig, wenn ihr BMI zwischen 24 und 29 liegt – ein Bereich, den die WHO (World Health Organization) als Übergewicht einstuft. Auch für Kinder und Jugendliche gelten die BMI-Werte der Erwachsenen nicht.
Bei Übergewicht im Alter spielt auch der Gesundheitszustand eine Rolle. Bei einem BMI von 25–29,9 ist im höheren Alter nicht zwingend eine Gewichtsabnahme notwendig. Es besteht aber ein höheres Risiko, dass das Körpergewicht weiter steigt. Zudem ist das Risiko für Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Bluthochdruck bereits gering erhöht. Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) rät daher, bei einem BMI zwischen 25 und 29,9 das Gewicht zu stabilisieren oder es geringfügig zu senken, um Begleiterkrankungen und Adipositas (Fettleibigkeit) zu verhindern.
Ich empfehle Ihnen allerdings nicht nur den BMI, sondern auch den Bauchumfang zu messen und durch einen Besuch beim Arzt Ihre Gesundheit überprüfen zu lassen, denn der BMI berücksichtigt nicht die Verteilung des Körperfetts. Viele Experten sind inzwischen der Meinung, dass nicht der BMI, sondern der Bauchumfang das entscheidende Kriterium für die gesundheitliche Bewertung des Körpergewichts sein sollte.
Zunächst einmal sollten Sie bei Ihrem Hausarzt überprüfen lassen, ob es möglicherweise eine organische Ursache dafür gibt, dass Sie nicht abnehmen. Dies könnte beispielsweise eine Unterfunktion der Schilddrüse sein. Auch Medikamente, welche Sie einnehmen, können Einfluss auf Ihr Gewicht haben.
Um langfristig gesund abzunehmen, empfiehlt sich eine Kombination aus Ernährungsumstellung und Bewegung. Eine langsame Gewichtsabnahme von 1-2 kg pro Monat ist dabei langfristig erfolgsversprechender als eine zu schnelle. Überprüfen Sie doch ganz einfach Ihre Ernährung anhand der Empfehlungen der Ernährungspyramide. Diese bietet eine gute Orientierung für einen Speiseplan, der Sie mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt und überflüssige – oft fett- und kalorienreiche Speisen – reduziert.
Neben der Ernährung sind auch Bewegung und Sport beim Abnehmen sehr wichtig. Dabei werden Kalorien verbraucht sowie Körperfett ab- und Muskeln aufgebaut. Außerdem regt Sport den Stoffwechsel an und verbessert das Körpergefühl. Am besten geeignet zum Abnehmen ist die Kombination von Muskelaufbautraining und Ausdauersport. Geeignete Ausdauersportarten sind z. B. Walking, Rad fahren oder Schwimmen.
Wassereinlagerungen im Körper können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Je nach Ursache sind verschiedene Ernährungsempfehlungen hilfreich. Deshalb wäre es zunächst wichtig zu wissen, woher die Wassereinlagerungen kommen, um eine entsprechende Empfehlung geben zu können. Ganz allgemein kann Wassereinlagerungen durch eine abwechslungsreiche Ernährung und ausreichendes Trinken vorgebeugt werden. Letzteres aber auch nur, wenn die Nierenfunktion in Ordnung ist. Grundsätzlich ist es hilfreich, viel Gemüse und Obst zu essen, denn sie enthalten viel Kalium, was die Entwässerung fördert. Gute Quellen für Kalium sind vor allem Spinat, Feldsalat, Petersilie, Frühlingszwiebeln, Tomaten, Kartoffeln, Birnen, Melone, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreideprodukte und Nüsse. Kaliumreich sind auch Fruchtsäfte (vor allem Apfel- und Birnensaft), Gemüsesäfte und kaliumreiches Mineralwasser (s. Etikett).
Gegen Wassereinlagerungen hilft außerdem alles, was die Durchblutung fördert, also Bewegung (Spazieren gehen, Treppensteigen), Sport (Gymnastik), Massagen und Wechselduschen und natürlich auch Saunagänge.
Falls Ihnen diese Tipps beim Abnehmen nicht helfen, empfehle ich Ihnen, vor Ort eine Ernährungsberatungspraxis aufzusuchen. In einem persönlichen Gespräch ist es besser möglich, auf Ihre individuelle Situation einzugehen. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite "Ernährungsberatung vor Ort".
Zu einer gesunden Entwicklung von Kindern gehört auch, dass sich das Gewicht im Normalbereich entwickelt. Übergewicht schadet der körperlichen und seelischen Gesundheit. Aus übergewichtigen Kindern können übergewichtige Erwachsene werden. Deshalb ist es vorteilhaft, frühzeitig aufzupassen.
Natürlich spielen auch die Gene eine Rolle, aber die häufigste Ursache von Übergewicht ist eine ungünstige, zu kalorienreiche Ernährung, meistens kombiniert mit wenig Bewegung. Daher ist es sinnvoll, wenn Sie sich anschauen, was Ihre Tochter tagsüber isst und trinkt. Eine Diät muss Ihre Tochter nicht machen. Aber es wäre gut, wenn Sie in den nächsten Monaten etwas langsamer oder gar nicht zunimmt. Durch das natürliche Längenwachstum wird sich Ihr Gewicht dann wieder im Normalbereich bewegen.
Eine gute Orientierungshilfe fürs Essen ist die Ernährungspyramide. Sie enthält alles, was täglich gegessen und getrunken werden sollte. Das Maß für die angegebenen Portionen ist die eigene Hand. Die Größe der Hand ist individuell, wächst mit und berücksichtigt somit den je nach Alter und Geschlecht unterschiedlichen Bedarf eines Menschen.
Am besten bereiten Sie für Ihre Tochter jeden Tag eine altersgerechte, abwechslungsreiche und ausgewogene Kost zu, für die Sie reichlich frische Lebensmittel verwenden. Zum Trinken geben Sie Ihrer Tochter nur Wasser und andere ungesüßte/zuckerfreie Getränke. Viele Fertigmahlzeiten und Fastfood-Gerichte liefern reichlich Kalorien und haben eine eher ungünstige Nährstoffzusammensetzung. Am besten finden Sie einen für sich praktikablen Weg der Umsetzung, der zu ihrem Alltag passt.
Kinder schauen sich sehr viel von ihren Eltern ab, so auch beim Essen und Trinken. Eltern übernehmen daher eine Vorbildfunktion. Sie können daher die Chance nutzen, Ihre Tochter in einem gesunden Lebensstil zu unterstützen.
Dazu gehört auch ausreichend Bewegung – zum Beispiel auf dem Spielplatz, im Wald, Schwimmbad oder beim Kinderturnen oder einfach das Toben zuhause! Bewegung kurbelt den Energieverbrauch an.
Sie kennen Ihr Kind am besten und können daher abschätzen, wie offen Ihre Tochter für das Thema Ernährung ist, ohne sie damit zu sehr zu belasten. Wenn die ganze Familie mitmacht, wird sie die ein oder andere Essensumstellung nicht nur auf sich beziehen und unbeschwert das Essen weiter genießen können.
Wenn Ihnen diese Hinweise in Ihrem Essalltag nicht weiterhelfen und Sie das Gefühl haben, Sie benötigen weitere Unterstützung bei der Umsetzung, kann Ihnen vielleicht eine Ernährungsfachkraft in einem persönlichen Gespräch weitere Tipps geben. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite "Ernährungsberatung vor Ort".
Alles Gute für Sie und Ihre Tochter!
Es ist nicht unmittelbar einsichtig, dass bei kleinen und großen Menschen die gleichen Grenzwerte hinsichtlich des Taillenumfanges (Bauchumfanges) gelten. Die bisherige Studienlage spricht jedoch dafür, dass die Grenzwerte je nach Geschlecht für alle Körpergrößen gelten. Neuere Studien beschäftigen sich allerdings auch damit, ob das Verhältnis von Körpergröße zu Taille ein noch besserer Indikator für Übergewicht sein könnte.
Es ist bekannt, dass das Risiko für Stoffwechselstörungen, vor allem Diabetes, und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, nicht nur vom Körpergewicht abhängt. Studien zufolge spielt das Fettverteilungsmuster sogar eine größere Rolle, also ob das Fett sich eher am Bauch oder an Hüften befindet oder an den Oberschenkeln und Gesäß. Die Fettverteilung wird durch den Taillenumfang gemessen. Laut Adipositas-Leitlinie ist bei Männern ein Taillenumfang ab 94 cm und bei Frauen ab 80 cm mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden. Bei einem Taillenumfang ab 102 cm bei Männern und ab 88 cm bei Frauen spricht man von einem deutlich erhöhten Risiko.
Auch das Verhältnis von Körpergröße zu Taillenumfang könnte als guter Indikator für eine viszerale/abdominale Adipositas herangezogen werden und ist in Studien ebenfalls mit dem Risiko für Stoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert. Hierfür gibt es einen Grenzwert von 0,5, sodass die vereinfachte allgemeine Gesundheitsaussage lautet: Der Taillenumfang sollte weniger als die Hälfte der Körpergröße betragen. Dieser Parameter ist allerdings nicht aussagekräftiger als der reine Taillenumfang und hat sich noch nicht etabliert, weshalb er in offiziellen Leitlinien noch nicht angewendet wird. In der klinischen Praxis dienen nach wie vor die Kenngrößen BMI (Body-Mass-Index) und Taillenumfang zur Bewertung von Übergewicht/Adipositas.
Es spricht aber nichts dagegen, wenn Sie zur eigenen Orientierung auch einmal diese kleine zusätzliche Rechnung anstellen und Ihr persönliches Verhältnis von Taillenumfang zu Körpergröße bestimmen.
Weitere Informationen zu einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung finden Sie in der Rubrik Ernährungspyramide für alle.
Smoothies enthalten nur einen kleinen Anteil der erforderlichen Vitamine und Mineralstoffe. Je nach Zusammensetzung können sie aber große Mengen an Zucker enthalten. Deshalb empfehle ich Ihnen, den Konsum von Smoothies auf kleine Mengen zu beschränken. Am besten sind so genannte grüne Smoothies, die hauptsächlich aus Gemüse und Salaten und – wenn überhaupt – einem kleinen Anteil Obst bestehen. Smoothies, die ausschließlich auf Obst basieren, liefern zu viel und zu schnell verfügbaren Fruchtzucker und können Bauchschmerzen und Blutzuckerschwankungen verursachen. Von den empfohlenen fünf Portionen Gemüse und Obst pro Tag kann ein Smoothie gelegentlich ein bis zwei Portionen ersetzen. Als empfehlenswerte Portionsgröße gilt hier eine Menge von höchstens 200–250 Millilitern.
Gemüse aus Konserven enthält weniger Nährstoffe als Tiefkühlgemüse und frische Lebensmittel. Denn das Konservengemüse wird beim Herstellungsprozess zweimal erhitzt, um es haltbar zu machen. Dabei wird ein Teil der Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe abgebaut. Gemüse, das als Tiefkühlgemüse eingefroren wird, geht vom Feld direkt in die Fabrik. Dort wird das Gemüse in der Regel nur kurz erhitzt und direkt tief gefroren. Dadurch fallen die Vitaminverluste meist geringer aus. Es kommt jedoch auch darauf an, wie Sie das Gemüse zu Hause verarbeiten. Gemüse sollte immer so kurz wie möglich mit wenig Flüssigkeit zubereitet werden, um Vitaminverluste möglichst gering zu halten.
Außerdem wird in vielen Konserven deutlich mehr Salz eingesetzt, als in ungewürztem Tiefkühlgemüse. Durch die lange Einwirkzeit von Salz auf das Konservengemüse enthält das Konservengemüse deutlich mehr Salz als frisches oder Tiefkühlgemüse.
Mehr Infos zum Thema Tiefkühlgemüse finden Sie im Beitrag Einfrieren
Ein gesunder Mensch kann alle lebensnotwendigen Nährstoffe mit einer abwechslungsreichen Ernährung aufnehmen. Nahrungsergänzungsmittel sind in der Regel nicht nötig. Auch wenn die Werbung oftmals den Eindruck vermittelt, dass manche Nährstoffe über die Ernährung nicht abgedeckt werden können, so ist dies nicht richtig. Häufig trügt der Schein, denn eine einseitige, unausgewogene Ernährungsweise lässt sich nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln ausgleichen. In Lebensmitteln ist eine große Vielfalt an lebensnotwendigen und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen enthalten, die durch Nahrungsergänzungsmittel niemals in der Vielfalt und in den richtigen Mengen – nicht zu viel und nicht zu wenig – abgedeckt werden kann. Nach aktuellem Erkenntnisstand ist es die hohe Vielfalt biologisch aktiver Substanzen in natürlichen Lebensmitteln, die die Gesundheit fördern und nicht die Zufuhr einzelner Vitamine und Mineralstoffe aus Nahrungsergänzungsmitteln.
Weitere Informationen finden Sie im Bereich Lebensmittel
und auf den Internetseiten des Bundesinstituts für Risikobewertung
Weitere Informationen zu einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung finden Sie auf den Seiten der Ernährungspyramide.
Meersalz enthält von Natur aus nur eine geringe Menge an Jod. Algen und Seefisch sind für ihren hohen Jodgehalt bekannt, daher denken Verbraucher oft, dass auch Meersalz reich an Jod ist. Doch es enthält nur etwa 0,7 mg Jod pro kg. Damit liegt der Gehalt zwar höher im Vergleich zu unjodiertem Speisesalz, das etwa 0,2 mg pro kg enthält. Der Jodgehalt von jodiertem Speisesalz ist mit 15-25 mg/kg mindestens jedoch zehnmal so hoch.
Der geringe Jodgehalt von Meersalz liegt darin begründet, dass Jodid sich beim Trocknen in den Verdunstungsbecken in elementares Jod umwandelt, das verdampft und dadurch verloren geht. Deshalb bringt Meersalz aus ernährungsphysiologischer Sicht keine Vorteile. Feinschmecker begründen die Verwendung mit einem besseren Geschmack. Am besten probieren Sie es aus, ob Sie Geschmacksunterschiede feststellen können.
Bei der Jodanreicherung von Speisesalz wird Jodat verwendet, das weniger flüchtig ist. Jodat wird im Magen-Darm-Trakt zu Jodid reduziert, das fast vollständig in den Körper aufgenommen wird. Jodiertes Speisesalz kann bei moderatem Konsum zur Jodversorgung beitragen, ohne eine Überversorgung zu fördern. Die DGE empfiehlt gesunden Erwachsenen maximal 6 Gramm Salz pro Tag. Andere gute Jodquellen sind Seefische und Milchprodukte.
Weitere Informationen zur Jodmangelvorsorge finden Sie im Beitrag Wenn Salz, dann Jodsalz
Weitere Informationen zu Salz finden Sie im Beitrag Lebensmittelkunde: Speisesalz.
Es ist nicht möglich, die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen durch den Abbau von Körperfett zu fördern. Das Fett für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine wird im Dünndarm benötigt. Wenn körpereigene Fettdepots abgebaut werden, gelangt das Fett ausschließlich ins Blut. Im Dünndarm kommt es nicht an.
Unser Körper kann die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K aus Lebensmitteln nur aufnehmen, wenn in der Nahrung gleichzeitig etwas Fett enthalten ist. Nur dann lösen sich die Nährstoffe aus den Pflanzenzellen. Sie kennen diesen Effekt wahrscheinlich, wenn Sie schon mal einen Karottensalat gemacht haben, bei dem sich nach kurzer Zeit in den Fetttröpfchen das orangefarbene Karotin ansammelt. Dieses Karotin und auch andere fettlösliche Stoffe können von der Darmwand nur dann aufgenommen werden, wenn sie in Fett bzw. Öl gelöst sind.
Die meisten Lebensmittel, die fettlösliche Vitamine enthalten, enthalten bereits von Natur aus geringe Mengen an Fett, sodass sie für den Körper verfügbar sind. Bei reiner Rohkost bietet es sich an, etwas Fett dazu zu essen. Dabei reicht eine kleine Fettmenge entweder zusammen mit der Rohkost oder im Abstand von etwa einer halben Stunde davor oder danach. Optimal ist etwas Öl zum Salat zu geben. Sie können aber auch ein belegtes Brot oder ein paar Nüsse zur Rohkost essen oder ein Glas Milch dazu trinken. Wichtig ist, dass die Lebensmittel gut gekaut werden, damit die fettlöslichen Substanzen aus den Zellen austreten können und sich mit dem Öl gut vermischen.
Es ist aber auch kein Problem, wenn Sie Karotten oder ähnliches gelegentlich ohne Fett essen. Karotten enthalten neben den fettlöslichen Vitaminen noch viele andere wichtige Inhaltsstoffe, z. B. Ballaststoffe, die auch ganz ohne Fett ihre Funktionen erfüllen.
Weitere Informationen zu einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung finden Sie in den Beiträgen zur Ernährungspyramide.
Es ist richtig, dass das ideale Calcium-Magnesium-Verhältnis etwa zwischen 2:1 und 3:1. liegt. Das beruht auf den Empfehlungen der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die für Erwachsene eine Calciumzufuhr von 1.000 mg pro Tag und eine Magnesiumzufuhr von 300-400 mg pro Tag empfiehlt.
Das Verhältnis ist außerdem dadurch begründet, dass die Wiederaufnahme aus der Harnflüssigkeit in den Nieren gekoppelt ist: Je mehr Magnesium wieder aufgenommen wird, desto weniger kann Calcium aufgenommen werden. Außerdem werden die Konzentrationen beider Mineralstoffe über das gleiche Hormonsystem geregelt.
Eine zu hohe Magnesiumzufuhr über einen längeren Zeitraum kann zu einem Defizit in der Calciumversorgung führen und umgekehrt. Dies kann beispielsweise durch die einseitige Aufnahme dieser Mineralstoffe in Form von Präparaten oder Nahrungsergänzungsmittel geschehen. Deshalb sollten entsprechende Präparate auch nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Frage von ts1184 ((Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Dass Kinder phasenweise sehr wenig essen und/oder bestimmte Lebensmittelgruppen gänzlich ablehnen, ist normal. Solange der Kinderarzt zufrieden ist und keine organischen oder physiologischen Erkrankungen vorliegen, muss das kein Grund zur Besorgnis sein.
Vertrauen Sie darauf, dass Ihre Tochter essen wird, wenn sie hungrig ist. Bieten Sie ihr eine abwechslungsreiche, altersgerechte Mischkost an, aus der sie sich das aussuchen darf, was ihr schmeckt. Ihre Tochter sollte das ganz allein entscheiden dürfen. Sie bestimmt auch, ob, was und wie viel sie essen möchte. Auf keinen Fall sollten Sie sie zum Essen drängen. Bleiben Sie gelassen, auch wenn sie nur wenig oder nichts essen möchte. Freuen Sie sich für sie, wenn sie von sich aus etwas Neues probiert hat, auch wenn es nur eine kleine Portion war.
Natürlich gibt es auch regelmäßig die Lieblingsspeisen Ihrer Tochter, aber nicht jeden Tag, sondern im Wechsel mit denen der anderen Familienmitglieder. Medien oder Spielzeug bei den Mahlzeiten lenken unnötig ab. Ablenkungen sollten Sie unbedingt vermeiden. Zeigen Sie ihr, dass Sie hier konsequent sind, auch wenn es Ihnen schwerfällt. Sie wird dadurch lernen, Spiel- und Esszeiten voneinander zu trennen und sich auf ihre Mahlzeit zu konzentrieren. Regelmäßige gemeinsame Familienmahlzeiten in angenehmer Atmosphäre unterstützen ebenfalls die Entwicklung eines gesunden Essverhaltens.
Beteiligen Sie Ihre Tochter bei der Vor- und Zubereitung der Mahlzeiten. Lassen Sie sie beim Einkaufen helfen, beim Tischdecken zugucken und im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch schon bei der Zubereitung von Speisen mithelfen. Lesen Sie ihr Bilderbücher vor, in denen es um Lebensmittel und gesundes Essen und Trinken geht.
Wichtig ist natürlich Ihr Vorbild. Lassen Sie Ihr Kind bei den Mahlzeiten stets mit am Familientisch vor einem eigenen kindgerechten Gedeck und Besteck sitzen. Zeigen Sie ihr immer wieder ganz bewusst, wie viel Spaß Ihnen die Mahlzeiten machen und wie gut es Ihnen schmeckt.
Fast alle Kleinkinder lieben Fingerfood. Manchmal kommt es nur auf die richtige „Verpackung“ bzw. das richtige „Versteck“ an: Gemüse lässt sich zum Beipiel gut in Suppen, Soßen oder auf der Pizza verstecken. Obst lieben die meisten Kinder im Milchshake, als Obstsalat mit Joghurt oder Sahne, als Obstschaschlik oder auf dem Pfannkuchen. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.
Tipps und Informationen rund um eine gesunde Kinderernährung finden Sie beim Netzwerk Gesund ins Leben.
Frage von spicewittchen (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Die warme Mahlzeit bringt in erster Linie viel Abwechslung in den Speiseplan und sorgt damit für eine möglichst ausgewogene Ernährung mit allen notwendigen Nährstoffen. Bei unseren Essgewohnheiten bestehen die kalten Mahlzeiten üblicherweise aus belegten Broten. Da bei diesen Mahlzeiten normalerweise kein Gemüse gegessen wird, würde das Gemüse fehlen, wenn man sich ausschließlich davon ernähren würde. Wenn Ihre Kinder aber zu den kalten Mahlzeiten genügend Rohkost essen, ist auch eine Phase ohne warme Mahlzeiten möglich. Dafür eignen sich gut Gemüse, wie Paprika, Tomaten, Radieschen, Möhren, Kohlrabi, und auch Kresse, Rucola oder Schnittlauch.
Allerdings kann der Körper einige Nährstoffe besser verwerten, wenn die Lebensmittel erhitzt wurden. Hinzu kommt, dass manche Lebensmittel wie Kartoffeln, bestimmte Gemüsesorten (z. B. Broccoli, grüne Bohnen, Aubergine), Eier, Fleisch und Fisch, insbesondere für Kleinkinder, vor dem Verzehr gegart werden müssen. Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder möglichst alle Komponenten erhalten (und nicht beispielsweise nur Getreidemahlzeiten zu sich nehmen), um eine ausreichende Versorgung mit sämtlichen wichtigen Nährstoffen zu gewährleisten.
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Ich möchte Sie beruhigen. Wenn Sie sich regelmäßig gründlich die Hände mit Seife waschen, können Sie sich und Ihre Familie vor vielen Krankheitserregern schützen. Vor der Zubereitung von Speisen und nach der Verarbeitung roher Lebensmittel sollten Hände grundsätzlich gründlich gewaschen werden. Natürlich ist vor dem Essen, nach jedem Toilettengang, nach dem Windelnwechseln und dem Kontakt mit Tieren gründliches Händewaschen ebenfalls unabdingbar.
Gemüse und Obst müssen vor der Zubereitung gründlich mit kaltem Wasser gewaschen werden. Obst wie Bananen oder Orangen schälen Sie vor dem Verzehr. Wenn Sie sich danach die Hände abwaschen oder sie trocken abreiben, sind Sie immer auf der sicheren Seite.
Lebensmittel, an denen noch Erde haftet, zum Beispiel Karotten oder Kartoffeln, sollten erst gewaschen, dann geschält und nochmals gewaschen werden.
Auch frische Kräuter aus dem Supermarkt oder dem Garten sollten vor dem Verzehr gewaschen werden. Bei Nüssen wird ja vor dem Verzehr die Schale entfernt, sodass von Ihnen kein gesundheitliches Risiko ausgeht.
Frage von Bia81 (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Die meisten Kinder lieben Süßes und naschen gern. Schnell kann es zu viel werden. Versuchen Sie dennoch die Menge an Süßigkeiten zu regulieren, da sonst das Risiko besteht, dass Hunger und Appetit auf gesunde Lebensmittel darunter leiden, dass Übergewicht entsteht und die Zähne kariös werden.
Dass Ihre Tochter im Moment besonders großen Appetit auf den süßen Geschmack hat, ist meistens nur eine Phase, die vorübergeht. Das ist kein Grund zur Besorgnis, vor allem, wenn sie keine Gewichtsprobleme hat und insgesamt gesund und abwechslungsreich isst und trinkt.
Möglicherweise ist Eifersucht auf das Baby die Ursache. Sie spürt, dass Sie nicht mehr die ganze Aufmerksamkeit von Mama und Papa bekommt, sondern dass sie teilen muss. Daran muss sie sich erst gewöhnen. Sie merkt vielleicht, dass sie über das Thema Naschen Ihre Zuwendung bekommt. Versuchen Sie, so viel Zeit mit ihr wie möglich zu verbringen und zeigen Sie ihr, dass sie genauso wichtig ist für Sie wie das Baby. Machen Sie ihr die Rolle der großen Schwester schmackhaft. Lassen Sie sich beispielsweise bei der Babypflege oder beim Schieben des Kinderwagens von ihr helfen. Das wird ihr Interesse an den Süßigkeiten mindern.
Ich empfehle Ihnen, konsequent zu bleiben. Vereinbaren Sie eine feste Naschzeit am Tag und eine bestimmte Portionsgröße (z. B. zwei kleine Riegel Schokolade). Verbringen Sie die tägliche Naschpause am besten mit Ihrer Tochter gemeinsam. Vielleicht nach dem Mittagessen, wenn das Baby schläft und Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit Ihrer Tochter widmen können. Wenn Sie darüber hinaus Hunger auf Süßes bekommt, gibt es Obst in Kombination mit einem Knäckebrot oder einem Naturjoghurt, ein Milchshake mit Obst oder ein paar Trockenfrüchte mit Nüssen. So erkennt sie, dass Sie sie ernst nehmen und auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingehen.
Sprechen Sie mit der Verwandtschaft und Freunden sowie den Großeltern über Ihre Besorgnis und auch über die Vereinbarung mit Ihrer Tochter, die sie respektieren sollten. Vielleicht kann der „Naschtermin“ an manchen, fest vereinbarten Tagen auch bei anderen stattfinden.
Tipps und Informationen rund um eine gesunde Kinderernährung finden Sie unter
Frage von Lea (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Toll, dass Sie sich über eine gesunde Ernährung informieren möchten. Hierfür gebe ich Ihnen gerne einige Tipps. Generell sind drei Hauptmahlzeiten – Frühstück, Mittagessen, Abendessen – sowie zwei Zwischenmahlzeiten (eine vormittags, eine nachmittags) optimal. Orientieren können Sie sich sehr gut an der Ernährungspyramide. Sie enthält alles, was Sie jeden Tag zu sich nehmen sollten. Wenn Sie diese Lebensmittel auf fünf Mahlzeiten am Tag verteilen, ist Ihr Speiseplan perfekt.
Falls Ihr morgendliches Frühstück eher knapp ausfällt, sollte es zum 2. Frühstück in der Schule eine Hauptmahlzeit geben. Nehmen Sie sich dazu gerne bis zu zwei Brote mit, Vollkornbrot ist da genau richtig. Als Belag eignet sich Frischkäse im Wechsel mit Wurst oder anderem Käse, vegetarischem Brotaufstrich oder Nussmus. In Kombination zum Brot ist frisches Obst und Gemüse der Saison optimal. Generell werden fünf Portionen Gemüse (inkl. Salate) und Obst am Tag empfohlen, beim Gemüse zum Beispiel eine Tomate, eine Paprika und ein bis zwei Möhren, beim Obst z. B. ein Apfel und ein Schälchen Beerenobst.
An den kurzen Schultagen bekommen Sie sicher zuhause ein Mittagessen. An den längeren Schultagen können Sie - wenn die Schule kein Mittagessen anbietet – eine weitere Brotmahlzeit mitnehmen. Es bieten sich hier auch Zwischenmahlzeiten in Form von Naturjoghurt oder Quark mit frischem Obst oder Müsli mit Milch an. Als Snacks für zwischendurch sind auch Nüsse eine gute Möglichkeit.
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Eine gute Orientierungshilfe bei der Gestaltung eines gesunden Speiseplans ist die Ernährungspyramide. Sie enthält alles, was der Körper braucht, um gesund und leistungsfähig zu bleiben und sollte auch die Grundlage Ihrer Ernährung sein. An den angegebenen Mengen kann man sich gut orientieren. Generell sind drei Hauptmahlzeiten – Frühstück, Mittagessen, Abendessen - plus zwei Zwischenmahlzeiten (eine vormittags, eine nachmittags) optimal. Jede Mahlzeit sollte Protein (z. B. Milchprodukte, Fleisch, Geflügel, Fisch, Hülsenfrüchte oder andere pflanzliche Eiweißquellen), wenig Fett (pflanzliches Öl und Streichfette) und eine Kohlenhydratquelle mit niedriger Blutzuckerwirksamkeit (z. B. Vollkornbrot, Naturreis, Vollkornnudeln) enthalten.
Im Moment scheinen Gemüse und Obst nicht Ihrem Speiseplan vorzukommen. Fünf Portionen, also etwa 550 g pro Tag, werden empfohlen. Das sind z. B. eine Tomate, eine Paprika, ein bis zwei Möhren und dazu z. B. ein Apfel und ein Schälchen Beerenobst. Wiegen Sie doch probehalber an einigen Tagen mal aus, wie viel Obst und Gemüse Sie essen. Falls Sie noch nicht auf die empfohlene Menge kommen, versuchen Sie, die Menge langsam zu steigern.
Neben dem Frühstück zuhause, sollte es zum 2. Frühstück in der Schule noch etwas geben. Nehmen Sie sich dazu Brote mit, Vollkornbrot ist genau richtig, belegt mit Frischkäse oder anderem Käse, vegetarischem Brotaufstrich oder Nussmus. In Kombination zum Brot ist frisches Obst und Gemüse der Saison optimal. An den längeren Schultagen können Sie – wenn die Schule kein Mittagessen anbietet – ein zusätzliches Brot mitnehmen oder Naturjoghurt oder Quark mit frischem Obst oder Müsli mit Milch an. Als Snacks für zwischendurch passen auch Nüsse. Fast Food ist zwar ab und an in Ordnung, sollte aber nicht die Dauerernährung sein. Auch hier gibt es Umstellungsmöglichkeiten z. B. Falafel statt Döner, Gemüsebaguette statt Burger.
Regelmäßig Sport machen lohnt sich! Es kurbelt den Stoffwechsel an, formt die Figur, sorgt für mehr Wohlbefinden und hilft, Stress abzubauen. Zu geeigneten Übungen zum Muskelaufbau fragen Sie am besten Ihren Sportlehrer oder einen Trainer im Fitnessstudio.
Aus ökologischer Sicht bietet die vegane Ernährung Vorteile, aus gesundheitlicher Sicht ist dies nicht zwangsläufig der Fall. Denn eine vegane Ernährungsweise ist nicht per se gesünder als eine übliche Mischkost. Wie bei jeder Ernährungsweise kommt es darauf an, wie sie praktiziert wird: Je abwechslungsreicher die Ernährung ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Körper mit allen lebensnotwendigen Substanzen versorgt wird. Und desto geringer ist die Gefahr, dass einzelne Inhaltsstoffe, die nachteilige Effekte haben können, im Übermaß aufgenommen werden. Behauptungen, dass durch vegane Ernährung Krankheiten geheilt werden oder dass man ungeahnte Kräfte entwickelt, gehören ins Reich der Mythen.
Dass Sie Ihr Gewicht reduziert haben, ist dann als positiv zu werten, wenn Sie übergewichtig sind und eine Gewichtsabnahme tatsächlich gewollt haben. Falls das nicht so ist, deutet dies darauf hin, dass Ihre vegane Ernährungsweise nicht bedarfsdeckend ist. Dass Sie weniger Blähungen haben, deutet darauf, dass Sie bestimmte Lebensmittel, die Sie vorher gegessen haben, evtl. nicht vertragen haben. In diesem Fall ist es sinnvoll, im Rahmen einer Ernährungsberatung zu ermitteln, welche Lebensmittel das waren und diese ggf. auszutauschen.
Wenn Sie die vegane Ernährung langfristig praktizieren möchten, ist es sinnvoll, dass Sie sich genau über eine Auswahl der Lebensmittel informieren. Denn durch den Verzicht auf alle tierischen Lebensmittel fällt eine wichtige Quelle für Proteine, langkettige Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA), bestimmte Vitamine (B12, Riboflavin, D), und Mineralstoffe (Calcium, Eisen, Jod, Zink, Selen) weg. Besonders sollten Sie auf Vitamin B12 achten, das ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt. Es ist wichtig für die Neubildung von Zellen, insbesondere von Nervenzellen. Da der Körper dieses Vitamin speichert, kommt es in der Regel erst nach 1-2 Jahren zu einem Mangel. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Veganern, dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einzunehmen und die Versorgung mit Vitamin B12 regelmäßig kontrollieren zu lassen.
Falls Sie mit einer Ernährungsanalyse klären möchten, ob Sie alle lebensnotwendigen Nährstoffe in ausreichendem Maß aufnehmen, empfehle ich Ihnen, vor Ort eine Ernährungsberatungspraxis aufzusuchen. In einem persönlichen Gespräch ist es besser möglich, auf Ihre individuelle Situation einzugehen. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite Ernährungsberatung vor Ort.
Weitere Informationen zu einer veganen Ernährung finden Sie
auf den Seiten des Vegetarierbundes (proveg international)
den Seiten des Forschungsinstitut für pflanzenbasierte Ernährung (IFPE)
sowie in unserem Beitrag
Ernährungspyramide: Wie esse ich vegetarisch?
Es ist richtig, dass in der Ernährungspyramide sowohl ein Glas Milch als auch einen Becher Joghurt als eine Portion gelten. Der Grund dafür ist, dass das BZfE übliche Portionsgrößen abbildet. Ein Glas Milch beinhaltet üblicherweise 250 ml und ein Becher Joghurt 150 g.
Die Mengenangaben in der Ernährungspyramide dienen der Orientierung. Sie sind nicht so gedacht, dass man sich akribisch daran hält. Es ist kein Problem, wenn das Glas Milch kleiner und der Becher Joghurt größer ausfallen. Alternativ können auch Buttermilch, Kefir oder Dickmilch gewählt werden. Wenn insgesamt 2 Portionen Milchprodukte täglich auf Ihrem Speiseplan stehen, ist das ausreichend.
Weitere Informationen zu einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung finden Sie in der Rubrik Ernährungspyramide für alle.
Die Empfehlung, fettreichen Fisch wie Hering, Seelachs und Makrele zu verzehren, beruht in erster Linie auf deren Gehalt an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Sie sind für den Menschen essenziell. Das bedeutet, sie können nicht oder nur in geringem Umfang aus anderen Omega-3-Fettsäuren im Körper selbst hergestellt werden und sollten daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Aus Omega-3-Fettsäuren entstehen im Körper biologisch aktive hormonähnliche Substanzen, die an der Verengung und Erweiterung der Blutgefäße sowie dem Aufbau der Zellmembran beteiligt sind. Sie können den Blutfett- und Cholesterinspiegel senken und somit Herzkrankheiten vorbeugen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt wenigstens 250 mg Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) pro Tag. Diese Menge lässt sich abhängig von der Fischsorte über ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche erreichen.
Während Fettfische 1,0–2,3 g EPA und DHA pro 100 g enthalten, haben mittelfette und Magerfische wie Regenbogenforelle, Schwertfisch oder Scholle einen Gehalt von nur 0,1–0,6 g pro 100 g. Alternative Quellen für EPA und DHA sind Algen- und Krillöl. Weitere Omega-3-Fettsäuren kommen auch in einigen Nüssen und Ölsaaten und daraus hergestellten Pflanzenölen wie Rapsöl, Leinöl und Walnussöl vor. Allerdings werden vom Körper nur 8–10 Prozent dieser pflanzlichen Fettsäuren in langkettige Omega-3-Fettsäuren umgebaut, daher sind EPA- und DHA-Quellen zu bevorzugen.
Erhöhte Cholesterinwerte bzw. Cholesterinwerte über 200 mg/dl sind nicht grundsätzlich besorgniserregend oder behandlungsbedürftig. Bevor Sie Ihre Ernährung umstellen, sollten Sie zunächst mit Ihrem Arzt klären, ob und welche Fettstoffwechselstörung bei Ihnen genau vorliegt. Neben dem Gesamtcholesterinwert gibt es auch das sogenannte „gute“ HDL-Cholesterin und das sogenannte „ungünstige“ LDL-Cholesterin. Übersteigt der Gesamtcholesterinwert nur aufgrund eines hohen HDL-Wertes 200 mg/dl, besteht in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Erst wenn der HDL-Wert 80 mg/dl übersteigt, ist Vorsicht geboten, da sich dahinter eine ernstzunehmende Fettstoffwechselerkrankung verbergen kann.
Ob ein Cholesterinwert behandlungsbedürftig ist, hängt von der Höhe des LDL-Wertes ab unter Berücksichtigung der Risikofaktoren. Zurzeit existieren zwei Empfehlungen zum wünschenswerten Cholesteringehalt im Blut vor.
Die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaften DGF e.V. empfiehlt: Liegt neben dem erhöhten Cholesterinspiegel kein oder ein zusätzlicher Risikofaktor vor, ist ein LDL-Wert unter 160 mg/dl (4,2 mmol/l) wünschenswert. Bei einem mäßigen oder mittelhohen Risiko (zwei oder mehr zusätzliche Risikofaktoren) liegt der LDL-Zielwert unter 130 mg/dl (3,4 mmol/l). Bei einem hohen Risiko liegt der LDL-Zielwert unter 100 mg/dl (2,6 mmol/l).
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie e.V. empfiehlt: Bei einem mittleren und niedrigen Risiko liegt der LDL-Zielwert unter 115 mg/dl (3 mmol/l). Besteht ein hohes Risiko ist eine LDL-Cholesterinkonzentration von unter 100 mg/dl (2,6 mmol/l) erstrebenswert. Liegt ein sehr hohes Risiko vor sind LDL-Cholesterinkonzentrationen von unter 70 mg/dl (1,8 mmol/l) wünschenswert.
Zu den Risikofaktoren zählen u. a. Alter (Männer älter als 45 Jahre, Frauen älter als 55 Jahre), Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Adipositas (starkes Übergewicht), HDL-Cholesterin unter 40 mg/dl oder Vorliegen von frühzeitigen koronaren Herzkrankheiten bei Verwandten ersten Grades.
Ist der LDL-Werte wiederholt zu hoch gemessen worden, muss geklärt werden, um welche Art von Fettstoffwechselstörung es sich handelt. Bei der häufig vorkommenden familiären kombinierten Hyperlipidämie steckt hinter dem hohen LDL-Wert ein erhöhter Triglyceridwert. In diesem Fall ist es empfehlenswert den Verzehr von Alkohol, kohlenhydratreichen Lebensmitteln und Zucker (z. B. Süßigkeiten, gesüßte Getränke) zu reduzieren. Handelt es sich hingegen um eine reine LDL-Hypercholesterinämie, ist eine Modifikation der Fettzufuhr (Reduktion der gesättigten und Transfettsäuren und ausreichende Zufuhr an ungesättigten Fettsäuren), eine ausreichende Zufuhr an Ballaststoffen und ggfs. eine Gewichtsnormalisierung sinnvoll.
Da es für Laien sehr schwierig ist, die Blutparameter zu beurteilen und die dahinter steckende Erkrankung zu erkennen, empfehle ich Ihnen, eine anerkannte und produktunabhängige Ernährungsberatungsfachkraft und eine Fachärztin oder einen Facharzt zu Rate zu ziehen, die auf Diagnostik und Betreuung von Fettstoffwechselstörungen spezialisiert sind. Diese können Ihnen gezielte Ernährungstipps geben und Sie bei der Umsetzung im Alltag begleiten. Adressen von qualifizierten Ernährungsberatern finden Sie auf unserer Seite "Ernährungsberatung vor Ort". Die meisten Krankenkassen bezuschussen eine solche Ernährungsberatung.
Generell ist ein hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren wie beim Kokosöl als nachteilig für die Blutfettwerte und den Cholesterinspiegel anzusehen. Sie haben Recht, im Kokosöl ist ein hoher Anteil an Laurinsäure zu finden. Die Laurinsäure führt zu einer Erhöhung des HDL-Cholesterins, des so genannten guten Cholesterins. Einige andere enthaltene Fettsäuren erhöhen jedoch das LDL-Cholesterin. Das Verhältnis zwischen beiden Cholesterinfraktionen im Blut ist entscheidend. Die wissenschaftliche Studienlage lässt bislang keinen Schluss zu, dass Kokosöl das Profil der unterschiedlichen Blutfette verbessern und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann.
In der Leitlinie „Fettzufuhr und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten“ der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) wird bei der Auswahl von pflanzlichen Ölen empfohlen, diese nach einem günstigen Verhältnis von Linolsäure zu Alpha-Linolensäure auszusuchen. Besonders Oliven-, Rapsöl und Walnussöl sind unter diesem Aspekt empfehlenswert. Kokosöl können Sie ohne Bedenken ab und zu in Ihren Speiseplan einbauen, jedoch ist der tägliche und ausschließliche Konsum nicht optimal.
Für den Fötus und Säuglinge sind Omega-3-Fettsäuren besonders wichtig, da diese die Gehirnentwicklung positiv beeinflussen. Aber auch für Kleinkinder, Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene sind Omega-3-Fettsäuren von Bedeutung, unter anderem auch für die Funktion von Nervenzellen und für den Sehvorgang. Omega-3-Fettsäuren wie auch Omega-6-Fettsäuren sind für den Körper unentbehrlich. Diese Fettsäuregruppen können nicht vom Körper selbst hergestellt werden und müssen daher zwingend zugeführt werden, nicht nur beim Säugling.
Wenn Sie Ihrem Kind ein- bis zweimal in der Woche eine Fischmahlzeit geben, so wie es auch älteren Kindern und Erwachsenen empfohlen wird, können Sie sicher sein, dass es ausreichend mit Omega-3-Fettsäuren versorgt wird. Wechseln Sie dabei ruhig die Fischsorten ab. Zu den Fischsorten, die reich sind an Omega-3-Fettsäuren sind, zählen Lachs, Hering oder Makrele. Pflanzenöle wie Lein-, Raps-, Soja- und Walnussöl liefern ebenfalls einen Beitrag zur Versorgung mit diesen wichtigen Fettsäuren.
Weitere Informationen zur Kinderernährung finden Sie auf unserer Kinderseite
Für die Verdaulichkeit von Fetten spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Wie Sie ganz richtig schreiben, sind kurz- und mittelkettige Fettsäuren leichter verdaulich als langkettige Fettsäuren. Das hängt damit zusammen, dass kurz- und mittelkettige Fettsäuren direkt vom Darm aufgenommen werden, während langkettige Fettsäuren nur zusammen mit Gallensäuren verdaut werden. Daher ist ein Butterfett (vor allem kurz- und mittelkettige gesättigte Fettsäuren) leichter verdaulich als Wurst- oder Fleischfette, die vor allem aus langkettigen gesättigten Fettsäuren bestehen.
Pflanzenöle bestehen vor allem aus langkettigen Fettsäuren. Damit ist ein Pflanzenöl schwerer verdaulich als Butter. Butter und Margarine bestehen zu 80 Prozent aus Fett und etwa 20 Prozent aus Wasser, Pflanzenöle zu fast 100 Prozent aus Fett. Dies spielt bei der Verdaulichkeit ebenfalls eine Rolle. Der höhere Wasseranteil von Butter und Margarine macht diese ebenfalls besser verdaulich als Pflanzenöle. Auch wenn Pflanzenöle etwas schwerer verdaulich sind, ist der Verdauungsapparat eines gesunden Menschen sehr gut in der Lage, diese aufzuspalten und aufzunehmen. Daher gibt es für gesunde Menschen keinen Grund, auf hochwertige Pflanzenöle zu verzichten.
Ja, Sie können die empfohlene Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren problemlos decken, wenn bei Ihnen zweimal pro Woche fettreicher Fisch auf dem Speiseplan steht. Empfohlen werden etwa 1-2 g Omega-3-Fettsäuren pro Tag, entsprechend 0,5 Prozent der insgesamt aufgenommenen Energie. Diese Menge lässt sich ohne Probleme mit 1-2 Seefischmahlzeiten pro Woche aufnehmen. Besonders hohe Mengen sind in fettreichen Seefischen wie Hering, Lachs, Thunfisch und Makrele zu finden.
Unter dieser Voraussetzung reicht es, wenn Sie Olivenöl zur Zubereitung von Mahlzeiten verwenden. Die DGE empfiehlt allerdings Abwechslung bei den Ölen und neben Oliven- auch Raps- und Walnussöl. Olivenöl enthält vor allem einfach ungesättigte Fettsäuren, während Raps-, Nuss- und Leinöl einen höheren Gehalt kurzkettiger Omega-3-Fettsäuren aufweisen.
Weitere Informationen zu einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung finden Sie in der Rubrik
Mit Ihrem Gewicht liegen Sie deutlich im Bereich des Untergewichts. Das kann zu gesundheitlichen Problemen führen, unter anderem auch zu einer ausbleibenden Periode, Haarausfall, Leistungsabfall, Müdigkeit und anderen Symptomen. Dies hängt damit zusammen, dass der Körper nicht die entsprechenden Nährstoffe und die nötige Menge an Energie bekommt. Ihre Ernährung scheint keinesfalls bedarfsdeckend zu sein. Vermutlich müssen Sie erst wieder mit Unterstützung lernen, sich ausgewogen und bedarfsgerecht zu ernähren. Generell sind drei Hauptmahlzeiten – Frühstück, Mittagessen, Abendessen – sowie zwei Zwischenmahlzeiten (eine vormittags, eine nachmittags) optimal. Orientieren können Sie sich an der Ernährungspyramide. Sie enthält alles, was Sie jeden Tag zu sich nehmen sollten. Wenn Sie diese Lebensmittel auf fünf Mahlzeiten am Tag verteilen, ist Ihr Speiseplan optimal.
Wenn Sie sich ständig gedanklich mit den Themen Essen, Gewicht und Ihrer Figur beschäftigen, ist dies ein deutlicher Hinweis auf eine sich entwickelnde oder schon vorhandene Essstörung. Sie sollten nicht versuchen, die Krankheit allein zu besiegen, sondern dies parallel zu einer psychologischen Unterstützung tun. Es alleine versuchen und es nicht zu schaffen, könnte den Frust erhöhen und Sie in Zukunft noch zusätzlich belasten. Bei einem derart niedrigen Gewicht benötigen Sie dringend Unterstützung. Ihre Familie oder Ihre Freunde helfen Ihnen sicher. Zudem sollten Sie sich an Ihren Hausarzt wenden. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet in ihrem Internetportal umfangreiche Informationen zu Essstörungen an. Hier gibt es auch die Möglichkeit einer persönlichen oder telefonischen Beratung sowie Adressen von Therapeuten und Kliniken sowie für Selbsthilfegruppen.
Informationen zur Ernährungspyramide
Internetseite der BZgA zum Thema Essstörungen
Es ist gut, dass Sie sich Rat bezüglich Ihres Essverhaltens einholen und es ist wichtig, dass Sie versuchen, auf gesundem Weg wieder Gewicht zuzunehmen, denn Ihr Gewicht ist im Verhältnis zu Ihrer Größe sehr gering. Obwohl Ihr starkes Untergewicht auch auf eine hohe psychische Belastung zurückzuführen sein kann, sollten Sie zunächst körperliche Ursachen (z. B. eine Schilddrüsenüberfunktion) von einer Ärztin oder einem Arzt ausschließen lassen. Danach können Sie in einem Gespräch mit einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten klären, ob psychische Ursachen vorliegen.
Wenn organische Erkrankungen ausgeschlossen sind, empfehle ich Ihnen eine energiereiche Ernährung. Damit Sie gesund zunehmen können, ist es wichtig, dass Sie sich mehrmals am Tag Zeit nehmen, um ungestört essen können. Sie sollten möglichst häufig etwas essen, mindestens 5-6mal am Tag, also neben den 3 Hauptmahlzeiten, die Sie ja schon einnehmen, auch noch 2-3 Zwischenmahlzeiten. Bestreichen Sie Brote immer mit Butter oder Margarine und belegen Sie diese auch doppelt, zum Beispiel mit Käse und Wurst. Wählen Sie bei Milchprodukten die fettreicheren Varianten, also Vollmilch, Sahnejoghurt und Käse mit hohem Fettgehalt. Reichern Sie Süßspeisen, Soßen und Suppen mit Sahne bzw. Pflanzenöl an. Naschen Sie möglichst häufig zwischendurch, zum Beispiel Nüsse, Studentenfutter oder Fruchtschnitten. Am besten haben Sie solche gesunden Snacks überall griffbereit, auch wenn Sie unterwegs sind. Ergänzen Sie belegte Brote oder Salate durch Avocados, Oliven und in Öl eingelegte getrocknete Tomaten.
Auch über Getränke können Sie dem Körper rasch Energie zuführen. Trinken Sie 1-2 Gläser Milch oder Kakao sowie 2-3 Gläser Fruchtsaft am Tag. Bei manchen Menschen hat auch Ingwerwasser vor dem Essen getrunken eine appetitanregende Wirkung. Übergießen Sie hierfür ein paar Scheiben einer Ingwerknolle mit abgekochtem heißem Wasser. Auch abends vor dem Schlafengehen können Sie noch eine kleine Mahlzeit einnehmen, zum Beispiel einen Sahnejoghurt oder Sahnequark mit Obst oder trinken Sie eine Tasse Kakao oder heiße Milch mit Honig.
Die Psyche spielt auch eine wichtige Rolle beim Essen, gerade was den Appetit betrifft. Deshalb ist es jetzt besonders wichtig, dass Sie sich nicht zu stark unter Druck setzen. Gehen Sie täglich 30 Minuten Spazieren und entspannen Sie sich bei autogenem Training oder Yoga.
Aufgrund Ihrer psychischen Belastung ist auch zu überlegen, ob eine persönliche Beratung durch einen Psychotherapeuten sinnvoll ist. Adressen finden Sie auf der Internetseite www.psychotherapiesuche.de.
Unabhängig von diesen Informationen empfehle ich Ihnen, vor Ort eine Ernährungsberatungspraxis aufzusuchen. In einem persönlichen Gespräch ist es besser möglich, auf Ihre individuelle Situation einzugehen. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite Ernährungsberatung vor Ort.
Bei Stress schüttet der Körper vermehrt das Hormon Cortisol aus. Es fördert abbauende Stoffwechselprozesse und sorgt dafür, dass im Körper vermehrt Eiweiß zu Glukose umgebaut wird. Dadurch erhöht sich der Blutzuckerspiegel und es wird Insulin gebildet, das die Glukose in die Zellen transportiert. Bei chronischem Stress oder krankheitsbedingt erhöhtem Cortisolspiegel kann dies unter anderem zu mehr Bauchfett führen.
Gerade in sehr stressigen Phasen ist es wichtig, auf einen Ausgleich zu achten. Da hilft es, wenn Sie regelmäßig feste Pausen und Entspannungsphasen einplanen. Vielleicht ist es Ihnen möglich, in der Mittagspause den Arbeitsplatz zu verlassen und nicht am Arbeitsplatz zu essen. Viel Bewegung an der frischen Luft sorgt ebenfalls für einen Ausgleich. Auch wenn es schwer fällt, sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und ausreichend Obst achten. Außerdem könnte der Verzehr von echten Vollkornprodukten (wie Vollkornbrot, ungezuckerte Getreideflocken, Vollkornnudeln, Vollkornreis) helfen, Sie länger zu sättigen, damit Sie wenig anfällig für Heißhungerattacken und süße Snacks werden. Trinken Sie mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag. Auch mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen, kann sich das positiv auf Ihre Leistungsfähigkeit auswirken.
Wie Sie sich ausgewogen ernähren können, zeigt Ihnen die Ernährungspyramide.
Eine Essstörung ist eine ernstzunehmende Erkrankung mit einem erheblichen körperlichen und psychischen Risiko und deshalb – wie andere Krankheiten auch – behandelt werden muss. Es ist für Betroffene schwer, alleine wieder aus der Essstörung herauszufinden. In der Regel ist an erster Stelle psychotherapeutische Hilfe notwendig. Da bei vielen Menschen mit Essstörungen ein enormes Untergewicht besteht und das Essverhalten stark gestört ist, kann die zusätzliche Beratung durch eine fachlich qualifizierte Ernährungsfachkraft sinnvoll sein.
Wenn Sie an einer Essstörung erkrankt sind, gibt es verschiedene Anlaufstellen, die Sie bei der Suche nach geeigneten Hilfen unterstützen können. Sie können sich zunächst an eine Person Ihres Vertrauens, z. B. einen Arzt, wenden oder per Telefon, online oder auch persönlich an eine Beratungsstelle. Dort können Sie über Ihre persönliche Situation detaillierter sprechen und bekommen weitere Hilfestellungen.
Informationen zum Thema Essstörung und Adressen von Ansprechpartner*innen und Beratungsstellen finden Sie auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Es gibt verschiedene Gründe für Essanfälle. Eine Ursache kann tatsächlich eine Unterversorgung mit Energie und möglicherweise auch mit Nährstoffen sein. Dafür spricht, dass Sie sich oft schlapp fühlen und nach den Essanfällen viel fitter sind. Dann wäre es ratsam, wenn Sie jeden Tag etwas mehr und gegebenenfalls auch öfter essen. Checken Sie doch einfach mal, wie die Versorgung mit allen Lebensmittelgruppen im Alltag klappt. Eine Übersicht über alle empfohlenen Lebensmittel pro Tag finden Sie im Beitrag Ernährungspyramide: Wie viel esse ich?. Alternativ können Sie einem Energie- und Nährstoffdefizit auf die Spur kommen, wenn Sie ein Ernährungstagebuch führen und dieses zum Beispiel von einer anerkannten und produktunabhängigen Ernährungsberatungsfachkraft auswerten lassen. Anhand dieser Auswertung kann Ihnen die Beratungsfachkraft sagen, welche Nährstoffe Ihnen möglicherweise fehlen und wovon Sie mehr oder weniger essen können.
Ist Ihre Energie- und Nährstoffversorgung ausreichend, können auch psychische Gründe hinter den Essanfällen stecken. Auch in diesem Fall können Sie sich zum Beispiel an eine Ernährungsberatungsfachkraft wenden, die auf Essstörungen spezialisiert ist. Die meisten Krankenkassen und Beihilfestellen bezuschussen eine solche Ernährungsberatung. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite Ernährungsberatung vor Ort.
Rat und Hilfe bei Esstörungen finden Sie auf den Internetseiten der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).
Prima, dass Sie auf Ihre Ernährung achten. Im Rahmen der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) werden fünf Portionen Obst und Gemüse (etwa 550 g) am Tag empfohlen, am besten der jeweiligen Erntesaison. Wenn Sie täglich auf 1.000 g kommen, erscheint mir das recht viel. Es besteht die Gefahr, dass andere wichtige Nährstofflieferanten dann fehlen.
600-800 g Obst am Tag sind deutlich zu viel. Wenn Sie auf Ihre Energiezufuhr achten wollen, dann greifen Sie lieber zu Gemüse als zu Obst. Denn Obst hat eine höhere Energiedichte als Gemüse und liefert also bei gleicher Menge mehr Kalorien.
Weitere Informationen zu einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung finden Sie in der Rubrik Ernährungspyramide für alle.
Ja, wenn Gemüse und Obst in der prallen Sonne liegen, kommt es tatsächlich zu Verlusten. Vitamine reagieren unterschiedlich empfindlich auf Licht und Hitze. Am empfindlichsten ist Vitamin C. Mineralstoffe und Ballaststoffe sind sogar sehr robust gegenüber Lagerungseinflüssen. Achten Sie beim Einkauf von Gemüse und Obst auf ein frisches Aussehen – also eine typische frische Farbe, knackig, pralles, glänzendes Aussehen, auch von Schale und Blättern sowie ein appetitlicher Duft. Sichtbar schrumpelige oder welke Ware sollten Sie liegen lassen oder nur zu einem reduzierten Preis einkaufen und direkt verarbeiten.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf unseren Internetseiten
Das wichtigste bei der Ernährung ist, viel Abwechslung auf dem Speiseplan zu haben. Im Allgemeinen weisen ökologisch erzeugte Lebensmittel, insbesondere Gemüse und Obst, weniger Rückstände auf als konventionell erzeugte Ware. Zudem schmeckt ökologisch erzeugtes Gemüse und Obst meistens besser, insbesondere wenn es aus der Region stammt und reif geerntet wurde. Aber auch das konventionell erzeugte Lebensmittel sind in Deutschland im Allgemeinen von guter Qualität.
Laut einer Veröffentlichung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit enthielten 96 % der Lebensmittelproben keine Pestizidrückstände oder lediglich Spuren davon, die im Rahmen der gesetzlich zulässigen Werte lagen. In einer Untersuchung der Lebensmittelüberwachung Baden-Württemberg wiesen 82 % der Proben aus konventionellem Anbau aus Deutschland Rückstände auf, eine Überschreitung der gesetzlich festgelegten Höchstmengen wurde bei 14 % festgestellt. Eine Überschreitung von Grenzwerten bedeutet, aber nicht zwangsläufig, dass die Produkte ungesünder sind. Inländisches Gemüse und Obst wies im Allgemeinen weniger Rückstände auf als Ware aus dem Ausland.
Greifen Sie also, wenn möglich zu Bio-Lebensmitteln aus der Region und orientieren Sie sich beim Kauf von Gemüse und Obst vor allem am saisonalen Angebot. Achten Sie außerdem darauf, das Gemüse und Obst vor dem Verzehr gründlich zu waschen.
Smoothies enthalten nur einen kleinen Anteil der erforderlichen Vitamine und Mineralstoffe. Je nach Zusammensetzung können sie aber große Mengen an Zucker enthalten. Deshalb empfehle ich Ihnen, den Konsum von Smoothies auf kleine Mengen zu beschränken. Am besten sind so genannte grüne Smoothies, die hauptsächlich aus Gemüse und Salaten und – wenn überhaupt – einem kleinen Anteil Obst bestehen. Smoothies, die ausschließlich auf Obst basieren, liefern zu viel und zu schnell verfügbaren Fruchtzucker und können Bauchschmerzen und Blutzuckerschwankungen verursachen. Von den empfohlenen fünf Portionen Gemüse und Obst pro Tag kann ein Smoothie gelegentlich ein bis zwei Portionen ersetzen. Als empfehlenswerte Portionsgröße gilt hier eine Menge von höchstens 200 Millilitern.
Auch für Kleinkinder zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr sollen am besten fünf Mahlzeiten pro Tag bekommen, drei Haupt- und zwei kleinere Zwischenmahlzeiten. Dabei werden fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag empfohlen. Das sind ungefähr etwa 370 g. Davon kann eine Portion hin und wieder durch ein kleines Glas Saft ersetzt werden. 1 Portion Obst passt in eine Kinderhand. Sie können das Obst entweder als Bestandteil einer Zwischenmahlzeit vormittags oder nachmittags oder auch als Nachtisch zum Mittagessen reichen. Auch wenn das Obst möglichst frisch gegessen werden sollte, kann es mal Obstkompott sein, zum Beispiel zu Pfannkuchen oder Milchreis. Bekommen die Kinder schon zum Frühstück Obst oder ein Glas Saft, sind sie mit einer weiteren Portion, beispielsweise am Nachmittag, ausreichend versorgt. Die Zwischenmahlzeit am Vormittag erhalten die Kinder am besten nicht kurz vor dem Mittagessen. So wird der Appetit darauf nicht verringert.
Säuglinge bekommen mit der Beikost Obst in Form des Getreide-Obst-Breis und in Form von Saft als Bestandteil des Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breis und des Getreide-Vollmilch-Breis. Etwa ab dem zehnten Lebensmonat können die Kinder dann langsam an die ganz normale Familienkost gewöhnt werden. Dann gelten die gleichen Empfehlungen wie bei den Kleinkindern.
Falls Sie unter zu viel Magensäure und/oder Sodbrennen leiden, sollten Sie bei einem Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen klären lassen, ob eine organische Ursache vorliegt. Auch Stress kann zu einer Übersäuerung des Magens führen. In der Ernährung ist es wichtig, „Säurelocker“ zu meiden. Das sind zum Beispiel sehr scharfe Gewürze, Bitterstoffe aus Kaffee oder Gewürzen, sehr saure oder süße Lebensmittel und sehr heiße oder sehr kalte Speisen und Getränke. Auch sehr fettreiche Lebensmittel (vor allem stark erhitzte Fette) und Röststoffe wie in Toast und scharf-gebratenem Fleisch und in Frittiertem können den Magen reizen. Oft werden Fruchtsäfte und kohlensäurehaltige Getränke auch nicht gut vertragen. Wohltuend und schonend für Speiseröhre und Magenschleimhaut können milde Kräutertees (Kamille, Fenchel-Kümmel-Anis) oder Leinsamen-Aufgüsse sein. Dafür geben Sie einen Esslöffel Leinsamen in ein Teesäckchen, gießen es mit 250 ml kochendem Wasser auf und lassen es etwa 15 Minuten ziehen. Danach drücken Sie das Teesäckchen mit einem Teelöffel leicht aus und trinken das Getränk über den Tag verteilt in kleinen Schlucken.
Hilfreich ist auch, wenn man regelmäßige Mahlzeiten zu sich nimmt und auf üppige Mahlzeiten verzichtet, vor allem abends. Die letzte Mahlzeit sollte spätestens drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Wichtig ist auch, sich Zeit zum Essen zu nehmen und in Ruhe zu essen und gut zu kauen. Das Essen und die Getränke sollten wohltemperiert sein. Wenn Sie das Essen nährstoffschonend zubereiten, Fette nicht zu stark erhitzen und auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Speisen mit viel Gemüse achten, wird das Ihrem Magen gut tun.
Unabhängig von diesen Informationen empfehle ich Ihnen, vor Ort eine Ernährungsberatungspraxis aufzusuchen. In einem persönlichen Gespräch ist es besser möglich, auf Ihre individuelle Situation einzugehen. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite Ernährungsberatung vor Ort.
Weitere Informationen zu einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung finden Sie in der Rubrik Ernährungspyramide für alle.
Wenn Sie häufig zur gleichen Tageszeit Heißhungerattacken haben, könnte dies mit Ihrer Mahlzeitstruktur und Ihrer Mahlzeitenzusammensetzung im Tagesablauf zusammenhängen. Möglicherweise ist der zeitliche Abstand zur letzten Hauptmahlzeit zu lange her oder die Mahlzeit war nicht optimal zusammengesetzt. Um Heißhungerattacken vorzubeugen, sind regelmäßige Mahlzeiten alle 2 bis 3 Stunden wichtig. Neben den 3 Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittag- und Abendessen), planen Sie deshalb am besten 1 bis 2 Zwischenmahlzeiten ein. Als Zwischenmahlzeit eignen sich zum Beispiel ein Sauermilchprodukt (z. B. Joghurt oder Quark mit Obst), Knabbergemüse mit Kräuterquark oder Humus oder eine kleine Handvoll Nüsse sehr gut.
Die Sättigung ist ein sehr komplexer Prozess, an dem nicht nur Ballaststoffe beteiligt sind. Ballaststoffe verursachen über ihr Volumen Nervenreize in der Magenwand und machen so vor allem kurzfristig satt. Außerdem dienen die Ballaststoffe vorteilhaften Darmbakterien als Futter, die daraus Botenstoffe bilden, die eine Sättigungswirkung haben. Insofern ist es gut, wenn jede Mahlzeit ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Nüsse, Obst oder Vollkornprodukte enthält. Für eine langfristige Sättigung sind aber auch noch Proteine und Fette nötig. Deshalb sollte jede Hauptmahlzeit neben Ballaststoffen aus Gemüse und Vollkornprodukten auch Protein und etwas Fett enthalten. So ist am besten gewährleistet, dass man sich nach der Mahlzeit lange satt und zufrieden fühlt.
Eine optimale Zusammensetzung einer Mahlzeit erreichen Sie, wenn diese überwiegend aus Gemüse oder Salaten besteht und zu jeweils einem kleineren Anteil aus einer Proteinquelle (Hülsenfrüchten, Ei, Milchprodukten, Fisch, ggf. Fleisch) und einer Kohlenhydratquelle (Kartoffeln, Vollkornnudeln, -reis, -brot).
Weitere Informationen zur Gestaltung von Mahlzeiten finden Sie auf unseren Internetseiten Ernährungspyramide: Was esse ich morgens, mittags und abends?
Milchzucker und Trockenpflaumen können Sie ohne Bedenken auch während der Schwangerschaft zu sich nehmen. Das sind Hausmittel bei einer Verstopfung. Milchzucker wirkt abführend. Meist reichen 1 bis 2 Esslöffel am Tag, um den Darm in Schwung zu bringen. Wenn Sie die angebrochene Packung verschlossen und trocken lagern, ist das Pulver bis zum Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums haltbar. Da es sich um ein Trockenprodukt handelt, ist das Produkt nicht anfällig für einen Verderb und lange haltbar.
Trockenobst wie Trockenpflaumen enthalten besonders viele Ballaststoffe, die die Verdauung auf Trab bringen. Weichen Sie das Trockenobst am besten vorher in Wasser ein. Eine kleine Handvoll Trockenobst am Tag reicht aus. Wenn Sie die Trockenfrüchte trocken aufbewahren, können Sie diese – auch nach dem Öffnen – etwa ein Jahr verwenden. In seltenen Fällen können Trockenfrüchte auch Schimmel ansetzen. Das merken Sie dann aber am schimmeligen Geruch.
Es gibt aber noch weitere Tipps bei Verstopfung. Essen Sie täglich mindestens einen Becher Joghurt (ca. 150-200 g) und oder trinken Sie Buttermilch. Auch Sauerkrautsaft und Flohsamenschalen können helfen. Achten Sie zudem darauf, ausreichend ballaststoffreiche Lebensmittel zu essen. Das sind Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Getreideprodukte aus Vollkorn. Gemüsearten wie Möhren, Fenchel, Kohlgemüse, Knollensellerie und Pilze enthalten viele Ballaststoffe. Das gilt ebenso für Hülsenfrüchte (z. B. Bohnen, Erbsen, Linsen), die mindestens einmal pro Woche auf dem Speiseplan stehen.
Sollten diese Empfehlungen Ihre Verdauung nicht in Schwung bringen, empfehle ich Ihnen, mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber zu sprechen. Zusätzlich empfehle ich Ihnen, vor Ort eine Ernährungsberatungspraxis aufzusuchen. In einem persönlichen Gespräch ist es besser möglich, auf Ihre individuelle Situation einzugehen. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite Ernährungsberatung vor Ort
Weitere Informationen zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ finden Sie beim Netzwerk Gesund ins Leben Ernährung in der Schwangerschaft
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Baby alles Gute!
Nach einer Mahlzeit ist der Körper mit der Verdauung beschäftigt. Die Verdauungsorgane werden dann besonders gut durchblutet, andere Organe weniger stark. So wird auch das Gehirn etwas weniger gut mit dem im Blut gelösten Sauerstoff versorgt. Das macht müde. Dieser Effekt tritt vor allem nach üppigen oder schwer verdaulichen Mahlzeiten wie sehr fettigen Speisen ein, wenn der Körper intensiv mit der Verdauung beschäftigt ist.
Besonders nach kohlenhydratreichen und ballaststoffarmen Mahlzeiten kommt es zu einem raschen Blutzuckeranstieg. Um den hohen Blutzuckerspiegel schnell auszugleichen, schüttet die Bauchspeicheldrüse verstärkt das Hormon Insulin aus. Ist die Insulinausschüttung so hoch, dass der Blutzucker rapide abfällt, tritt eine relative Unterzuckerung auf. Da unser Gehirn aber auf den Blutzucker als Energiequelle angewiesen ist, kann seine Leistungsfähigkeit für eine gewisse Zeit eingeschränkt sein. Die Folge ist ebenfalls Müdigkeit. Aber auch eiweißhaltige Mahlzeiten können müde machen. Aus eiweißreicher Nahrung gelangt verstärkt der Eiweißbaustein Tryptophan ins Gehirn. Er wird dort zu Serotonin umgewandelt, das uns schläfrig macht.
Wenn Sie das Mittagstief vermeiden möchten, essen Sie am besten fettarme und relativ leicht verdauliche Speisen, die Gemüse und Salat sowie einen fettarmen Eiweißträger (z. B. Hähnchen- oder Putenbrust, Seelachs, Kichererbsen, Tofu) enthalten. Bevorzugen Sie als Beilage Vollkornprodukte (z. B. Vollkornbrot, -nudeln oder -reis), da sie nur langsam ins Blut gehen und den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen lassen. Meiden Sie eher fettreiche, panierte und gebratene Speisen, da der Magen dann mehr arbeiten muss. Und essen Sie nur so viel, dass Sie sich angenehm gesättigt, aber nicht voll fühlen. Machen Sie häufiger mal eine kurze Pause während des Essens und legen Sie das Besteck beiseite und hören in sich hinein, ob Sie für die angenehme Sättigung wirklich noch weiter essen möchten.
Vielen hilft auch ein kleiner leichter süßer Snack wie Obst nach der Mittagsmahlzeit, um der anschließenden Müdigkeit vorzubeugen, da durch die schnell verfügbare Energie die Verdauungsarbeit erleichtert wird. Auch der klassische „Verdauungsspaziergang“ nach dem Essen hilft gegen die Müdigkeit.
Für gesunde Menschen ist Milch in normalen Mengen nicht schädlich. Im Rahmen einer vollwertigen Ernährung werden 2 Portionen Milch und Milchprodukte am Tag empfohlen. Eine Portion entspricht dabei 1 Glas Milch, 1 Becher Joghurt oder 1 Scheibe Käse.
Die Behauptung, dass Milchkonsum die Schleimbildung fördert, ist zwar immer wieder zu lesen, aber offenbar nicht richtig. Wissenschaftler der Universität Zürich haben diese Fragestellung untersucht und sind zu dem Schluss gekommen, dass kein Zusammenhang zwischen der Verschleimung und dem Milchkonsum besteht. Selbst bei Patienten mit einer Erkältung konnte dies nicht festgestellt werden. Es ist aber offenbar so, dass man kurz nach dem Trinken von Milch das Gefühl von Schleim im Rachen hat. Das ist jedoch nur kurzfristig der Fall und trifft auch für andere Getränke zu. Die Wissenschaftler beobachteten lediglich, dass Asthmapatienten, die gleichzeitig auch eine Kuhmilcheiweißallergie hatten, mehr Schleim produzierten, wenn sie Milch zu sich nahmen. Da Patienten mit Kuhmilcheiweißallergie aber ohnehin auf Milch reagieren und deshalb keine Milch zu sich nehmen sollten, kann man dieses Ergebnis nicht auf gesunde Menschen übertragen.
Aus gesundheitlicher Sicht gibt es keinen Grund, auf Milch zu verzichten, wenn keine Allergien oder Unverträglichkeit vorliegen. Im Gegenteil Milch und Milchprodukte sind wichtige Lieferanten von Protein, B-Vitaminen und Calcium. Weitere Informationen zu Milch finden Sie in dieser Stellungnahme des Max-Rubner-Institutes
Ich kann sehr gut verstehen, dass das Essverhalten Ihrer Kinder Ihnen Sorgen bereitet. Es kommt jedoch immer wieder vor, dass Kinder phasenweise ein extremeres Essverhalten aufweisen oder sogar nur von einer sehr begrenzten Zahl von Lebensmitteln leben. Solange Ihre Kinder sich altersgerecht entwickeln, fit und aktiv sind (das schaut sich Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin bei den U-Untersuchungen an oder fragen Sie dazwischen nach, wenn Sie unsicher sind), ist ein einseitiges Essverhalten nicht unbedingt Grund zur Besorgnis. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Kindern die Dinge, die sie ablehnen, immer wieder anbieten - auch in unterschiedlicher Form. Das Essen sollte allen am Tisch Spaß machen. Jeglicher Druck und Zwang am Esstisch sind fehl am Platze, wenn ein Kind lernen soll, selbständig und mit Freude zu essen.
Sie verfolgen im Prinzip schon das richtige Konzept: Ihre Söhne sollten selbst entscheiden können, ob und wie viel sie essen möchten. Sie sorgen für ein ansprechendes, abwechslungsreiches und altersgerechtes Angebot, aus dem Ihre Kinder auswählen können. Sie sollten akzeptieren, wenn sie nichts oder nur kleine Mengen essen möchten und auch wenn sie nur bestimmte Lebensmittel auswählen. Versuchen Sie keinen Druck auf Ihr Kind auszuüben und Ihre Ängste, Ihre Enttäuschung oder Ihren Ärger nicht anmerken zu lassen. Auch Überredungskünste oder Belohnungen sind überflüssig und helfen nicht - im Gegenteil. Bleiben Sie geduldig, auch wenn sie wenig oder gar nichts gegessen haben.
Sie als Eltern sind für Ihre Kinder das wichtigste Vorbild. Eltern und Kinder sollten möglichst oft gemeinsam essen. Wichtig ist es, zu zeigen, welch ein Vergnügen essen und trinken bereiten kann, wie lecker es schmecken kann, wie spannend es sein kann, neue Dinge zu probieren. Versuchen Sie, gelassen zu reagieren, denn sonst kann sich das Thema Essen zum Hauptthema ausweiten. Nachts sollten Sie kein Essen anbieten, auch hier heißt es Durchhalten.
Eine Alternative zu Obst und Gemüse kann auch ein Frucht- oder Gemüsesaft sein (100 %, ohne Zucker), nicht zum Durst löschen, sondern z. B. als Nachtisch. Bei manchen Lebensmitteln kommt es auch oft nur auf die richtige Form an. Versuchen Sie es mit Obst als Zusatz zum Milch-Shake, gefroren als Eis, als Kompott, püriert als Soße über den Pudding oder die Quarkspeise oder vermischt mit dem Naturjoghurt. Frisches Gemüse lässt sich z. B. gut in der Soße über der Pizza oder Nudeln oder im Auflauf verstecken. Kinder lieben zudem Lebensmittel, die Geräusche machen z. B. Knäckebrot, Maischips, Joghurt mit Knusperflakes, Bananenchips.
Anregungen für den Familienalltag mit wählerischen kleinen Essern bis zu drei Jahren gibt es beim Netzwerk Gesund ins Leben
Pro Tag darf Ihr Kind gerne zwei Portionen Milch oder Milchprodukte bekommen: beispielsweise eine Tasse Milch von 150 ml und einen Joghurt von 100 g. Mehr sollte es nicht sein. Milch ist ein Lebensmittel und kein Getränk zum Durstlöschen.
Wird die empfohlene Menge an Milch und Milchprodukten anhaltend deutlich überschritten, belastet dies die Nieren und kann nach aktuellen wissenschaftlichen Studien eine Ursache für Übergewicht im späteren Kindes- und Jugendalter sein.
Tipps und Informationen rund um eine gesunde Kinderernährung finden Sie unter
Das Gewicht Ihrer Tochter ist tatsächlich sehr niedrig und es wäre gut, wenn sie in den nächsten Monaten zunehmen würde. Ein gesunder, ausgewogener Speiseplan mit regelmäßigen Mahlzeiten ist super. Dabei kommt es auch auf die Portionsgröße an.
Essen Sie so oft wie möglich alle gemeinsam am Familientisch – gerade wenn Ihre Tochter wenig Hunger zeigt. Das macht den Kindern Spaß und erhöht den Appetit. Sie werden neugierig und wollen gern das probieren, was auch die anderen essen. Lassen Sie Ihre Tochter vor einem eigenen Gedeck sitzen und möglichst selbständig essen, mit einem kindgerechten Besteck oder Fingerfood. Gerade bei Kindern "isst das Auge mit". Richten Sie den Esstisch und die Mahlzeit Ihrer Tochter kindgerecht an. Auch das erhöht den Spaßfaktor und damit den Appetit beim Essen. Planen Sie mittags ruhig auch einen Nachtisch ein. Auch wenn sie nicht hungrig zu sein scheint, geben Sie Ihr vormittags eine Zwischenmahlzeit. Das kann z. B. Vollkornbrötchen mit Belag, Vollkornzwieback, Rohkost mit Dipp, Quarkspeise oder Joghurt mit frischen Früchten oder Obstsaft, Obstsalat mit Sahne sein. Reichern Sie die Mahlzeiten kalorienmäßig an, indem Sie z. B. morgens ein Stückchen Butter im Grießbrei schmelzen lassen oder einen Teelöffel Rapsöl in die warme Mittags- oder Abendmahlzeit geben. Wählen Sie bei den Milchprodukten stets die Vollfettvariante, also Milch und Joghurt mit mind. 3,5 % Fett, Käse mit mind. 45 % Fett i. Tr. Pro Tag werden für Kleinkinder etwa zwei Portionen Milch und Milchprodukte empfohlen. Auch diese können Sie energiemäßig mit etwas Sahne aufpeppen.
Achten Sie drauf, dass Ihre Tochter jeden Tag ausreichend Bewegung hat, möglichst oft draußen. Das macht Hunger und Appetit.
Eventuell macht Ihr Kind gerade einen Entwicklungsschub und isst deshalb mehr. Aber auch wenn nicht: Solange sich sein Gewicht im Normalbereich entwickelt, besteht kein Grund zur Besorgnis. Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin würde Sie bei den Vorsorgeuntersuchungen darauf hinweisen, wenn Ihr Sohn übergewichtig wäre.
Fünf Mahlzeiten am Tag sind für Kinder ideal, drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten. Dazwischen sollte es 2-3 Stunden nichts geben. Setzen Sie nach jeder Mahlzeit einen klaren Schlusspunkt. Es sollte nur die Portion auf dem Tisch sein, die er auch tatsächlich essen soll, nicht mehr. D.h. die Teller werden an den Töpfen auf dem Herd mit Nudeln & Co aufgefüllt. Einzige Ausnahme: Gemüse und Salat, die auf dem Tisch stehen. Wenn er von seiner Portion noch nicht satt ist, darf er davon noch einen Nachschlag bekommen. Das sind Lebensmittel mit wenig Kalorien und hohem Sättigungsgrad. Wenn Ihr Sohn nichts davon essen möchte, beenden Sie die Mahlzeit ohne Kommentar und räumen ab. Und geben Sie diese Tipps auch an die Erzieher in der Kita weiter. Wenn sich die Essenssituation entspannt hat, kann Ihr Kind gerne wieder die Menge aller Speisenkomponenten, die es essen möchte, bestimmen.
Ganz wichtig ist natürlich Ihr Vorbild bei den Mahlzeiten. Erinnern Sie Ihren Sohn ruhig daran, langsam zu essen, sodass er eher merkt, wann er satt ist. Wenn alle satt sind, räumen Sie das Essen generell ab.
Eine Ausnahme sollten Sie bei Festen leben: Lassen Sie Ihr Kind dort so viel essen, wie es will und was es will. Vielleicht braucht es mal das Gefühl, sich so richtig voll zu essen, bis es nicht mehr geht – oder es ihm damit auch gar nicht mehr so gut geht. Und Sie können auch mal entspannen.
Für Kleinkinder und Kinder gelten keine offiziellen Verzehrsbeschränkungen für bestimmte Fischarten. Allerdings können insbesondere langlebige Raubfische, wie Hai, Heilbutt, Thunfisch, Schwertfisch, Aal, Steinbeißer und Seeteufel, stärker mit beispielsweise Quecksilber belastet sein. Am wenigsten belastet durch Schwermetalle und andere Schadstoffe sind in der Regel frischer magerer Hochseefisch, z. B. Hering, Kabeljau, Schellfisch oder Seelachs und Fisch aus Zuchtteichen. Ganz wichtig: Roher Fisch wie Sushi und geräucherter Fisch, z. B. Räucherlachs oder Graved Lachs, sind noch nichts für Ihr Kleinkind. Weitere Informationen hierzu finden Sie beim Netzwerk Gesund ins Leben. Für Ihr 2-jähriges Kind sollte Fisch keine Gräten haben, denn wenn sie „in den falschen Hals“ gelangen, kann das zu Atemproblemen führen.
Generell werden für Kinder ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche empfohlen. Gerne darf es im Urlaub an der Nordsee auch mal etwas mehr sein. Zu den Fischsorten, die reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren sind, zählen Lachs, Hering oder Makrele.
Weitere Informationen zu Fisch bietet Ihnen unsere Rubrik „Vom Acker bis zum Teller“ sowie die Broschüre Fisch und Fischerzeugnisse.
Wichtig wäre als erstes herauszufinden, welche Lebensmittel Ihrer Großmutter Probleme bereiten. Damit sie diese dann, wenn möglich, weglassen kann. Dafür müsste Ihre Großmutter beobachten, bei welchen Lebensmitteln Unverträglichkeitsreaktionen auftreten und welche Lebensmittel sie beschwerdefrei essen kann. Hier hat es sich bewährt, ein Ernährungs- und Beschwerdeprotokoll über ein bis zwei Wochen zu führen. In das Protokoll notiert sie, was sie zu welchen Uhrzeiten und in welchen Mengen gegessen hat sowie die gegebenenfalls aufgetretenen Beschwerden. Am besten ist es, wenn das Ausmaß der Beschwerden mit Noten versehen werden: 1 = leichte Beschwerden bis 6 = sehr starke Beschwerden. Die beschriebenen Beschwerden können u. a. auf Lebensmittelunverträglichkeiten, Lebensmittelallergien, Einschränkungen bei der Fettverdauung oder eine Entzündung der Magenschleimhaut etc. hinweisen.
Die Beschwerden sollte Ihre Großmutter mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen. Bei der Auswertung des Ernährungs- und Beschwerdeprotokolls können zertifizierte Ernährungsberatungsfachkräfte helfen. Die Beratung wird von den meisten Krankenkassen und Beihilfestellen bezuschusst. Näheres erfahren Sie auf unserer Serviceseite Ernährungsberatung vor Ort.
Grundsätzlich könnte bei Blähungen und Völlegefühl die „angepasste Vollkost“ eine erste Hilfe sein, bis eine genaue Diagnostik beim ärztlichen Besuch abgeschlossen ist. Die angepasste Vollkost ist eine vollwertige Ernährung, die den Bedarf an lebensnotwendigen Nährstoffen deckt und gleichzeitig darauf achtet, dass die Speisen leicht bekömmlich sind und besonders schonend zubereitet werden. Empfehlenswert sind bei der Zubereitung z. B. Dünsten, Dämpfen, Kochen oder Garen in der Folie und im Tontopf. Außerdem werden Speisen, die häufig Unverträglichkeiten wie Blähungen, Völlegefühl auslösen, weggelassen. Da die Verträglichkeit von Lebensmitteln, Speisen und Getränken von Person zu Person sehr unterschiedlich ist, muss jeder selbst ausprobieren, was ihm bekommt. Die Kost sollte reichlich lösliche Ballaststoffe enthalten, da diese sich günstig auf den Darm und die Verdauung auswirken. Sie stecken vor allem in Gemüse, Obst und Haferflocken. Wenn Unverträglichkeiten nach dem Verzehr von rohem Gemüse oder Obst auftreten, kann es helfen, wenn sie diese vor dem Verzehr leicht dünstet. Das macht die Lebensmittel bekömmlicher.
Außerdem können probiotische Kulturen aus Milchprodukten die Darmflora positiv unterstützen und die gasbildenden Bakterien verdrängen. Dafür nimmt Ihre Großmutter am besten 6-8 Wochen jeden Tag ein probiotisches Lebensmittel oder Produkt, damit sich die probiotischen Kulturen im Darm ansiedeln können. Die Erfahrung zeigt, dass nach 14 Tagen erste Besserungen beobachtet werden können. Damit sich die gewählten probiotischen Kulturen ansiedeln können, ist es hilfreich, dass Ihre Großmutter immer das gleiche Produkt wählt. Am besten wählt Sie ein Produkt, welches die Wirksamkeit mit Studienergebnisse belegt hat und ausreichend aktive Kulturen pro Verzehrseinheit enthält.
Bei Altersdiabetes (Zuckerkrankheit) handelt es sich – wie Sie und Ihr Vater sicherlich wissen - um eine chronische Stoffwechselkrankheit, die auf einem Insulinmangel beruht. Unbehandelt sind die Hauptkennzeichen lang anhaltend hohe Blutzuckerwerte. Diese sind auf eine nachlassende Insulinproduktion oder Insulinwirkung zurückzuführen.
Ernährungsgrundlage bei einem insulinpflichtigen Diabetes - auch in der gewünschten Phase der Gewichtsreduktion - ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost sowie regelmäßige körperliche Bewegung (soweit dies bei Ihrem Vater möglich ist).
In der Phase der Gewichtsreduktion ist es besonders wichtig, dass Ihr Vater folgende Punkte beachtet: Die Insulingabe und die aufgenommene Kohlenhydratmenge müssen weiterhin genau aufeinander abgestimmt werden. Gegebenenfalls muss hier mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt die Dosierung des Insulin abgesprochen werden.
Süße Kohlenhydrate beeinflussen den Blutzuckerspiegel am stärksten. Mit Zucker gesüßte Getränke führen zu einem raschen, starken Blutzuckeranstieg. Die Verdauung wenig verarbeiteter kohlenhydratreicher Lebensmittel dauert hingegen länger - diese halten in der Regel auch länger satt. Wenig verarbeitete kohlenhydrathaltige Lebensmittel lassen den Blutzuckerspiegel langsamer und nicht so stark ansteigen, insbesondere in Kombination mit fett- und eiweißhaltigen Lebensmitteln. Wenn Ihr Vater wenig verarbeitete Lebensmittel, wie echte Vollkornprodukte mit einem hohen Anteil ganzer Körner oder ungezuckerte Getreideflocken wählt, hilft das, größere Blutzuckerschwankungen und Unterzuckerungen zu vermeiden. Ebenso ist der konsequente Austausch von Auszugsmehlprodukten durch Vollkornprodukte hilfreich. Zucker durch kalorienfreie Süßstoffe zu ersetzen kann helfen, zum einen Kalorien einzusparen und zum anderen eine leichte Süße ohne Kalorien sicherzustellen – ohne dass dabei der Blutzuckerspiegel erhöht wird. Falls das Süßen von Getränken gewünscht ist eignen sich daher kalorienfreie Süßstoffe wie zum Beispiel Saccharin, Cyclamat oder Aspartam.
Eine dauerhafte Gewichtsreduktion gelingt am besten, wenn die gegessene und getrunkene Energiemenge 500 kcal unter dem täglichen Bedarf liegt.
Zur Gewichtsreduktion sind unterschiedliche Strategien geeignet und können nach den Vorlieben Ihres Vaters ausgerichtet werden:
Reduktion des Fettverzehrs
Reduktion des Kohlenhydratverzehrs
Reduktion des Fett- und Kohlenhydratverzehrs
Die Vitamine A, C und E sowie einige sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe können, typischen diabetischen Folgeschäden, z. B. Durchblutungsstörungen der Beine oder der Augen, vorbeugen. Diese Inhaltsstoffe sind vor allem in frischem Gemüse, Rohkost und Blattsalaten enthalten. Deshalb werden hiervon täglich mehrere Portionen empfohlen.
Unsere Tipps und Empfehlungen können natürlich keine ausführliche Ernährungsberatung oder Diabetikerschulung ersetzen. Dafür wenden Sie sich am besten an die behandelnde Diabetesschwerpunktärztin oder den behandelnden Arzt oder eine speziell geschulte Diabetesberatungsfachkraft.
Zur Verbesserung der Bekömmlichkeit und zur Vermeidung möglicher Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen könnte die leicht verdauliche „angepasste Vollkost“ hilfreich sein. Das ist eine vollwertige, ausgewogene Ernährungsform, die den Körper mit allen notwendigen Stoffen in ausreichendem Maße versorgt. Lebensmittel, Getränke und Speisen, die schwer verdaulich sind sowie Unverträglichkeiten auslösen, werden weggelassen. Da die Verträglichkeit von Lebensmitteln und Getränken von Person zu Person unterschiedlich ist, muss jeder selbst ausprobieren, was ihm bekommt.
Zudem hilft eine schonende Zubereitung der Speisen wie Dünsten, Dämpfen, Garen in Folie und im Tontopf. Generell zu vermeiden sind alle mit stark erhitzten Fetten zubereiteten Gerichte, Fettgebackenes, scharf Gebratenes, fette Bratkartoffeln, fette Fleischstücke (Schwein, Hammel, Ente, Gans), fette Wurstsorten und Fleischwaren (Hackfleisch, Leberkäse, o. ä.), Speck, fette Fische oder Fischkonserven, stark gesalzene und sehr saure Produkte, stark gezuckerte Limonaden, alkoholische Getränke.
Eine leicht bekömmliche Abendmahlzeit für Ihre Großmutter wäre Hühnerbrühe mit Nudeln, die ggf. entfettet wird. Weitere Möglichkeiten sind Brei aus pürierten Möhren oder Zucchini mit Kartoffeln, Milchsuppen, Gries- oder Haferflockenbrei und gedünstetes Obst.
Achten Sie auch auf eine aufrechte Haltung sowie frische Luft nach den Mahlzeiten und vermeiden Sie, dass sich Ihre Großmutter direkt nach dem Essen hinlegt. Pfefferminztee, Pfefferminzbonbons oder Ingwer helfen im Vorfeld gegen Übelkeit und Erbrechen. Astronautenkost könnte geeignet sein, da bei wenig Appetit oder Übelkeit Getränke in der Regel eher akzeptiert werden als feste Speisen. Allerdings hilft die Trinknahrung nicht bei Erbrechen. Eine konsequente Einnahme von Medikamenten gegen Übelkeit könnte hilfreich sein. Alternativ könnte die Astronautenkost über eine spezielle Sonde verabreicht werden, sodass ein Erbrechen verhindert wird. Sollten diese Strategien nicht erfolgreich sein, könnten die fehlenden Nährstoffe über Infusionen ins Blut verabreicht werden.
Zur Auswahl einer geeigneten Astronautenkost oder Ernährungsinfusion beraten Sie die Hausärztin oder der Hausarzt, Apotheker oder spezialisierte Ernährungsberatungsfachkräfte. Achten Sie auf eine hochkalorische, eiweißreiche Astronautenkost und steigern Sie die Dosierung nur langsam.
Chronische Wunden können viele Ursachen haben und die Ernährung kann immer nur ein Teilaspekt der Behandlung dieser Erkrankungen darstellen.
Grundsätzlich sollte bei chronischen Wunden immer auf die optimale Versorgung des Körpers mit allen notwendigen Nährstoffen und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Denn nur dann stehen dem Körper alle notwendigen Stoffe zur Wundheilung zur Verfügung.
Studien haben ergeben, dass Menschen mit chronischen Wunden oft mangelernährt sind. Das fördert die Entstehung von chronischen Wunden, verzögert den Heilungsprozess und erhöht das Infektionsrisiko. Daher ist eine Überprüfung der Ernährungssituation unter Berücksichtigung der Primärerkrankung, des Alters und der Gesamtkonstitution bei Menschen mit chronischen Wunden sinnvoll. Anhand dieses Ergebnisses kann ein individueller Ernährungsplan erarbeitet werden, der einer Mangelernährung vorbeugt. Eine mediterrane Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst als Grundlage unterstützt zudem das gesunde Altern. Dies sollte im Rahmen einer spezialisierten Ernährungsberatung besprochen werden. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite Ernährungsberatung vor Ort.
Eine grundsätzliche Orientierung für eine ausgewogene Ernährung – bei gesunden Menschen – bietet die Ernährungspyramide.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch in der Broschüre Gesund und aktiv ins Alter (InForm)
So wie bei Ihrer Großmutter, treten mit höherem Lebensalter häufig mehrere Gesundheitsprobleme und Funktionseinschränkungen gleichzeitig auf. Im Fall Ihrer Großmutter ist die Problematik recht komplex und ich empfehle Ihnen, vor Ort eine persönliche Ernährungsberatung aufzusuchen. Ich kann Ihnen nur einige recht allgemeine Informationen geben.
Die größte Herausforderung bei Seniorinnen und Senioren besteht darin, dass sie trotz einiger körperlicher Einschränkungen (wie z. B. verringertes Durstempfinden, verminderter Appetit, Kau- und Schluckstörungen) eine bedarfsdeckende Ernährung erhalten und dass eine Mangelernährung vermieden wird. Dabei ist zu bedenken, dass der Energiebedarf mit zunehmendem Alter sinkt, der Bedarf an Nährstoffen aber ansteigt. Deshalb ist besonders im Seniorenalter eine vollwertige und abwechslungsreiche Ernährung oder Verpflegung ausgesprochen wichtig.
Grundsätzlich sind auch für Ihre Großmutter täglich Gemüse, Obst, Milchprodukte und Getreideprodukte aus Vollkorn sowie Hüselnfrüchte und Nüsse empfehlenswert. Dazu kann täglich eine Portion Fleisch, Fisch oder Eier auf dem Speiseplan stehen. Ausreichendes Trinken ist ebenfalls wichtig. Es sollten mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag sein. Das entspricht täglich etwa 6 Gläsern oder großen Tassen – am besten Wasser, ungesüßter Tee oder gelegentlich eine Tasse Brühe.
Bei den einzelnen Erkrankungen gibt es noch verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Bei Osteoporose ist es wichtig, ausreichend Calcium und Vitamin D aufzunehmen. Das gelingt am besten, wenn Ihre Großmutter möglichst täglich Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Buttermilch und Käse isst. Auch manche Gemüse, etwa Brokkoli, Fenchel oder Grünkohl, sind calciumreich. Als Getränke sind calciumreiche Mineralwässer mit mindestens 250 mg Calcium pro Liter und mit Calcium angereicherte Fruchtsäfte geeignet. Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium aus dem Darm. Es ist jedoch nur in wenigen Lebensmitteln enthalten. Gute Quellen sind Fisch und Champignons. Der Körper ist zwar in der Lage, in der Haut mithilfe von Sonnenlicht selbst Vitamin D zu bilden. Diese Fähigkeit nimmt jedoch mit zunehmendem Alter ab. Hinzu kommt, dass ältere Menschen sich zum Teil weniger draußen aufhalten. Seniorinnen und Senioren, die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, wird daher ein Vitamin-D-Präparat mit 20 Mikrogramm pro Tag empfohlen. Und auch viel Bewegung stärkt die Knochen. Es gibt spezielle Gymnastikformen (z. B. Stuhlgymnastik), die auch für ältere Menschen gut durchführbar sind.
Bei einem erhöhten Cholesterinspiegel hilft eine fettbewusste Ernährung. Meistens braucht nicht die absolute Fettmenge reduziert zu werden, sondern die Fettzusammensetzung sollte angepasst werden, das bedeutet meistens weniger gesättigte und mehr ungesättigte Fettsäuren. Fettreiche tierische Lebensmittel wie Speck und fettreiche Wurst sind aufgrund ihres hohen Gehaltes an gesättigten Fetten eher ungünstig. Günstiger sind dagegen Nüsse und pflanzliche Öle (z. B. Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl). Außerdem ist eine hohe Zufuhr an Ballaststoffen sinnvoll. Ballaststoffreiche Lebensmittel sind Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte aus Vollkorn. Bei chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis empfiehlt es sich, den Verzehr von Innereien und fettreichen Fleisch- und Wurstwaren einzuschränken und stattdessen eher mal Fisch (z. B. Makrele, Hering) zu essen.
Bei Diabetes ist der Abbau von Übergewicht die wichtigste Maßnahme. Zudem gilt es, Zucker zu reduzieren und die Kohlenhydratquellen bewusst auswählen. Sowohl für eine erfolgreiche Gewichtsabnahme als auch im Hinblick auf den Blutzuckeranstieg ist es sinnvoll, dass die Mahlzeiten aus reichlich Gemüse und Salaten bestehen und mit einer kleinen Portion einer Kohlenhydratquelle (z. B. Kartoffeln, Pasta) und einer Proteinquelle (z. B. Fisch, Fleisch) ergänzt werden. Wenn zudem Weißmehlprodukte, Fruchtsäfte und mit Zucker gesüßte Getränke reduziert werden, hilft das, einen starken Anstieg des Blutzuckerspiegels zu vermeiden. Eine Schilddrüsenüberfunktion ist nur medikamentös zu behandeln.
Generell empfehle ich Ihnen, mit Ihrer Großmutter eine persönliche Ernährungsberatung aufzusuchen. Dort kann auf ihre individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten am besten eingegangen werden. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite
Weitere Informationen zu den Themen finden Sie in unseren Beiträgen zu Cholesterin und Fetten sowie in der Magazinreihe Gutes Essen - Magazin für Seniorinnen und Senioren.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Großmutter alles Gute!
Frage von Jonny (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Auch in einem etwas höheren Lebensalter ist es gut für die Gesundheit, regelmäßig Sport zu treiben. Das hält fit, schützt vor übermäßigem Muskelabbau und sorgt für stabilere Knochen. Gut geeignet in jedem Alter sind Sportarten wie zügiges Spazierengehen, Schwimmen, Fahrrad fahren, Gymnastik oder leichtes Muskeltraining mit Geräten.
Der übliche, in der Freizeit betriebene Sport führt jedoch nicht zu einer Erhöhung des Nährstoffbedarfs; lediglich Hochleistungssportler haben einen erhöhten Bedarf für einige Nährstoffe. Mit zunehmendem Alter sinkt allerdings der Grundumsatz, der Körper benötigt weniger Energie, aber die gleiche Menge an Nährstoffen wie früher. Bevorzugen Sie daher am besten Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte (d. h. hoher Nährstoffgehalt bei geringem Energiegehalt) wie Gemüse, Vollkornprodukte und fettarme Milchprodukte. Eine mediterrane Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Nüssen, Hülsenfrüchten, Olivenöl und Fisch und arm an gesättigten Fetten ist, unterstützt zudem das gesunde Älterwerden.
Besonders wichtig ist es, ausreichend zu trinken, gerade bei sportlicher Aktivität. Durch den Sport verliert der Körper Flüssigkeit, das Durstempfinden lässt im Alter jedoch nach. Daher sollte während und nach dem Sport besonders viel getrunken werden. Spezielle Sportlergetränke sind allerdings nicht notwendig. (Mineral-)Wasser oder damit gemischte Frucht- oder Gemüsesäfte sowie Kräuter- und Früchtetees reichen für den Flüssigkeitsausgleich nach leichter sportlicher Betätigung und auch im Alltag völlig aus.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch in der Broschüre
Gesund und aktiv ins Alter
Sie haben Recht, Ihr Blutzuckerwert ist grenzwertig. Deshalb sollten Sie zunächst klären lassen, ob es sich um einen einmaligen Wert handelt, der zum Beispiel durch einen Messfehler entstanden ist oder ob Ihr Blutzucker dauerhaft erhöht ist. Sollte Letzteres der Fall sein, könnte eine Insulinresistenz oder ein (beginnender) Diabetes mellitus vorliegen. Dies kann die Hausärztin oder der Hausarzt oder Diabetologen zum Beispiel mit Hilfe eines oralen Glucose-Toleranztestes (OGTT) oder mit dem sogenannten Langzeitzuckerwert (HbA1c) klären.
Ihre Blutzuckerwerte können Sie durch eine ausreichende Ballaststoffzufuhr positiv beeinflussen. Daher ist es empfehlenswert Auszugsmehlprodukte regelmäßig durch Vollkornprodukte wie Getreideflocken, grob geschrotetes Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Naturreis zu ersetzen. Ebenfalls sind mehrere Portionen Gemüse, Rohkost und Gemüsesalate am Tag zur Sicherstellung einer ausreichenden Ballaststoffzufuhr sinnvoll.
Sollten Sie auf dem Weg sein, einen Diabetes zu entwickeln, spielt häufig das Gewicht eine Rolle. Eventuell ist daher eine Gewichtsreduktion ratsam, mit der Sie zusammen mit einer dauerhaften Ernährungsumstellung Ihren Zuckerstoffwechsel entlasten und der Entwicklung eines Diabetes mellitus entgegenwirken.
Wie eine gesunde Ernährung aussehen kann, zeigt Ihnen die Ernährungspyramide.
Tipps zur gesunden Gewichtsreduktion finden Sie im Beitrag
Genussvoll Kalorien sparen.
Wenn Sie Unterstützung bei der Ernährungsumstellung benötigen, wenden Sie sich am besten an eine anerkannte und produktunabhängige Ernährungsberatungsfachkraft. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite "Ernährungsberatung vor Ort". Die meisten Krankenkassen bezuschussen eine solche Ernährungsberatung.
Frage von Ferdinand.at (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Die Ernährungsfachgesellschaften für Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH-Referenzwerte) empfehlen für Erwachsenen (von 19 bis 65 Jahre) eine Zufuhr von 0,8 g pro kg Körpergewicht und Tag. Dabei wurden bereits Sicherheitszuschläge einbezogen, sodass die Zufuhr des Einzelnen auch niedriger sein kann. Für Erwachsene im Alter ab 65 Jahren wird ein höherer Wert von 1,0 g pro kg Körpergewicht pro Tag empfohlen, der den Erhalt der Körperfunktionen im Alter zusätzlich berücksichtigt. Da sich der Proteinbedarf für diese Altersgruppe aus den vorliegenden Studien bisher nicht ganz genau ableiten lässt, wird er nur als Schätzwert angegeben.
Die tatsächlich aufgenommene Eiweißmenge in Deutschland liegt im Mittel über den Empfehlungen. Nach den Daten der Nationalen Verzehrsstudie II von 2008 haben insgesamt 11 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen in Deutschland eine unzureichende Proteinzufuhr. Wird bei der Auswertung der Daten der neue Schätzwert für Erwachsene ab 65 Jahren von 1,0 g pro kg Körpergewicht pro Tag zugrunde gelegt, dürfte sich der Anteil an Senioren, die den Schätzwert nicht erreichen, erhöhen.
Ausgewählte Fragen und Antworten zu Protein finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Frage von lotosblüte (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Ich empfehle Ihnen eine Ernährungsumstellung in der Sie dauerhaft lernen, die Auswahl der Lebensmittel an Ihren individuellen Bedarf anzupassen. Hierbei lernen Sie die Mengen und Qualitäten natürlicher Lebensmittel zu beurteilen und auf Ihren individuellen Bedarf anzupassen. Das Gewicht wird dadurch nach und nach reduziert und Sie werden so neue Ess- und Trinkgewohnheiten dauerhaft in Ihren Alltag verankern. Ebenso wäre es wichtig, ob zu viel Stress und die dadurch ausgeschütteten Stresshormone eine Gewichtsreduktion verhindern – das Erlernen von Entspannungsverfahren oder ein Achtsamkeitstraining könnte in diesem Fall hilfreich sein.
Für eine Gewichtsreduktion bietet das Konzept der Ernährungspyramide eine sehr gute Basis. Sie erklärt, was und wie viel man zum Gewichthalten essen kann, ohne Kalorienzählen zu müssen oder auf bestimmte Lebensmittel verzichten zu müssen. Die Ernährungspyramide bietet acht Lebensmittelgruppen auf sechs Ebenen Platz. So kann die Pyramide ganz individuell mit den jeweiligen Lieblingslebensmitteln gefüllt werden. Täglich stehen Ihnen 22 Lebensmittel-Portionen zur Verfügung. Welche Portionen Sie wann essen, ist Ihnen überlassen. Wir empfehlen täglich 3 bis 5 Mahlzeiten, darauf können Sie die Lebensmittelportionen dann verteilen. Empfehlenswert ist es, zwei Stunden vor dem Schlafen nicht mehr zu essen, da Ihr Energiebedarf nachts sehr gering ist und ein leerer Magen besser für einen erholsamen Schlaf ist.
Die Ernährungspyramide ist zum Gewichthalten berechnet worden. Zum Abnehmen reduzieren Sie also einige Portionsgrößen etwas. Dies betrifft in erster Linie die energiereichen Lebensmittel wie fettes Fleisch und Wurst, tierische Fette aus Fleisch, Wurstwaren und Milchprodukten, nicht lebensnotwendige Fette und Öle sowie die Extras. Getränke, Gemüse und Obst können Sie in den vorgeschlagenen Mengen weiterhin verzehren.
In der Phase der Gewichtsreduktion essen Sie zum Sattwerden ausreichend Gemüse, Rohkost und Blattsalat. Ihre Eiweißzufuhr können Sie über Milch und Milchprodukte, Fisch, Fleisch, Eier oder Hülsenfrüchte sicherstellen. Eiweißdrinks zur Gewichtsreduktion sind in der Regel nicht notwendig. Außerdem können Sie Ihre Versorgung an lebensnotwendigen Fettsäuren am Tag mit 1 Portion Öl (entspricht 2 EL) in Form von Raps-, Sonnenblumen-, Sesam- oder Walnussöl absichern – alternativ nutzen Sie die entsprechenden Nüsse oder Ölsaaten.
Sie können Ihre Portionen an Brot, Müsli, Kartoffeln, Reis oder Nudeln langsam an die empfohlenen Portionen anpassen. Für eine bessere Sättigung wählen Sie überwiegend echte Vollkornprodukte.
Zusätzlich sind wöchentlich 2- bis 3mal Ausdauersportarten und 1- bis 2mal Übungen zur Kräftigung der Muskulatur sinnvoll. Wenn Sie zurzeit nicht mehr Abnehmen, sollte geprüft werden, ob der Ausdauersport z. B. pro Woche 5 bis 10 Minuten zeitlich verlängert werden kann, um mehr Energie zu verbrennen. Auch die Übungen zur Kräftigung der Muskulatur sollten überprüft werden, um einem eventuellen Muskelabbau entgegenzuwirken. Nur wenn der Körper hierdurch noch gefordert ist, wird die Gewichtsreduktion erfolgreich sein. Dies gelingt in der Regel durch neue Trainingsreize z. B. durch zusätzliche Gewichte oder neue Übungen.
Wenn die oben genannten Empfehlungen allein nicht zu der gewünschten Gewichtsreduktion führen, empfehle ich Ihnen eine individuelle Ernährungsberatung, in der Sie prüfen lassen, ob alle Nährstoffe ausreichend zugeführt werden und wie sich der Sport gegebenenfalls optimieren lässt. Auch eine Messung der Körperzusammensetzung mit einem medizinischen Messgerät zur Bestimmung der stoffwechselaktiven Zellmasse (BCM) kann hilfreich sein, Gründe für die fehlende Gewichtsreduktion herauszufinden. Adressen von qualifizierten Ernährungsfachkräften finden Sie auf unserer Seite Ernährungsberatung vor Ort. Viele Krankenkassen bezuschussen diese Beratung.
Frage von Peterchen226 (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Die Calciumzufuhr über die Ernährung ist einer von vielen Faktoren, die bei der Entstehung von Osteoporose eine Rolle spielen. Zur Vorbeugung einer Osteoporose ist es ganz wichtig, in jungen Jahren die maximale Knochenmasse aufzubauen und den Knochenabbau im Alter zu minimieren. Bei diesem Prozess spielen neben der Calciumzufuhr unter anderem auch körperliche Aktivität und die Vitamin-D-Versorgung eine wichtige Rolle.
Die Calciumzufuhr sollte 1.000 mg pro Tag betragen. Mineralwasser kann einen wichtigen Beitrag dazu liefern, da das darin enthaltene Calcium vom Körper gut verwertet werden kann. Von einem calciumhaltigen Mineralwasser spricht man ab einem Gehalt von 150 mg/l. Es gibt auch Mineralwässer mit einem Gehalt von über 300 mg/l.
Einige Gemüsearten enthalten ebenfalls Calcium, zum Beispiel Fenchel, Broccoli, Rucola und Grünkohl. Mit einer durchschnittlichen Portion Gemüse kann man etwa 150 bis 300 mg Calcium aufnehmen. Da Calcium wasserlöslich ist, sollte das Gemüse nährstoffschonend gegart werden, das heißt vor allem mit wenig Wasser. Auch einige Nüsse und Samen wie Mandeln, Haselnüsse und Sesam enthalten viel Calcium. Deshalb wird empfohlen, eine Handvoll Nüsse am Tag (etwa 25 g) zu essen.
Am meisten Calcium ist jedoch in Milch(-produkten) und Käse enthalten. Bei einer Ernährung entsprechend den Empfehlungen der DGE kann man mit den empfohlenen zwei Portionen Milch und Milchprodukten am Tag die empfohlene Calciummenge aufnehmen. Die Aussage, dass Calcium aus Milch nicht verwertet werden könne, ist schlichtweg falsch. Milch- und Milchprodukte enthalten sogar einige Inhaltsstoffe, wie Eiweißbausteine, Milchzucker, Vitamin D und organische Säuren, die die Aufnahme von Calcium begünstigen. Deshalb ist die Verfügbarkeit des Calciums aus Milch etwa gleich hoch wie die Verfügbarkeit aus Mineralwässern.
Es ist richtig, dass bei einer zu hohen Proteinzufuhr vermehrt Calcium ausgeschieden wird. Eine zu hohe Proteinzufuhr kann durch einen übermäßigen Konsum von Fleisch, Fisch und Eiern entstehen. Bei Milchprodukten ist eine zu hohe Proteinzufuhr nur durch zu große Mengen an eiweißreichen Milchprodukten wie Käse und Quark möglich. Wer sich an den DGE-Empfehlungen orientiert und viel Gemüse isst, braucht eine Übersäuerung und eine damit verbundene erhöhte Calciumausscheidung mit dem Urin nicht zu befürchten.
Was Sie tun können, damit Ihre Knochen möglichst stark werden und auch im Alter stark bleiben, erfahren Sie in dem Beitrag Osteoporose - Vorbeugen für starke Knochen.
Frage von gs (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Eine vegetarische Ernährung ist für Kinder grundsätzlich möglich, wenn sie vielseitig und nährstoffreich ist. Besonders wichtig ist die Versorgung mit dem Mineralstoff Eisen. Alternativ zum Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei bekommt der Säugling dann einen vegetarischen Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei. Darin wird das fehlende Eisen aus dem Fleisch durch die Zugabe von eisenreichem Vollkorngetreide, am besten Haferflocken, in Kombination mit Vitamin-C-reichem Obst (Saft oder Obstmus) ersetzt. Der vegetarische Brei sollte auf keinen Fall Milch enthalten, da sie die Eisenverfügbarkeit vermindert. Für einen vegetarischen Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei können 30 Gramm Fleisch durch zehn Gramm Vollkornhaferflocken ersetzt werden. Zusätzlich benötigt der Brei noch etwa zwei bis drei Esslöffel Wasser, da die Konsistenz durch die Haferflocken sonst zu fest wird. Die restlichen Zutaten entsprechen denen des fleischhaltigen Breis: 100 Gramm geputztes Gemüse, 50 Gramm geschälte Kartoffeln, 3 ½ Esslöffel Saft oder Obstpüree und einen Esslöffel Rapsöl. Wenn Ihr Kind regelmäßig Hafer und Hirse in Form von Breien, später auch Müsli, Brot oder Getreidespeisen isst, bekommt es pflanzliches Eisen. Zudem sollten mehrmals in der Woche Hülsenfrüchte, Beerenobst und viel grünes Blattgemüse wie Spinat und ab dem ersten Lebensjahr auch Salate auf dem Speiseplan stehen.
Für Ihr Kind ist in der extremen Wachstumsphase im ersten Lebensjahr und auch danach eine ausreichende Versorgung mit biologisch hochwertigem Eiweiß besonders wichtig. Behalten Sie daher die Eiweißversorgung Ihres Kindes im Auge und lassen das allgemeine Gedeihen regelmäßig von Kinderarzt oder Kinderärztin begutachten. Tierisches Eiweiß hat die höchste biologische Wertigkeit, kann also besonders gut vom Körper in körpereigenes Eiweiß umgebaut werden. Die geringere biologische Wertigkeit von pflanzlichem Eiweiß kann durch Kombination bestimmter pflanzlicher Lebensmittel miteinander oder pflanzlicher Lebensmittel mit Milch oder Ei verbessert werden. Beispiele, wenn das Kind mehr und mehr bei Familienmahlzeiten mit isst, sind hier Kartoffeln mit Ei, Getreide mit Ei (Vollkornpfannkuchen, Getreidebratlinge, Ei mit Mais), Getreide mit Milch bzw. Milchprodukten (z. B. Müsli mit Joghurt, Vollkornbrot mit Käse, Milchreis, Nudelauflauf mit Käse) oder die (rein pflanzlichen) Mischungen aus Getreide mit Hülsenfrüchten (Bohnen-Mais-Eintopf, Linsengemüse mit Reis oder Linsensuppe mit Vollkornbrot). Auch Kartoffeln mit Quark, Kartoffelauflauf, Kartoffeln mit Spiegelei, Reibekuchen, Kartoffeln mit Erbsengemüse sind günstig.
Vitamin B12 kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor und wird nur von Bakterien, Pilzen und einigen Algen gebildet. Neben Fleisch und Fleischwaren stellen Milch und Milchprodukte eine gute Quelle für Vitamin B12 dar. Wenn Ihr Kind regelmäßig Milch und Ei bekommt, brauchen Sie sich über einen Vitamin B12-Mangel keine Gedanken zu machen.
Viele Tipps und praktische Informationen zur Ernährung Ihres Kindes finden Sie beim
Frage von SM (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Mit zehn Monaten können Sie Ihren Sohn allmählich an die normale Familienkost gewöhnen. Die meisten Kinder haben ihre ersten Zähne, die etwas zum Kauen haben wollen. Ihr Sohn kann daher ohne Bedenken morgens und abends eine Brotmahlzeit essen. Bestreichen Sie Brot oder Brötchen, möglichst oft aus Vollkorn, dünn mit Butter, Margarine oder Frischkäse und schneiden Sie es in mundgerechte Stücke, sodass Ihr Kind es ganz allein essen kann. Oder geben Sie ihm ein nicht zu weiches Brötchen, das er mit den Fingern zerreißen, abbeißen oder lutschen kann. Auch Knäckebrot lieben fast alle Kinder! Bieten Sie zum Brot Gurkenstücke oder Obst an. Dazu trinken kann Ihr Sohn morgens und abends einen Becher Milch (150 ml).
Die übrigen Mahlzeiten brauchen Sie jetzt nicht mehr zu pürieren. Die Kinder vertragen durchaus schon Stückiges. Kleine gegarte Fleischbällchen, Kartoffel- oder Möhrenstückchen, Kohlrabistifte, Brokkoli- oder Blumenkohlröschen, grüne Bohnen, feine grüne Erbsen, weiches, zerkleinertes Obst ohne Schale kann Ihr Kind zum Teil auch schon selbständig mit den Fingern oder vom Löffel essen.
Viele Tipps und praktische Informationen zur gesunden Ernährung Ihres Kindes finden Sie beim Netzwerk Gesund ins Leben.
Frage von Mama183 (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Diese Situation ist sicher nicht einfach für Sie und Nora. Aber ich kann Sie beruhigen, das ist nichts Ungewöhnliches. Gerade bei der Umstellung auf Breimahlzeiten oder feste Kost treten diese Situationen häufig auf. Man nennt dies auch eine leichte Fütterstörung. Sie gehen in der Regel von selbst wieder weg.
Wichtig ist nun, dass Sie Ruhe bewahren. Hier einige Tipps dazu:
Viele Tipps und praktische Informationen zur Ernährung Ihres Kindes finden Sie beim Netzwerk Gesund ins Leben, z. B. hier über Hunger- und Sättigung bei Babys.
Frage von Suse (Frage und Antwort wurden ggf. gekürzt)
Wenn Sie den Babybrei selbst herstellen, muss das nicht zwingend mit Bio-Lebensmitteln sein und auch nicht mit Demeter-Bio-Produkten sein. Sowohl herkömmlich erzeugte als auch biologisch angebaute Produkte sind für die Zubereitung von Säuglingsbrei geeignet. Alle Produkte müssen den bei uns geltenden lebensmittelrechtlichen Bestimmungen entsprechen. Biologische Lebensmittel müssen speziell nach den Vorschriften der EG-Öko-Verordnung produziert worden sein. Verbände, wie Demeter oder Bioland, orientieren sich bei einigen Aspekten an noch strengeren Auflagen.
Hinsichtlich des Nährstoffgehaltes gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen ökologischen und konventionell erzeugten Lebensmitteln. Dennoch haben Bioprodukte einige Vorteile:
Sie sind unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien (z. B. Energieeinsatz, Ausstoß von Treibgasen, Erosionsneigung der Böden, Artenvielfalt) umweltverträglicher.
Sie sind deutlich weniger mit Rückständen belastet, weil chemisch-synthetische Pestizide gar nicht und Düngemittel sowie Tierarzneimittel in geringerem Umfang angewendet werden.
Sie enthalten oft mehr gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe.
Teilweise geschmackliche Vorteile: Bio-Möhren haben vielfach ein breiteres Aroma als konventionelle.
Häufig wird eine größere Sortenvielfalt angeboten.
Darüber hinaus betonen viele Anhänger der Biolebensmittel den leckeren Geschmack der Produkte.