- Eine passende Lagerung in Kühlschrank, Speisekammer oder Gefriertruhe bewahrt Qualität, Frische und Geschmack von Lebensmitteln.
- Wer Lebensmittel richtig lagert, schützt sie vor Verderb und muss nichts vorschnell wegwerfen.
- So lassen sich gleichzeitig praktische Vorräte anlegen, lässt sich Geld sparen und das Klima schützen.
Lebensmittel vor Verderb schützen
Jeden Tag essen wir viele verschiedene Lebensmittel. Sie müssen genießbar sein und bleiben, damit sie uns mit Nährstoffen versorgen, gut schmecken und satt machen. Das ist nicht selbstverständlich. Falsche Lagerung kann dazu führen, dass Lebensmittel schlecht werden. Frisches Gemüse wie Salat welkt schneller bei Zimmertemperatur. Brot trocknet im Kühlschrank aus. Ein weiteres, sehr ärgerliches Beispiel ist, wenn Motten Getreideprodukte wie Mehl oder andere Lebensmittel befallen.
Wer Lebensmittel an geeigneten Orten und in passenden Behältern lagert, hält Schädlinge fern und schützt das Essen vor Hitze, Luft, Licht und Feuchtigkeit. So trocknet es nicht aus, fault, gärt oder schimmelt.
Eine gute Vorratshaltung erleichtert außerdem Ihre Essensplanung und Sie müssen seltener einkaufen. Dann haben Sie immer Vorräte im Haus, um aus länger haltbaren und frischen Lebensmitteln gesunde und leckere Mahlzeiten zu kochen.
Nichts wegschmeißen und Geld sparen
Lebensmittel geschickt lagern verhindert im Idealfall, dass sie vorschnell verderben und im Müll landen. So leistet man einen guten Beitrag zum Klimaschutz. Denn um Lebensmittel zu erzeugen, braucht es wertvolle Rohstoffe wie Energie und Wasser.
Jedes Jahr werden pro Kopf über 70 Kilogramm Lebensmittel in privaten Haushalten weggeworfen. Mehr als ein Drittel davon landet im Müll, weil es verdorben ist. Daher ist die richtige Lagerung ein effektives Mittel gegen Lebensmittelverschwendung. Das ist nicht nur gut für Umwelt und Klima, sondern auch für den eigenen Geldbeutel:
Pro Jahr kann eine vierköpfige Familie laut einer forsa-Studie bis zu 940 Euro sparen, wenn alle gekauften Lebensmittel auf dem Teller statt in der Tonne landen.
Wegräumen, aufräumen, aufpassen
Nach dem Einkaufen erstmal auf dem Sofa ausruhen? Das ist eine gute Idee, sobald alles verstaut ist. Waschen Sie sich als erstes gründlich die Hände und räumen Sie Ihre Einkäufe direkt weg. Das gilt besonders für zu kühlende Lebensmittel wie rohes Fleisch oder Fisch. Liegen diese länger in der Wärme, vermehren sich gesundheitsschädliche Keime auf ihrer Oberfläche.
Im Vorratsregal oder Kühlschrank sorgen Ordnung und Sauberkeit für eine lange Haltbarkeit. Das beugt Lebensmittelabfällen vor. Lebensmittel, die noch länger haltbar sind, gehören nach hinten. Was schnell gegessen werden sollte, kommt nach vorne.
Kontrollieren Sie Ihre Vorräte regelmäßig, zum Beispiel vor jedem Wocheneinkauf. Auch wenn Sie die Speisekammer aufräumen, den Kühlschrank auswischen oder die Tiefkühltruhe abtauen, lohnt sich ein kurzer Blick. So sehen Sie, ob alle Lebensmittel noch in Ordnung sind.
Lagertipps für Lebensmittel
Viele Lebensmittel haben bestimmte Ansprüche an eine optimale Lagerung. Das hängt zum Beispiel von ihrem Wasser- oder Fettgehalt ab. Hier finden Sie Lagertipps für ein paar ausgewählte Lebensmittel. Weitere Tipps zur Lagerung und Haltbarkeit einzelner Lebensmittel finden Sie auf der Webseite von Zu gut für die Tonne! oder in der Rubrik Vom Acker bis zum Teller.
Frisches Brot hält sich einige Tage, wenn Sie es in einem trockenen, möglichst dichten Brotkasten oder Steintopf bei Raumtemperatur lagern. Oder Sie heben es in der Bäckertüte auf. Im Kühlschrank trocknet Brot aus. Dort kommt es nur ausnahmsweise hinein, wenn das Wetter sehr heiß und schwül ist. Dann schimmelt es nicht so schnell.
Bewahren Sie Eier immer im Kühlschrank auf. Am längsten halten sie sich in der Mitte, denn hier ist es kälter als im Eierfach in der Tür. Beachten Sie bei rohen Eiern das Mindesthaltbarkeitsdatum. Machen Sie danach den Wasserglas-Test: Schwimmt das Ei oben, sollten Sie es nur noch gut durcherhitzt essen. Hartgekochte Eier halten sich im Kühlschrank etwa zwei bis vier Wochen.
Auf dem zerkleinerten Fleisch können sich Keime schnell vermehren. Hackfleisch gehört daher nur kurz in die kälteste Zone des Kühlschranks: hinten auf der Glasplatte über dem Gemüsefach. Verbrauchen Sie lose beim Metzger gekauftes Hackfleisch am selben Tag innerhalb von sechs bis acht Stunden; in Schalen abgepacktes Hackfleisch innerhalb des aufgedruckten Verbrauchsdatums.
Kartoffeln halten sich gut in einem kühlen, trockenen und abgedunkelten Vorratsraum. Befinden sie sich in einem Kunststoffbeutel, öffnen Sie diesen oder nehmen die Kartoffeln heraus. Ideal sind luftdurchlässige Jutesäcke oder Papiertüten. Darin schrumpfen und keimen die Kartoffeln nicht oder werden grün. Wenn Sie größere Mengen auf Vorrat kaufen möchten, benötigen Sie einen dunklen, kühlen Keller mit einer Temperatur von vier bis sechs Grad Celsius. Außerdem sollten Zwiebeln und Kartoffeln nicht zusammen lagern, denn Zwiebeln lassen Kartoffeln schneller keimen und faulen.
Nüsse mit Schale halten sich in einem kühlen, dunklen und trockenen Raum mehrere Monate; zum Beispiel in Säcken. Bewahren Sie geöffnete Packungen von geschälten und zerkleinerten Nüssen in luftdicht verschlossenen Behältern auf. Am längsten halten sie sich im Kühlschrank.
Kühlschrank: Was gehört wohin?
Die meisten Kühlschränke haben mehrere Temperaturzonen. Sie ergeben sich, wenn für das mittlere Fach etwa sieben Grad Celsius eingestellt werden. Die kälteste Stelle ist dann auf der untersten Ablagefläche. Hier ist der optimale Platz für leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch und Fisch. Auf den Ablageflächen darüber sind Milch und Milchprodukte, Käse und Wurst gut aufgehoben, ebenso vegetarische oder vegane Produkte aus dem Kühlregal. Auch zubereitete Speisen, Milch und Pflanzendrinks halten sich hier am besten.
In der Tür ist es am wärmsten. Hierhin gehören nur leicht kühlbedürftige Lebensmittel wie angebrochene Getränke, Butter und Margarine, Soßen und Tuben. Milch und Pflanzendrinks stehen nur ausnahmsweise im Türfach, wenn sie sehr bald getrunken werden.
Das Gemüsefach ist durch die darüber liegende Glasplatte vom übrigen Innenraum abgetrennt. Hier ist es zwei bis drei Grad wärmer als die durchschnittliche Innentemperatur. Alle kühlschranktauglichen Obst- und Gemüsearten lagern in diesem Fach.
Tipp: Nehmen Sie Karotten aus dem Folienbeutel heraus. Von Karotten, Kohlrabi oder Radieschen schneiden Sie vorher das Grün ab. Blattsalate und frische Kräuter oder Gemüse wie Fenchel und grüne Bohnen halten sich in einem Behälter, Kunststoffbeutel oder feuchten Tuch am besten.
Die Kühlschrankgrafik und viele weitere Tipps und Tools für zuhause enthält die kostenlose Broschüre Weniger Lebensmittel wegwerfen - so geht's! von Zu gut für die Tonne!
Welches Gemüse und Obst in den Kühlschrank?
Lagerform | Gemüse | Obst |
---|---|---|
lagern im Gemüsefach des Kühlschranks | Blumenkohl, Brokkoli, Chicorée, Endivie, Kräuter (außer Basilikum), grüne Bohnen, Kohl, Lauch, Möhren, Pilze, Radieschen, Rote Bete, Salat, Spargel, Spinat | Äpfel (länger als 7 Tage), Aprikosen, Brombeeren, Erdbeeren, Feigen, Heidelbeeren, Himbeeren, Kirschen, Trauben |
reifen im Zimmer und lagern im Kühlschrank | Avocado, Birnen, Kiwi, Nektarinen, Pfirsiche, Pflaumen, Zwetschgen | |
lagern bei Zimmertemperatur | Auberginen, Basilikum, Gurken, Ingwer, Kartoffeln, Knoblauch, Paprika, Tomaten, Zucchini |
Alle hier aufgeführten Obst- und Gemüsearten können Sie für ein bis drei Tage im Kühlschrank lagern, wenn Sie sie danach rasch verbrauchen.
Nachreifende und nicht-nachreifende Früchte
Einige Obst- und Gemüsearten reifen nach der Ernte weiter. Sie produzieren dazu das Hormon Ethylen. Damit beeinflussen sie ihre eigene Reife, aber wirken auch auf andere Früchte in ihrer Umgebung. Gehören diese zum Typ “nicht-nachreifend” ist das ungünstig, denn so verderben sie schneller. Nachreifende und nicht nicht-nachreifende Früchte und bestimmte Gemüsearten sollten daher immer getrennt gelagert werden.
Nachreifend: Aprikosen, Avocados, Bananen, Birnen, Feigen, Guaven, Heidelbeeren, Kiwis, Mangos, Nektarinen, Pfirsiche, Papayas, Passionsfrüchte, Pflaumen, Tomaten, Wasser- und Honigmelonen.
Nicht-nachreifend: Ananas, Auberginen, Brombeeren, Clementinen, Erdbeeren, Gemüsepaprika, Granatäpfel, Grapefruits, Gurken, Himbeeren, Kirschen, Limetten, Limonen, Litschis, Mandarinen, Orangen, Trauben und Zitronen.
Küchenschrank und Speisekammer: Vorräte lagern
Bei Zimmertemperatur (15 bis 20 Grad Celsius) lagert lange Haltbares wie Mehl, Reis, Nudeln, Erbsen und Konserven. Ideal ist eine trockene, luftige Speisekammer. Oft verfügen Wohnungen aber nur über eine Küche mit Vorratsschränken oder -schubladen. Zum Schutz vor Lebensmittelmotten, Luft und Feuchtigkeit können Sie angebrochene Packungen trockener Lebensmittel umfüllen; zum Beispiel in dicht schließende Behälter aus Glas, Metall oder Kunststoff. Durchsichtige stapelbare Boxen sparen gleichzeitig Platz und helfen, den Überblick über die Vorräte zu behalten.
Am besten checken Sie regelmäßig, was noch da ist und Sie bald aufbrauchen sollten und womit Sie Ihre Vorräte aufstocken möchten - eine ganz einfache Routine gegen Lebensmittelverschwendung. Mehr Tipps dazu finden Sie auch auf der Seite Reste verwerten
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Tiefkühlschrank: Einfrieren und aufbewahren
Tiefkühlfächer im Kühlschrank, Gefrierschränke und -truhen sind echte Lebensmittelretter. Hier lässt sich zu viel Gekochtes, Gekauftes und Geerntetes bei minus 18 Grad Celsius für einige Monate haltbar machen. Um den Überblick über selbst eingefrorene Vorräte zu behalten, beschriftet man sie am besten mit Inhalt, Menge und Einfrierdatum. Ein- bis zweimal im Jahr sollten Sie Ihr Gefriergerät abtauen. Bei dieser Gelegenheit bietet sich eine kleine Inventur des Inhalts an.