High Protein

Muckis zum Löffeln?

Auf dem Bild ist die Verpackung eines High Protein Erdbeerjoghurts zu sehen. © Pixelot – stock.adobe.com

Steckbrief

  • Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe ab Klasse 8, Berufsschule, Projekte und außerschulisches Lernen
  • Zeitbedarf: zwei Doppelstunden
  • 4 Arbeitsblätter mit Lösungsvorschlägen
  • 9 Materialkarten mit Hintergrundinformationen, Werbeaussagen, Produktabbildungen…
  • Extra: Mystery-Auftrag „Lena und Paul”
  • Infos für Lehrende mit Unterrichtsverlauf
  • vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit „sehr gut“ ausgezeichnet

Ziel: Die Schülerinnen und Schüler können High-Protein-Produkte hinsichtlich Nährwert, Kosten und mit Blick auf eine zukunftsfähige Ernährung einordnen.

High-Protein-Produkte: teuer und unnötig

Protein- und eiweißreiche Lebensmittel liegen im Trend. Sie versprechen Muskelaufbau, Körperfettreduktion, sportlichen Erfolg und körperliche Leistungsfähigkeit. Ja, Protein ist notwendig für den Aufbau und Erhalt der Muskeln. Protein allein macht aber weder fit, noch schlank, noch muskulös. Zuviel Eiweiß kann sogar das Gegenteil bewirken: mehr Speck statt Muskeln. Abwechslungsreiches Essen mit Milchprodukten, Fleisch, Brot, Fisch und Nüssen reicht selbst bei fünf Stunden Sport pro Woche aus, um die DGE-Empfehlung von 0,8 g Eiweiß pro Körpergewicht zu erfüllen. Freizeit- und Fitnesssportler brauchen deshalb keine Extraportion Eiweiß.

Das Thema High Protein im Unterricht

Das Unterrichtsmodul High Protein – was steckt dahinter? verknüpft die intensive, kritische Auseinandersetzung mit Protein und das Interesse an einem fitnessorientierten Lebensstil mit Impulsen für nachhaltiges Handeln und Medienbildung. Dabei vergleichen Schülerinnen und Schüler die High-Protein-Variante mit normalen Produkten und bewerten im Hinblick auf Nährwert und Kosten.

Das Unterrichtsmodul arbeitet u. a. mit der handlungsorientierten Methode „Mystery“. (Siehe dazu auch den Infokasten unten). In diesem Mystery wird der biologische Wert proteinreicher Lebensmittel um eine ökologische Bewertung erweitert. Am Beispiel der Protagonisten Lena und Paul lassen sich zwei Handlungsstränge entwickeln: Lena mit ihrer Vorliebe für tierisches Eiweiß und Paul, der seinen Eiweißbedarf vorwiegend über fleischlose Gerichte mit Hülsenfrüchten und Vollkorn deckt. Beide Ernährungsstile werden im Sinne der Nachhaltigkeit bezüglich klimaschädlicher Treibhausgase, Boden-/Landnutzung, Wasserverbrauch und Sicherung der Welternährung (soziale Folgen) verglichen. Materialkarten vertiefen bzw. erweitern den Blick auf Bio, Gülle, Nitrat, Tierwohl, Lebensmittelpreise und Lebensmittelverschwendung.

Das Material

Ziel: Jugendliche können High-Protein-Produkte hinsichtlich Nährwert, Kosten und mit Blick auf eine zukunftsfähige Ernährung einordnen.

Kompetenzerwartungen: Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären, was proteinreich bedeutet, und wie für proteinreiche Lebensmittel geworben wird,
  • vergleichen die High-Protein-Variante mit normalen Produkten,
  • positionieren sich zu Statements oder mithilfe eines Mysterys.

Zum kostenlosen Download beim BLE-Medienservice

Aufbau der Unterrichtseinheit

Einstieg und Problemstellung: Der Einstieg in das Thema erfolgt über einen realen Instagram-Ausschnitt (alternativ über die Materialkarte „Muckis zum Trinken“). Es folgt ein Gespräch, das an das Vorwissen der Jugendlichen anknüpft. Zusätzlich kann eine anonyme Online-Abfrage erstellt werden: Brauchen Sportler mehr Eiweiß? Kaufst du High-Protein-Produkte?
Problemstellung: Muckis zum Löffeln? – Welche Wahrheit steckt dahinter?

Erarbeitung und Reflexion: Die Schülerinnen und Schüler vergleichen die Nährwerte eines High-Protein-Produkts mit einem vergleichbaren „normalen“ Lebensmittel und bewerten seine Bedeutung im Sport unter gesundheitlichen Aspekten.

Vertiefung, Weiterführung: Warum kaufen so viele Leute diese High-Protein-Produkte? Die Jugendlichen untersuchen die Werbestrategien und prüfen dabei Internetquellen auf Glaubwürdigkeit. Sie stellen fest: Werbung vermittelt das Gefühl, High-Protein-Produkte machen fitter, schöner und schlanker. Aber wissenschaftlich belegt ist das nicht!  

Transfer und Anwendung: Wenn schon Protein, dann mehr Pflanzeneiweiß – in diesem Sinne wird das das Interesse der Jugendlichen für Fitness genutzt, um nachhaltiges Ernährungshandeln anzubahnen. Mithilfe der Mysterykarten diskutieren sie in Kleingruppen die komplexen Zusammenhänge und folgern: Mehr Pflanzenprotein aus Hülsenfrüchten und Nüssen, dafür weniger Fleisch und tierisches High-Protein – das macht fit und ist nachhaltig. Alternativ kann die Lerngruppe über drei Statements die Vorteile pflanzlicher Proteinquellen erarbeiten und dabei den Speiseplan der Zukunft analysieren.

Einblick in das Material High Protein

Impuls zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Wenn schon Protein, dann mehr Pflanzenprotein und weniger tierisches High-Protein – so lautet die Botschaft der Unterrichtseinheit. Besonders wertvoll sind Proteine aus Hülsenfrüchten und Nüssen, denn sie sind gesundheitlich wertvoll, nahrhaft und besser fürs Klima als Fleisch und tierisches Eiweiß. Weitere Vorteile: mehr Biodiversität, weniger Treibhausgase, weniger Hunger und Armut in der dritten Welt. 

Infografik für den Unterricht

High-Protein-Produkte sind überflüssig und teuer. Auch Freizeit- und Fitnesssportler brauchen keine Extraportion Eiweiß - diese Botschaft wird über diese Infografik transportiert.

 

Download Infografik im Querformat

Download Infografik im Hochformat

Alle Infografiken für den Unterricht zum kostenlosen Download

Für den fachlichen Hintergrund

Proteine – Baustoffe des Lebens

Was sind Proteine und wieviel am Tag sollte es sein? In diesem Artikel erfahren Sie alles über den lebensnotwendigen Baustoff. 

Herz, Hirn und mehr: Ohne Eiweiß funktioniert nichts! Infofilm der Sendung "Quarks" auf YouTube

Der Film erklärt, welche Eiweiße es gibt und welche Aufgaben die Varianten im menschlichen Organismus haben.

Qualitätsgeprüftes Material

Das Unterrichtsmodul wurde vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit „sehr gut“ ausgezeichnet. Die Gutachten im Materialkompass basieren auf einem wissenschaftlichen Bewertungsraster, mit dem Bildungsexpertinnen und -experten beauftragt werden. Somit garantiert der Materialkompass eine unabhängige Qualitätsprüfung.

Bewertung im Materialkompass lesen


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