- Spargel gilt als „königliches Gemüse“ und ist bei uns sehr beliebt.
- Der heimische Anbau deckt über drei Viertel der Nachfrage.
- Am beliebtesten ist der weiße, so genannte Bleichspargel.
- Der Anbau von Spargel ist arbeitsintensiv und geschieht meist unter Folie.
Heimischer Anbau von Spargel
Bei uns gilt Spargel als „königliches Gemüse", besonders weißer Spargel, so genannter Bleichspargel, erfreut sich großer Beliebtheit. Rund 1,4 Kilogramm verzehren die Deutschen jährlich pro Kopf. Traditionell beginnt die heimische Spargelsaison je nach Witterungsverlauf Ende April und endet offiziell mit dem Johannistag am 24. Juni.
Spitzenplatz im Gemüseanbau
Spargel ist die Gemüseart mit der größten Anbaufläche in Deutschland: 2023 wuchs Spargel auf rund 24.300 Hektar. Das entspricht etwa 20 Prozent der Anbaufläche von Gemüse im Freiland. Mehr als die Hälfte der Spargelanbaufläche liegt in Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen.
Mit einer Erntemenge von rund 105.200 Tonnen versorgt sich Deutschland zu etwa 75 Prozent selber mit Spargel (2024). Rund 7,9 Prozent des geernteten Spargels entfällt auf ökologisch erzeugte Ware, Tendenz steigend.
Importe aus Europa und Übersee
Spargel ist ursprünglich kein typisch deutsches Gemüse, sondern stammt aus Osteuropa und Vorder- und Mittelasien. 2023 wurden weltweit rund sieben Millionen Tonnen Spargel erzeugt. Das wichtigste Anbauland ist China, gefolgt von Peru und Mexiko. Während in Deutschland weißer Spargel bevorzugt wird, dominiert global der Grünspargel den Markt.
Schon Mitte Februar, also gut zwei Monate vor dem heimischen Saisonstart, kommt bei uns der erste europäische Spargel auf den Markt. Er stammt vorwiegend aus Spanien und Griechenland.
BZL-Infografik „Woher kommt unser Spargel“
Nachhaltigkeitstipp: Starten Sie mit dem Kauf von heimischem Spargel in die Saison! Denn importierter Spargel wirkt sich aufgrund der langen Transportwege ungünstig auf Klima und Umwelt aus.
Vielfältige Spargelsorten
Grünspargel und Bleichspargel gehören zur selben Pflanzenart Asparagus officinalis. Da Bleichspargel aber unter Sonnenabschluss in Erddämmen angebaut wird, bleibt er weiß. Der Grünspargel wächst oberirdisch und bildet mit dem Austrieb Blattgrün (Chlorophyll) aus. Die meisten Grünspargelsorten sind nicht komplett grün, sondern haben violette Köpfe und Schuppen.
Für die Vermarktung sind Spargelsorten bedeutsam, die ertragreich sind und sich unter verschiedenen Boden- und Klimaverhältnissen gleich gut entwickeln. Mit sehr frühen Sorten lassen sich zu Saisonbeginn die höchsten Preise erzielen.
Hätten Sie's gewusst? Der Geschmack des Spargels ist abhängig von der Sorte sowie der Boden- und Wasserqualität. Je schneller sich der Boden erwärmt, umso schneller das Wachstum, und desto feiner sind die Fasern. Ebenso entwickeln sich Aroma und Geschmack besser.
Mehrjährige Vorbereitung der Anbauflächen
Bevor Spargel überhaupt angepflanzt werden kann, ist eine gute Vorbereitung der Anlage notwendig. Das dauert je nach Zustand des Bodens ein bis drei Jahre. Spargel wächst am besten in sonnigen Lagen auf lockeren, sandigen Böden. Diese stauen keine Nässe, erwärmen sich besser und verschaffen den Spargelwurzeln ausreichend Luft.
Nach der Ernte treibt der Spargel aus. Die grünen oberirdischen Pflanzenteile produzieren im Sommer mithilfe der Fotosynthese Kohlenhydrate und lagern sie ein – je mehr, desto kräftiger werden die Stangen in der nächsten Saison.
Während Bleichspargel auf Dämmen angebaut wird, gedeiht Grünspargel auf dem flachen Acker, auch auf lehmigeren Böden. Nach etwa sieben bis zehn Jahren lässt der Ernteertrag deutlich nach. Dann gilt die Anlage als abgetragen und wird aufgelöst.
Anbau unter Folie
Auf vielen Anlagen werden die Dämme des Bleichspargels mit einer wendbaren schwarz-weißen Folie abgedeckt, je nach Klima und Region in Kombination mit einem Folientunnel. Mithilfe der Folie kann die Temperatur des Bodens und damit das Wachstum des Spargels gesteuert werden: Zeigt die schwarze Seite der Folie nach oben, erwärmt sich der Boden darunter schneller und regt so einen früheren Austrieb des Spargels an. Die weiße Seite bewirkt, dass die Bodentemperatur unter der Umgebungstemperatur bleibt, und verzögert so das Wachstum.
Im Ökolandbau wird auf Folien verzichtet oder auf nachhaltige, abbaubare Mulchfolien zurückgegriffen. Daher hat regionaler Bio-Spargel aus dem Freiland eine bessere Ökobilanz.
Warum werden im Spargelanbau Folien benutzt?
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