Haltbarkeit von Lebensmitteln

Was bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum und wie kann man Lebensmittel haltbar machen?

Gläser mit eingekochten Tomaten und Paprika. © kristina rütten – stock.adobe.com
  • Bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) garantieren die Hersteller die Qualität vieler Lebensmittel. Danach verrät der Check mit Augen, Nase und Zunge, ob sie noch gut sind.
  • Empfindliche Lebensmittel mit Verbrauchsdatum sollten nach Ablauf des Datums nicht mehr gegessen werden.
  • Lebensmittel haltbar machen schützt davor, dass sie schlecht werden. So werfen wir weniger Essen weg, sparen Geld und können Vorräte anlegen.

Warum und wie verderben Lebensmittel?

Meist sind Bakterien, Schimmelpilze oder Hefen daran schuld, wenn Lebensmittel schlecht werden. Gelangen sie über die Luft, nicht ganz saubere Hände, Messer oder Brettchen auf Lebensmittel, können sie sich explosionsartig vermehren. Dann verderben sie das Lebensmittel und seine Inhaltsstoffe. Ein paar Beispiele:

  • Milch wird sauer, wenn Bakterien ihren Milchzucker zu Säure abbauen.
  • Auf Brot oder Nüssen können sich Schimmelpilze vermehren und giftige Stoffe bilden.
  • Fleisch oder Fisch werden faul, wenn Bakterien ihr Eiweiß zersetzen.
  • Hefen können geöffnete Fruchtsäfte zum Gären bringen. 

Eine falsche Lagerung beschleunigt den Verderb. Zeit, Luft, Licht, Temperatur und Feuchtigkeit spielen eine Rolle. So welkt ein Salat bald bei Zimmertemperatur. Ein Brot schimmelt schneller an schwülen Sommertagen. Nüsse und Öl werden ranzig, wenn sie mit Sauerstoff in Kontakt kommen. Zudem können Schädlinge wie Motten, Käfer oder Mäuse unsere Vorräte verderben.

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Mindesthaltbarkeitsdatum für verpackte Lebensmittel

Die meisten verpackten Lebensmittel und Getränke in Deutschland haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Auf dem Etikett steht „mindestens haltbar bis“ oder die Abkürzung MHD und ein Datum. Damit garantieren die Hersteller, bis wann ein Lebensmittel seine typischen Eigenschaften behält: Geschmack, Geruch, Farbe und Nährstoffe. Voraussetzung ist, dass es nicht geöffnet und richtig gelagert wurde.

Viele Lebensmittel sind noch gut und schmecken einwandfrei, nachdem das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde. Lebensmittelhändler dürfen sie daher auch nach dem MHD verkaufen. Sie müssen aber darauf hinweisen, dass das MHD abgelaufen ist. Lebensmittel kurz vor Ablauf des MHD sind günstiger. Sie tragen dann einen Rabatt-Aufkleber wie „minus 20 Prozent“.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wissen heute, dass sie Lebensmittel und Getränke nach Ablauf des MHD nicht sofort wegwerfen müssen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum.

Lesen Sie hierzu auch den Artikel zum MHD von Zu gut für die Tonne!

Verbrauchsdatum für leicht Verderbliches wie Hackfleisch

Zerkleinertes rohes Fleisch wie Hackfleisch, Geflügel, roher Fisch, vorgeschnittene Salate oder kleingeschnittenes Obst werden sehr schnell schlecht. Sie haben daher ein Verbrauchsdatum. Auf dem Etikett steht „zu verbrauchen bis ..." und wie das Lebensmittel zu lagern ist; zum Beispiel bei maximal zwei Grad Celsius.

Das gilt auch für den Transport vom Supermarkt nach Hause. Dafür können Sie eine Kühltragetasche verwenden. Doch auch darin sollten Lebensmittel mit Verbrauchsdatum nur kurz und nicht an warmen Orten wie dem Auto aufbewahrt werden.

Lebensmittel mit diesem Hinweis gehören nach dem Verbrauchsdatum in den Müll. Denn sie können Keime enthalten, die wir weder sehen, riechen noch schmecken, die aber krankmachen.

Überlegen Sie gut, wenn Sie empfindliche Lebensmittel wie Hackfleisch oder vorgeschnittenen Salat kaufen, ob Sie diese auf jeden Fall vor dem Verbrauchsdatum essen können.
 

Hier gibt es die Infografik zum Download

Mit den eigenen Sinnen prüfen

Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, testen Sie mit Augen, Nase und Zunge, ob das Lebensmittel noch gut ist: 

  • Sieht das Lebensmittel aus wie immer? Oder sehen Sie Flecken, Schädlinge, Flocken, Schimmel, faule oder schmierige Stellen?
  • Riecht das Lebensmittel wie immer? Oder riecht es muffig, ranzig, faulig, stechend, streng, vergoren, süßlich oder unangenehm?
  • Schmeckt das Lebensmittel wie immer? Oder schmeckt es sauer, ranzig, muffig, schal, untypisch bitter, verändert?

Besteht das Getränk oder Lebensmittel diesen Test nicht, bitte wegwerfen. Ein Hinweis, dass es nicht mehr gut sein könnte, sind auch aufgeblähte Verpackungen, gewölbte Deckel oder eingedrückte Dosen.

Lebensmittel wie Joghurt, Pudding oder Käse sind häufig auch Wochen nach Ablauf des MHD essbar, sofern der Sinnescheck positiv ausfällt. Länger haltbare Lebensmittel wie Mehl, Nudeln, Konserven oder Getränke sind meist sogar noch nach Monaten oder Jahren genießbar. So vermeiden Sie unnötige Lebensmittelverschwendung und sparen gleichzeitig Geld. 

Mehr haltbar machen, weniger verschwenden

Gemüse einfrieren, Marmelade kochen oder eigenes Sauerkraut herstellen, ist im Trend. Das ist gut, denn so lassen sich Lebensmittel vor dem Verderb schützen, praktische Vorräte anlegen und Geld sparen. 

Probieren Sie es aus und machen Sie frische Lebensmittel oder fertige Speisen haltbar. Das bringt Spaß und die selbst produzierten Vorräte schmecken besonders gut. Außerdem können Sie damit Lebensmittel retten, etwa, wenn Gemüse oder Obst im eigenen Garten übrig sind. 

In der jeweiligen Hauptsaison wissen oft auch Nachbarn oder Freunde nicht, wohin mit ihrer Ernte – zum Beispiel mit Äpfeln, Kirschen, Mirabellen, Zwetschgen oder Beeren. Eingekocht halten die sich auch ohne Kühlung sechs bis zwölf Monate. 

Fünf Tipps zum Einkochen

  1. Damit Lebensmittel lange haltbar bleiben, sind Sorgfalt und Hygiene Pflicht: Gläser, Flaschen und Gummiringe müssen heil und sehr sauber sein (mehr dazu unten bei “Einkochen für Sorgfältige”).
  2. Am besten klappt es in einem speziellen Einkochtopf. Wenn Sie nur hin und wieder einkochen, leihen Sie sich so einen Topf bei jemandem aus.
  3. Halten Sie sich bei der Vorbereitung der Lebensmittel und beim Einkochen an bewährte Rezepte und experimentieren Sie nicht. Das gilt besonders, wenn Sie im Backofen, Dampfgarer oder Schnellkochtopf einkochen möchten.
  4. Sie können auch Twist-Off-Gläser verwenden. Wenn die Deckel gebraucht sind, achten Sie darauf, dass sie unbeschädigt sind, keine Rostflecken haben und die weiße Dichtung intakt ist.
  5. Mit Zucker verbessern Sie den Geschmack und die Haltbarkeit von eingewecktem Obst. Er ist aber nicht zwingend notwendig. 

Haltbar machen - auch eine Typfrage


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