- Mineralwasser kommt aus Quellen tief unter der Erde. Es benötigt als einziges Lebensmittel eine amtliche Anerkennung.
- Zur Aufbereitung von Mineralwasser sind nur wenige Behandlungsverfahren erlaubt.
- Mineralbrunnenbetriebe füllen Mineralwasser direkt an der Quelle in Mehrweg- oder Einwegflaschen aus Glas oder PET.
- Alle Regelungen enthält die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung.
Wie entsteht Mineralwasser?
Natürliches Mineralwasser sammelt sich in einer Tiefe von meist 100 bis 200 Metern. Regenwasser versickert über Jahre bis Jahrhunderte durch Kies-, Sand- und Gesteinsschichten. Dabei wird es mechanisch und durch die im Boden lebenden Mikroorganismen gereinigt. Gleichzeitig löst das Wasser Mineralien aus Gestein und Boden. In vulkanischen Regionen reichert es viel natürliche Kohlensäure an.
Die Mineral- und Tafelwasserverordnung legt fest: Mineralwasser kommt immer aus unterirdischen Wasservorkommen, die vor Verunreinigungen geschützt sind. Es ist von ursprünglicher Reinheit und durch seinen typischen Gehalt an Mineralien und Spurenelementen gekennzeichnet. Deren Menge variiert von Region zu Region. Mineralbrunnenbetriebe pumpen das Mineralwasser nach oben und füllen es direkt an der Quelle in Flaschen.
Aufbereitung von Mineralwasser
Für natürliches Mineralwasser sind nur wenige Behandlungsschritte erlaubt. Sie garantieren beste Qualität, einen guten Geruch und Geschmack. Die Mineralbrunnenbetriebe dürfen Eisen-, Mangan-, Schwefel- oder Arsenverbindungen entfernen. Enthält ein Mineralwasser viel Fluorid, kann auch dieses entzogen werden, damit es für Säuglinge und Kleinkinder geeignet ist.
Die Abfüllbetriebe dürfen auch den Gehalt an Kohlensäure regulieren: Sie können Kohlensäure ganz oder teilweise entziehen oder hinzufügen. So erzeugen sie verschiedene Sorten: mit viel Kohlensäure (classic), mit wenig Kohlensäure (medium) oder ganz ohne Kohlensäure (still). Jede Sorte hat immer einen konstanten Gehalt.
Abfüllung direkt an der Quelle
Natürliches Mineralwasser sowie Heil- und Quellwasser kommen direkt am Quellort in ihre Originalverpackung. Diese besteht aus Glas, Kunststoff oder manchmal Tetrapak. Im Gegensatz zu Tafelwasser dürfen sie nicht mit Tankwagen transportiert, woanders abgefüllt oder offen über Thekenzapfanlagen ausgeschenkt werden. Vollautomatische Füllstraßen mit vielen Stationen übernehmen die Abfüllung in Ein- oder Mehrwegverpackungen.
Hätten Sie's gewusst? Natürliches Mineralwasser ist das einzige Lebensmittel, das eine amtliche Anerkennung braucht. Die Quelle benötigt eine Nutzungsgenehmigung.
Die Mineral- und Tafelwasserverordnung regelt alles für natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser.
Abfüllung in Mehrwegflaschen
Bei Mineralwasser in Mehrwegflaschen aus Glas oder PET (Polyethylenterephthalat) steht die Reinigung der Flaschen im Mittelpunkt. Nur hygienisch einwandfreie Flaschen dürfen wieder verwendet werden. Eine vollautomatische Anlage sortiert zuerst fremde Flaschen aus. Sie löst alte Etiketten ab und spült die Flaschen. Am Ende steht die Kontrolle durch ein optisches System.
Im Abfüllbereich strömt das Mineralwasser in die Flaschen. Moderne Anlagen füllen etwa 45.000 Flaschen pro Stunde. Sie erhalten einen fest schließenden Deckel und zum Schluss ein Etikett mit allen Angaben zur Quelle und den Inhaltsstoffen.
70 Prozent aller Mehrwegflaschen sind Poolflaschen der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB). Der Rest sind individuelle Flaschen, die nur einzelne Brunnenbetriebe herstellen und verwenden.
Herstellung von PET-Einwegflaschen
Für Mineralwasser in PET-Einwegflaschen beginnt der Prozess im Brunnenbetrieb. Der stellt zuerst Flaschen aus so genannten PET-Preforms her. Das sind kleine Rohlinge mit Schraubgewinde. Sie bestehen aus Erdöl und einem Anteil geschredderter alter PET-Flaschen. Während der Brunnenbetrieb für Mineralwasser in Mehrwegflaschen fertige Flaschen nutzt, stellt er die Einwegflaschen selber her. Eine Anlage erhitzt dafür die Rohlinge auf 120 °C und bläst sie zur gewünschten Flaschenform auf.
Mehrwegflaschen aus Glas lassen sich im Schnitt etwa 50-mal befüllen. Mehrwegflaschen aus PET (Polyethylenterephthalat) etwa 25-mal. Das Material fließt in die Herstellung neuer Flaschen und anderer Produkte.
Andere Wassersorten im Überblick
Quellwasser ähnelt Mineralwasser. Es muss ebenso am Quellort abgefüllt werden. Für Quellwasser gelten dieselben Hygienevorschriften und Behandlungsverfahren. Es braucht jedoch keine amtliche Anerkennung oder Nutzungsgenehmigung. Auch keinen Nachweis der ursprünglichen Reinheit.
Tafelwasser enthält Trinkwasser, Mineralwasser oder eine Mischung daraus. Dazu mindestens eine weitere Zutat wie Kochsalz oder einen Zusatzstoff wie Kohlendioxid. Tafelwasser darf offen über Thekenzapfanlagen ausgeschenkt oder in Getränkeautomaten angeboten werden.
Heilwasser ist ähnlich wie Mineralwasser. Es enthält jedoch so viele Nährstoffe, dass sich eine gesundheitliche Wirkung nachweisen lässt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erteilt ihm eine Zulassung als Arzneimittel. Heilwasser unterliegt dabei den Regeln des Arzneimittelrechts.