- Nachhaltig einkaufen bedeutet, mehr Gemüse und weniger Fleisch zu kaufen, möglichst regional, saisonal und bio, gerne unverpackt.
- Wer gut plant, sich an der Saison orientiert und Angebote nutzt, spart auch beim nachhaltigen Einkauf Geld.
- Nachhaltig erzeugte Lebensmittel sind gleichzeitig gut fürs Klima, schmecken und sind gesund.
- Nachhaltig einkaufen heißt vor allem, nur so viel zu kaufen, wie man rechtzeitig verbrauchen kann.
Mehr pflanzliche Lebensmittel für Klima und Gesundheit
Bei jedem Lebensmitteleinkauf entscheiden wir über unsere Ernährung. Darin stecken Chancen für den Klimaschutz und die eigene Gesundheit. Eine gute Wahl sind unverarbeitetes Gemüse, Obst und proteinreiche Hülsenfrüchte. Die lassen sich immer wieder anders zubereiten, versorgen uns mit vielen Nährstoffen sowie Ballaststoffen und halten uns fit.
Empfehlenswert ist eine Mischung aus drei Viertel pflanzlichen und einem Viertel tierischen Lebensmitteln. Ideal für Gesundheit und Klima sind außerdem saisonale, regionale und biologisch erzeugte Produkte. Kurze Transportwege und saisonaler Anbau im Freiland bedeuten weniger Treibhausgase. Ökologisch erzeugtes Gemüse und Obst bewahrt die Bodenqualität und ist gut für die Artenvielfalt. Bio-Fleisch, -Milch oder -Käse stammen zudem aus artgerechter Tierhaltung.
Der Einkauf nachhaltiger Lebensmittel erscheint Ihnen zu teuer oder kompliziert? Die Tipps auf dieser Seite zeigen, wie es relativ günstig und einfach geht. Und wenn Sie die Nachbarin, Freunde, Kollegen oder die Verwandtschaft ebenfalls zu nachhaltigem Einkaufen motivieren, verringern Sie nicht nur Ihren ökologischen Fußabdruck, sondern vergrößern gleichzeitig Ihren Handabdruck.
Nachhaltig einkaufen mit Plan
- Alltag und Termine checken: Wer isst wann mit? Wer braucht Proviant für unterwegs? Wann kommen Gäste? Mit solchen Fragen im Kopf kaufen Sie nur, was Sie wirklich brauchen.
- Vorräte prüfen und einplanen: Was ist noch da und sollte bald gegessen werden? Was fehlt? Vielleicht müssen Sie gar nicht einkaufen, sondern brauchen erst Ihre Vorräte auf.
- Speiseplan aufstellen: Welches Gemüse hat Saison und was lässt sich daraus zubereiten? Saisonkalender, Kochbücher oder Rezeptportale liefern Ideen fürs Wochenende oder die nächste Woche. Frisches wie Salat oder Fisch kommt bald auf den Tisch, Haltbares wie Kohl oder Hülsenfrüchte gerne später.
- Einkaufsliste erstellen: Egal, ob mit Papier und Stift oder App: Mit einer gut sortierten Einkaufsliste sparen Sie Zeit, Geld und Nerven.
- Einkäufe und Wege smart planen: Wann ist Markt und wo gibt es günstige Angebote? Wann kommt die Gemüsekiste? Wer kann auf dem Heimweg einen Teil der Einkäufe erledigen? Etablieren Sie neue Routinen und verteilen Sie Aufgaben an alle.
- Taschen packen und los geht’s: Nehmen Sie Leergut zum Zurückgeben mit und Mehrwegbeutel für loses Obst und Gemüse; eventuell eine Kühltasche für schnell Verderbliches. Und gehen Sie am besten nicht hungrig einkaufen. So vermeiden Sie unnötige Spontan- und Genusskäufe.
Was, wie und wo nachhaltig einkaufen?

Die größten Einspareffekte beim Einkaufen und Essen für ein besseres Klima erzielt eine pflanzenbetonte Ernährung. Wer das als Faustregel im Hinterkopf hat, denkt bei der Mahlzeiten- und Einkaufsplanung „vom Gemüse her“. Der Einkauf beginnt dann in der Obst- und Gemüseabteilung oder auf dem Wochenmarkt: Lassen Sie sich dort vom saisonalen und regionalen Angebot inspirieren. So gibt es zum Beispiel ab Mai günstig heimischen Spargel, im Juni regionale Erdbeeren und im Herbst deutsche Äpfel, Wurzelgemüse, Kohl und Kürbis. Wenn Sie vor dem Einkauf überlegen, was Sie wirklich brauchen, rechtzeitig zubereiten und essen können, müssen Sie später keine Lebensmittel wegwerfen. Dabei hilft, die Vorräte zuhause gut im Blick zu haben und Einkaufszettel oder -Apps zu nutzen. Es gibt viele alternative Einkaufsmöglichkeiten, die oft sehr nachhaltig sind. Dazu gehören Hofläden, Abo-Lebensmittelkisten, Unverpackt-Läden und Solidarische Landwirtschaften.
Nicht zu vergessen: digitale Angebote in spezialisierten Onlineshops und Apps. Darüber können Sie sich zum Beispiel Bio-Fleisch oder Walnüsse direkt vom Bauernhof nach Hause liefern lassen oder Erzeugerware bei der Marktschwärmerei in Ihrer Nähe abholen. Wie nachhaltig das ist, hängt von Faktoren wie Transportstrecke und Verpackungsart ab.
Nachhaltig essen und trinken unterwegs
Beim Essen außer Haus bieten Mensen und Kantinen meist mehrere günstige und leckere Speisen, mit und auch ganz ohne Fleisch und Fisch. Restaurants, Fast-Food-Läden oder Foodtrucks haben immer mehr Pflanzliches im Angebot. Bestellen Sie nur so viel, wie Sie essen mögen und lassen Sie sich Reste für zuhause einpacken – am besten in einer mitgebrachten Mehrweg-Box.
Für die Salat-Bowl aus der Selbstbedienungstheke, den Früchtebecher für unterwegs oder den “Coffee to go” sind Mehrwegbehältnisse eine nachhaltige Alternative. Vorgeschnittene Ananas oder Melonen im Plastikbecher haben in doppelter Hinsicht ihren Preis: Sie sind teurer als ganze Früchte und benötigen im Gegensatz zu einem Apfel oder einer Banane eine extra Verpackung.

Wer sich von zuhause ein belegtes Brot, ein Stück Obst, Gemüse oder einen Salat im Glas mitnimmt, spart unnötigen Verpackungsmüll und viel Geld. Und zum Durstlöschen zwischendurch haben viele Menschen heute eine Trinkflasche mit Wasser dabei. Die lässt sich an öffentlichen Trinkbrunnen kostenlos nachfüllen.
Tipp für weniger Müll und mehr Entspannung unterwegs: Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit, nehmen Sie Platz und genießen Ihren Kaffee oder Tee aus echtem Geschirr.
Lebensmittel nachhaltig einkaufen und Geld sparen
Vegetarische oder vegane Fertiggerichte oder Fleischalternativen sind praktisch, aber oft teuer. Günstiger ist selber kochen mit getrockneten Hülsenfrüchten, Getreide oder Kartoffeln. Solche Grundnahrungsmittel bietet der Lebensmittelhandel oft auch als preiswerte Eigenmarken an.
Samstags oder kurz vor Ladenschluss ist oft die perfekte Zeit für Schnäppchen. Dann reduzieren Geschäfte insbesondere Milchprodukte, vorverpackten Käse, Fleisch und Wurst, die nicht mehr lange haltbar sind. Auf dem Markt locken die Stände mit reduziertem Gemüse und in der Bäckerei gibt es manchmal belegte Brötchen oder Kuchen günstiger.
Manche Bauernhöfe oder Bio-Läden bieten Abo-Kisten an, die sie direkt nach Hause liefern. Darin sind selbst Gemüse und Obst aus Bio-Anbau vergleichsweise günstig. Denn sie werden in großen Mengen geerntet bzw. eingekauft und die Anbietenden können dank festem Kundenstamm gut kalkulieren. So eine Kiste ist auch eine schöne Ergänzung zum Anbau im eigenen Garten oder Hochbeet, denn der deckt nur selten den ganzen Bedarf an frischem Gemüse und Obst.
Fünf Klimatipps für Ihren Einkauf

- Viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide und Nüsse sowie weniger Fleisch, Milch und Eier sind klimafreundlich und gesund.
- Wenn Sie weniger wegwerfen und alles essen, was sie gekauft und zubereitet haben, schonen Sie das Klima und sparen Geld.
- Saisonale, regionale und biologisch erzeugte Lebensmittel sind immer eine kluge Wahl.
- Unnötige Verpackungen können Sie durch den Einkauf von losem Gemüse und Obst sowie Mehrweg statt Einweg vermeiden.
- Klimafreundlich unterwegs sein macht Spaß und Sinn. Für kurze Einkaufsstrecken ist das Fahrrad perfekt. Für längere könnten Sie Fahrgemeinschaften bilden.
Mehr Details unter Was hat mein Essen mit dem Klima zu tun?