Schmecken mit allen Sinnen

Ernährungsbildung für 4- bis 7-jährige

Kitakinder Sitzen an einem kleinen Tisch mit Tischdecke und essen geschnittenes Gemüse. © Andrey Kuzmin – stock.adobe.com

Steckbrief

  • Sechs Feinschmeckerstunden mit viel Sinnesschulung und einem Abschlussbuffet mit Eltern
  • Einfache Praxis mit Lebensmitteln aus dem grünen und dem gelben Bereich der Ernährungspyramide
  • Optional: Eine Übung zu Süßigkeiten und zwei Bewegungsgeschichten
  • Das Medienpaket enthält: Begleitheft, Pyramidenposter und Stickerbögen
  • Mit den Stickerbögen können die Kinder ihre Pyramide gestalten
  • Im Download: Elternbrief in acht Sprachen und weitere Vorlagen zum Stickern und Ausmalen

Ziele: Die Kinder erweitern ihren Geschmack, beschreiben ihre Sinneseindrücke und lernen Essen verantwortungsvoller und klimafreundlicher zu genießen.

Sehen, riechen, hören, fühlen, schmecken

Wie riecht frisches Brot? Kann man Sprudelwasser hören? Schmecken alle Äpfel gleich? In den Feinschmeckerstunden Schmecken mit allen Sinnen schauen sich Kinder Lebensmittel ganz genau an. Sie probieren mit allen Sinnen und entdecken so die Vielfalt unserer Grundnahrungsmittel neu – und zwar unverarbeitet ohne andere Zutaten und Zusatzstoffe.
Gleichzeitig handeln die Kinder als kleine Klima- und Umweltschützer. Nach dem Motto "Gut für mich und die Umwelt" lernen sie Wasser als Durstlöscher schätzen, kosten frische, unverarbeitete Lebensmittel und packen Reste in die Brotdose.

Sinnesschulungen in der Kita

Die Förderung einer differenzierten Wahrnehmung ist ein zentraler Bestandteil (früh)kindlicher Bildung. Das gilt auch für die Ernährungsbildung. Das Prinzip: Durch angeleitetes, bewusstes Wahrnehmen mit allen Sinnen entstehen intensive Lernerfahrungen, die Kindern helfen, sich auf neue Lebensmittel und Geschmacksrichtungen einzulassen. Beim Feinschmecken spüren sie außerdem, was es heißt, in Ruhe zu genießen.
Das Konzept „Schmecken mit allen Sinnen“ ist fachlich geprüft und wurde erfolgreich in der Kita erprobt.

Jede Stunde ein neues Lebensmittel entdecken

Der Kurs findet an sechs bis sieben Terminen statt (Dauer: ca. 45 oder mehr pro Einheit):

  1. Wasser: Ein kostbares Lebensmittel
  2. Gemüse: Bunt und lecker
  3. Obst: Der Apfelfeinschmecker
  4. Getreide: Die Sattmacher
  5. Milch und Milchprodukte: Wir verzaubern Naturjoghurt
  6. Abschlussbüffet

Optional: Süßes: Auf der Schokoladeninsel (Optionale Feinschmeckerstunde)

So läuft eine Feinschmeckerstunde ab:

Hände waschen, gemeinsames Singen der "Hitpyramide" und schon beginnt die angeleitete Sinnesübung. Danach wird etwas Einfaches zubereitet und gemeinsam genossen.

Die Stunde schließt mit dem Blick auf die Ernährungspyramide. Die Kinder zählen die Portionsbausteine und kleben ihre Wunschsticker auf.

Die Abläufe sind als Orientierung gedacht. Da jede Stunde ähnlich abläuft, entwickeln die Kinder und Sie schnell Routinen. Außerdem bietet jeder Tag beim gemeinsamen Essen in Ihrer Einrichtung Gelegenheit, das Gelernte immer wieder anzuwenden und zu üben.

Weitere Ideen und Hintergrundwissen zu jedem Thema sind im Material enthalten.

Feinschmecker finden selbst heraus, was ihnen schmeckt

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Darum gibt es bei den Feinschmeckern kein richtig oder falsch, kein gesund oder ungesund, keine Wertungen von außen. Feinschmecker haben deshalb klare Spielregeln und entscheiden erst nach intensiver Sinnesprüfung, ob ihnen das Lebensmittel schmeckt oder nicht. Beim gemeinsamen Essen können die Kinder das Feinschmeckerprinzip immer wieder anwenden.

Spielregeln fürs Feinschmecken (Probierprinzip):

  • Wir sind leise und kosten in Ruhe.
  • Wir setzen alle Sinne in der folgenden Reihenfolge ein:
  1. Wie sieht es aus?
  2. Wie riecht es?
  3. Wie hört es sich an?
  4. Wie fühlt es sich an? Wie fühlt es sich im Mund an?
  5. Wie schmeckt es?
  • Wir beschreiben unsere Sinneseindrücke.

Für den fachlichen Hintergrund

Schmecken lernen: Sinnesschulung im pädagogischen Alltag

Der Artikel stellt dar: Sinnesschulung ist mehr als eine Methode der Ernährungsbildung. Sie ist das Fundament für Geschmacksbildung und zentraler Ausgangspunkt für weitere Themen, wie Nahrungszubereitung, Lebensmittelwissen oder Klimaschutz.

 


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