- Pro Kopf essen wir durchschnittlich 249 Eier pro Jahr, davon stammen fast drei Viertel aus heimischer Erzeugung.
- Legehennen produzieren unsere Konsumeier fast ausschließlich in spezialisierten Betrieben.
- Der überwiegende Teil der Eier im Handel stammt aus Bodenhaltung.
- Eine Legehenne produziert ab dem fünften Lebensmonat für rund sieben bis neun Monate Eier.
Die Versorgung mit Hühnereiern
Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern liegt in Deutschland bei durchschnittlich 249 Stück (Stand 2024). Wir versorgen uns zu rund 72 Prozent selbst mit Konsumeiern. Den Rest importieren wir, zum größten Teil aus den Niederlanden.
Die meisten Legehennen leben in Niedersachsen (16,9 Mio.), mit weitem Abstand gefolgt von Nordrhein-Westfalen (5 Mio.), Bayern (3,8 Mio.) und Sachsen (3 Mio.).
Knapp vier Fünftel der Betriebe halten weniger als 30.000 Hennen, rund neun Prozent von ihnen über 50.000 Hennen – letztere beherbergen jedoch fast die Hälfte aller deutschen Legehennen!
Die Haltung von Legehennen im Wandel
Ganz früher gehörten zu einem typischen Bauernhof in der Regel ein Hahn und rund 10 bis 20 Hühner. Die Herde hatte einen Außenauslauf sowie ein Hühnerhaus mit Gelegen und Sitzstangen. Einen Teil der Eier konnten die Hennen bebrüten, der Rest wurde gegessen oder verkauft. Ließ die Legeleistung eines Huhns nach, wurde es geschlachtet und als Suppenhuhn verwertet.
Heute liegt die Haltung von Legehennen in der Hand von hoch spezialisierten Betrieben. Sie konzentrieren sich meist auf eine von fünf Produktionsstufen.
Die fünf Produktionsstufen der Legehennenhaltung
Die fünf Produktionsstufen der Legehennenhaltung
Basiszucht
Nur wenige kommerzielle Zuchtunternehmen beherrschen den Markt. Sie erzeugen die Elterntierküken und verkaufen diese an die Vermehrungsbetriebe.
Hier wachsen die Elterntierküken auf. Hähne und Hennen werden kombiniert, sodass befruchtete Eier entstehen, die an die Brütereien verkauft werden.
In den Brütereien werden die befruchteten Eier innerhalb von drei Wochen ausgebrütet. Die weiblichen Küken – die späteren Legehennen – kommen in die Aufzuchtbetriebe. Männliche Küken gibt es entweder nicht mehr, weil deren Geschlecht zuvor im Ei bestimmt und die Eier nicht ausgebrütet wurden. Oder die geschlüpften männlichen „Bruderhähne“ werden an die Aufzuchtbetriebe verkauft, dort gemästet und als Masthähnchen vermarktet. Das Töten männlicher Küken ist seit dem 1. Janaur 2022 verboten.
In den Aufzuchtbetrieben wachsen die Küken bis zu einem Alter von etwa fünf Monaten heran. Kurz vor der ersten Eiablage werden sie an die Legebetriebe ausgeliefert.
In den Legebetrieben produzieren die Legehennen für etwa sieben bis neun Monate Eier. Durch intensive Züchtung, spezielles Futter und künstliche Beleuchtung können moderne Hybridhennen bis zu 320 Eier pro Jahr legen. Nach knapp über einem Jahr lässt die Legeleistung der Hennen mit Einsetzen der Mauser nach. Sie werden dann geschlachtet und als Suppenhühner verkauft.
Legen Hühner auch ohne Hahn Eier?
Wenn Sie externe Inhalte von YouTube aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.
Mehr Informationen
So werden Legehennen gehalten
Die dominierende Haltungsform für Legehennen ist die Bodenhaltung. Ihr Anteil ist in den vergangenen Jahren jedoch zurückgegangen, während die Freilandhaltung deutlich zugenommen hat. Nur noch ein kleiner Teil der Legehennen lebt in Kleingruppen in ausgestalteten Käfigen. Diese Haltungsform ist in Deutschland schon seit 2010 nicht mehr zulässig, eine Auslauffrist dafür gilt bis Ende 2025.
Die Anzahl der ökologisch gehaltenen Legehennen wächst seit einigen Jahren kontinuierlich. Dabei werden Betriebe mit unter 3.000 Tieren, die in der Öko-Haltung eine größere Rolle spielen, statistisch nicht erfasst – die Zahl der Öko-Legehennen dürfte daher noch höher liegen.
Die ökologische Haltung zeichnet sich neben dem vorgeschriebenen Auslauf und mehr Platz je Huhn im Stall auch durch die Fütterung mit ökologisch erzeugtem Futter aus, das – wenn möglich – vom eigenen Hof stammt.
Haltung in mobilen Ställen
Die Haltung von Legehennen in Mobilställen bietet auch kleineren, direkt- oder regionalvermarktenden Betrieben Einkommenschancen. Die Herden mit einer Größe von etwa 100 bis 2.500 Tieren wechseln mit ihren mobilen Ställen die Auslaufflächen. Dadurch können sich die Flächen regenerieren und den Tieren immer frisches Grün bieten.