Hülsenfrüchte: Auf dem Acker

Mehr Erbsen, Bohnen und Linsen aus Deutschland für Mensch und Umwelt

Auf einem Feld stehen lila blühende Wintererbsen. © Ulrich Quendt/LLH
  • Hülsenfrüchte sind eine riesige Pflanzenfamilie. Ihr botanischer Name lautet Leguminosen.
  • Deutschland importiert sie bisher vorwiegend aus weit entfernten Ländern.
  • Die Eiweißpflanzenstrategie soll den Anbau von Sojabohnen, Erbsen, Ackerbohnen und Süßlupinen in Deutschland und Europa fördern.
  • Ackerbohnen und Süßlupinen dienen vor allem als Tierfutter, sind aber auch hochwertige, regionale Lebensmittel.

Vielfalt der Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte sind mit 20.000 Arten eine der größten Familien im Pflanzenreich. Botanisch heißen sie Schmetterlingsblütler oder Leguminosen. 

Der deutsche Name leitet sich von der Form ihrer Frucht ab: einem zu einer Hülse geformten Blatt, das aufspringt, wenn sie reif ist. Dann gibt die Hülse ihre Samen frei. Zum Beispiel mehrere Bohnensamen oder Erbsen. 

Daher stammt auch der Begriff Körnerleguminosen. Bei dieser Untergruppe werden nur die Samen (= Körner) genutzt. Anders ist es bei frischen Gartenbohnen: Hier wird das geschlossene Fruchtblatt mit den Samen darin verzehrt. 

Hülsenfrüchte gibt es in unzähligen Sorten und in vielen Gerichte für jeden Geschmack: rund 70 Linsensorten, mehr als 700 Bohnensorten, dazu Erbsen, Kichererbsen und Sojabohnen – ebenfalls in verschiedenen Sorten.

Weltweiter Anbau von Hülsenfrüchten

Hülsenfrüchte haben eine lange Geschichte und sind auf der ganzen Welt beliebt: 

  • Linsen waren im alten Ägypten Grundnahrungsmittel. Heute baut man sie besonders in Indien an, dort gibt es rund fünfzig Sorten. Weitere Anbauländer sind Kanada, Australien und die Türkei. Deutsche Linsen kommen von der Schwäbischen Alb oder aus Franken.
  • Sojabohnen stammen aus China und gelangten 1829 nach Amerika. Ihr Anbau ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Sie dienen vor allem als Tierfutter, weil sie viel Eiweiß enthalten. Besonders in Brasilien werden bis heute große Waldflächen abgeholzt, um Soja anzubauen. Mehr als zwei Drittel aller Sojabohnen stammen heute aus den USA und Brasilien. Sojabohnen für Lebensmittel gibt es zunehmend aus Europa.
  • Kichererbsen gab es schon vor 10.000 Jahren in Asien. Der Name hat nichts mit Kichern wie Lachen zu tun. Er stammt von den Römern: „Cicer“ ist das lateinische Wort für rund. Kichererbsen kommen meist aus Indien, aber auch aus der Türkei und Äthiopien.

Der Anbau von Hülsenfrüchten hat viele Vorteile

Hülsenfrüchte sind nicht nur wichtige Futterpflanzen und Lebensmittel, sie verbessern auch die Fruchtbarkeit des Bodens. Das liegt an den Knöllchenbakterien, die an den Wurzeln von Erbsen, Bohnen oder Linsen leben. Die kugeligen Bakterien sind ein Wunder der Natur. Sie binden den Stickstoff aus der Luft und geben ihn an die Pflanzen weiter. So benötigen diese keinen zusätzlichen Stickstoffdünger, um gut zu wachsen.

Da die Knöllchenbakterien mehr Stickstoff einsammeln als die Pflanzen brauchen, speichert der Boden den Rest. Den Stickstoff können dann andere Pflanzen nutzen, die im nächsten Jahr auf demselben Feld wachsen – zum Beispiel Getreide.

Ergänzen Hülsenfrüchte die Fruchtfolge von Getreide, Mais oder Raps, hat das noch weitere Vorteile. Sie lockern den Boden, vermehren den fruchtbaren Humus und schützen vor Unkräutern und Pflanzenkrankheiten.

Warum sind Hülsenfrüchte gut für den Boden?

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Eine Chance für die deutsche Landwirtschaft

Heute importieren wir die meisten Hülsenfrüchte von weit her. Das möchte die Politik mit der Eiweißpflanzenstrategie ändern. Es sollen mehr Hülsenfrüchte in Europa erzeugt werden – so, wie es noch in den 1960er Jahren üblich war. Denn Hülsenfrüchte sind eine wertvolle pflanzliche Eiweißquelle und Alternative zu Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln. Auch aus ökologischer Sicht ist ihr Anbau sinnvoll.

Landwirtschaftliche Betriebe erhalten daher Geld und andere Hilfen, um mehr Sojabohnen, Körnererbsen, Ackerbohnen und Süßlupinen anzubauen. Diese Arten haben bei uns entweder eine lange Tradition wie Ackerbohnen, oder sie wachsen wie Sojabohnen jetzt neu bei uns.

In Deutschland werden Jahr für Jahr mehr Erbsen erzeugt. Um den Anbau aller vier Arten in ganz Europa voranzubringen und darüber zu informieren, gibt es die Kampagne Die vier von hier.
 

Frische grüne Bohnen und Erbsen als Gemüse

Wenn von Hülsenfrüchten die Rede ist, meinen wir oft getrocknete Bohnen, Erbsen oder Linsen. Zur gleichen Familie gehören frische Bohnen oder Erbsen. Die werden teilweise schon in frühen Reifestadien geerntet, und wir essen sie als frisches Gemüse – zum Teil mit ihren Hüllen, zum Teil die ausgepalten Samenkörner. 

Beliebte Beispiele sind Buschbohnen, Stangenbohnen oder Zuckerschoten. Gartenerbsen, Markerbsen oder Dicke Bohnen sind frische Hülsenfrüchte, die wir ohne Schote essen.

Anbau und Ernte von Erbsen

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Wissenswertes zum Anbau von Hülsenfrüchten


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    Zu den Hülsenfrüchten gehören Linsen, Bohnen, Erbsen, Klee oder Lupinen. Überraschende Informationen über diese Pflanzen halten wir für Sie in diesem Pocket bereit...

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