Die Methode SinnExperimente

Neugier wecken – genießen lernen

Zwei Mädchen sitzen an ihrem Platz im Klassenraum und riechen an Obststückchen. © BLE, Peter-Paul Weiler

Steckbrief

Ziel: Die Schülerinnen und Schüler schulen ihren Geschmackssinn und lernen, Lebensmittel in all ihrer Vielfalt zu genießen.

SinnExperimente in der Ernährungsbildung und Gesundheitsförderung

Gesundheitsförderlich, klimafreundlich und vielseitig essen – das gelingt am besten, wenn wir die Lebensmittelvielfalt erkennen und schätzen. Voraussetzung dafür ist ein feiner Geschmackssinn, der sich über viele Sinneserlebnisse, aber auch über SinnExperimente entwickelt.

Solche Sinnesschulungen eignen sich darüber hinaus, um die Süße in Erfrischungsgetränken, fertigen Müslimischungen und Milchprodukten bewusster wahrzunehmen. Damit regen SinnExperimente die Reflexion über stark gezuckerte Produkte an und bieten die Chance, weniger süße Alternativen kennenzulernen.

Sinnesbildung ist daher eine effektive Maßnahme im Rahmen der Gesundheitsförderung in Kita und Schule und ein zentraler Baustein in der modernen Ernährungsbildung.

Vielfalt statt Einfalt – SinnExperimente mit Obst und Gemüse

Gute Voraussetzungen für Sinnesschulungen bieten die Lebensmittelgruppen Gemüse und Obst. Sie sind bunt, haben eine gute Klimabilanz und bilden - neben Getränken - die Basis der Ernährungspyramide. Es macht also aus vielerlei Hinsicht Sinn, Kinder und Jugendliche an den Geschmack möglichst vieler Gemüse- und Obstarten zu gewöhnen. 

Weiterer Vorteil: Bananen, Beeren, Äpfel & Co. müssen nicht gekühlt werden und die Zubereitung im Klassenzimmer ist problemlos möglich. Hygienerechtlich ist das unproblematisch. Entscheidend ist, dass die Schülerinnen und Schülern die Kostproben oder Speisen selbst verzehren und diese nicht an Dritte abgegeben werden.

Das Material

Ziel: Kinder und Jugendliche schulen ihren Geschmackssinn und lernen, Lebensmittel in all ihrer Vielfalt zu genießen.

Kompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler

  • wenden das Probierprinzip an,
  • beschreiben ihre Sinneseindrücke,
  • gehen achtsam mit Resten um,
  • entwickeln Handlungsoptionen gegen Lebensmittelverschwendung in ihrem Umfeld,
  • sind offen und neugierig gegenüber unbekannten Lebensmitteln,
  • wissen, dass auch kleine Mengen Genuss bedeutet.

Zum kostenlosen Download beim BLE-Medienservice

Beispiele für SinnExperimente

Sortenvielfalt

Zwei verschiedenen Apfelsorten anbieten und Sinneseindrücke beschreiben lassen.

Artenvielfalt

Vier Gemüsearten der Saison in mundgerechte Stücke schneiden, in vier nummerierte Schalen legen und blind verkosten: Wer erkennt das Gemüse? Anschließend den Test mit zugehaltener Nase durchführen.

Relativ ähnliche Lebensmittel am Geschmack erkennen

Zum Beispiel Zucchini und Gurke zuerst betrachten, die unterschiedliche Schale fühlen, dann schälen und in einer Partnerübung blind verkosten: Wie fühlen sich die Stücke auf der Zunge an? Wie schmecken sie? Was ist was?

Lebensmittel in unterschiedlichen Zubereitungsarten probieren

Zum Beispiel Möhre oder Kohlrabi geraspelt, in kleinen Würfeln und in Scheiben probieren. Was ist anders? Auch interessant: Müsli einmal mit geraspelten und einmal mit stückigen Äpfeln probieren. Was schmeckt süßer und warum?

Test zum Reifegrad

Wie unterscheiden sich reife Bananen/Tomaten von sehr reifen Früchten? Tipp: aus Bananen mit dunklen Stellen eine Bananenmilch mixen.

Fingerfood zubereiten und genießen

Gemeinsam Gemüsesticks oder Obstspieße zubereiten und diese dann mit allen Sinnen genießen. Saisonales Gemüse und Obst verwenden.

Einblick in das Material

Tipps für die Durchführung von SinnExperimenten

Um jeden Sinn einzeln wahrnehmen zu können, brauchen SinnExperimente Zeit. Am besten in Ruhe und Sinn für Sinn vorgehen:
 

1. Sehen: Wie sieht es aus?

2. Tasten, fühlen: Wie fühlt es sich an? (Hände und Zunge)

3. Riechen: Wie riecht es?

4. Hören: Welche Geräusche macht es beim Essen und Trinken?

5. Schmecken: Wie schmeckt es?


Mithilfe eines Laufzettels beschreiben die Schülerinnen und Schüler wertfrei ihre Sinneseindrücke. Ein Getränk kann zum Beispiel spritzig, frisch oder sprudelig sein; ein Apfel mehlig oder sauer. Erst dann entscheidet jeder/jede für sich, wie das Lebensmittel persönlich geschmeckt hat.

Infografik für Ihren Unterricht

Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum. Ob ein Lebensmittel nach Ablauf des MHD noch genießbar ist, kann mit dem Augen-Nase-Mund-Check überprüft werden. Die Infografik zeigt, wie der Check funktioniert.

 

Download Infografik im Querformat

Download Infografik im Hochformat

Alle Infografiken für den Unterricht zum kostenlosen Download

Qualitätsgeprüftes Material

Das Unterrichtsmodul wurde vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit „sehr gut“ ausgezeichnet. Die Gutachten im Materialkompass basieren auf einem wissenschaftlichen Bewertungsraster, mit dem Bildungsexpertinnen und -experten beauftragt werden. Somit garantiert der Materialkompass eine unabhängige Qualitätsprüfung.

Bewertung im Materialkompass lesen

Kostenlose Fortbildung

Warum kaufen Jugendliche gerade diesen Joghurt, diese Chips oder genau das Brot? Weil es schmeckt, bequem, gesund, cool, bio oder fair ist? Mit dem Qualitätsfächer hinterfragen Schülerinnen und Schüler ihre Kaufmotive und entdecken, was Qualität alles ausmacht. Im Rahmen der BZfE-Fortbildung Qualitätsfächer - Lebensmittelqualität beurteilen wird das Material Lebensmittelqualität beurteilen vorgestellt. Es werden die Bewertungskriterien und Handlungsoptionen erarbeitet und die Möglichkeiten für den Einsatz z. B. im Fach Arbeitslehre, AES, WAT oder EuG diskutiert. Im Ausblick erfolgt eine mögliche Einbindung in die Methode Schülerwarentest.


Weitere Materialien beim BLE-Medienservice

  • Produktbild: Dem Zucker auf der Spur. Öffnet die Seite zum bestellen.
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    Dem Zucker auf der Spur

    Wie viel Zucker ist im Ketchup, Fruchtjoghurt und Knuspermüsli? Wie lässt sich Zucker sparen? Das erarbeiten die Jugendlichen handlungsorientiert in einer Doppelstunde. 

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  • Produktbild: SchmExperten. Öffnet die Seite zum bestellen.
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    SchmExperten

    Ein Name, zwei Konzepte: Die SchmExperten gibt es für das Klassenzimmer und die Lernküche. Der Flyer stellt beide Konzepte mit ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden vor und hilft Lehrenden, das für sie passende Medienpaket auszuwählen.

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  • Produktbild: Bildung für nachhaltigeres Essen . Öffnet die Seite zum bestellen.
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    Bildung für nachhaltigeres Essen

    Der Flyer stellt elf Unterrichtsmodule zu aktuellen Themen der Ernährungsbildung vor, die in vielen Schulbüchern fehlen. Wie die Kurzbeschreibungen der Module zeigen, wird jedes Ernährungsthema konsequent mit Nachhaltigkeit verknüpft. Die vorgestellten Module ab Klasse 5 gibt es kostenfrei zum Download.     

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    Der BZfE-Qualitätsfächer - Poster

    Schmeckt! Schmeckt nicht! Diese einseitige Bewertung greift zu kurz für Joghurt, Pizza, Eis oder Wrap. Zu einer qualitätsbewussten Entscheidung gehört mehr, wie der BZfE-Qualitätsfächer zeigt. Er bietet eine Orientierung über acht verschiedene Werte.

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Weitere Informationen

Sinnesparcours der Verbraucherzentralen

Durch Fertigprodukte und immer weniger aktive Mithilfe bei Einkauf und Essenszubereitung verlieren Kinder immer mehr den Bezug zu den Lebensmitteln. Welche Erinnerungen und Gefühle werden bei bestimmten Gerüchen geweckt? Kann die Frische von Lebensmitteln auch durch Hören erkannt werden? Bei der Erlebniswelt Essen erfahren Kinder, dass Essen mit allen fünf Sinnen zusammenhängt. Sie erwerben die Fähigkeit, kleine Produktunterschiede wahrzunehmen, Qualitätsbegriffe zu entwickeln und auch manche Täuschungen zu erkennen.

Der Parcours kann gegen eine Kaution gemietet und in Schulen, bei Festen, Gesundheitstagen oder anderen Aktionen eingesetzt werden. Er besteht aus fünf rundum begehbaren Holztischen mit je zwei Spielen zu allen fünf Sinnen. Die Tische sind auch einzeln einsetzbar.

Egänzend dazu gibt es ein

Online-Quiz zum Geschmacks- und Sinnesparcours

Es richtet sich in an Schülerinnen und Schüler, die einzelne Stationen des Geschmacks- und Sinnesparcours durchlaufen haben.