Wasser: Gewinnung von Trinkwasser

Durstlöscher aus Grundwasser, Talsperren und Quellen

Eine große Talsperre mit dem Entnahmeturm für Trinkwasser rechts. © mpix-foto – stock.adobe.com
  • Unser Trinkwasser stammt zu rund 70 Prozent aus Grund- und Quellwasser und zu 30 Prozent aus Talsperren, Flüssen und Seen.
  • Der Klimawandel bringt auch in Deutschland den Wasserhaushalt durcheinander, doch ein Trinkwassermangel ist bislang nicht zu befürchten.
  • Durch aktiven Gewässerschutz und einen achtsamen Umgang mit Trinkwasser im Alltag können wir alle helfen, Wasser zu schonen.
  • Trinkwasser in Deutschland ist sauber und schmeckt gut. Es kann meist direkt aus der Leitung getrunken werden.

Wasser für Leben und Alltag

In Deutschland fließt immer sauberes Trinkwasser aus der Leitung – daher auch der Begriff Leitungswasser. Die korrekte Bezeichnung laut Trinkwasserverordnung ist aber Trinkwasser. Damit beschreibt das Gesetz, dass dieses Wasser für den menschlichen Gebrauch geeignet und bestimmt ist: zum Beispiel zum Trinken, Kochen, Waschen, Putzen oder für andere häusliche Zwecke.

Nur vier Prozent nutzen wir zum Trinken und Kochen. Das meiste für andere Dinge im Alltag (s. Grafik). Dabei ist unser Pro-Kopf-Verbrauch seit den 1980er Jahren deutlich auf im Schnitt 123 Liter pro Tag gesunken. Das ist im weltweiten Vergleich sehr wenig. Das liegt daran, dass wir sparsame Wasserhähne und Haushaltsgeräte benutzen und bewusster mit Wasser umgehen.
 

Woher stammt unser Trinkwasser?

Trinkwasser stammt in Deutschland aus Grundwasser, Quellwasser und Oberflächenwasser. Zu letzterem zählt angereichertes Grundwasser. Hierfür wird aufbereitetes Oberflächenwasser über Versickerungsbecken in den Boden geleitet. Die Herkunft des Trinkwassers ist von Region zu Region verschieden. In Norddeutschland kommt es nur aus Grundwasser. In vielen Teilen von Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen stammt über die Hälfte des Trinkwassers aus Oberflächenwasser.

Wozu nutzen wir Trinkwasser?

Trinkwassergewinnung und Gewässerschutz

Der Schutz aller Wasservorkommen hat in Deutschland höchste Priorität. Denn es ist schwierig und teuer, belastetes Grund- und Oberflächenwasser zu sanieren. Eine zentrale Rolle spielen die knapp 10.000 öffentlichen Kläranlagen. Sie reinigen fast das gesamte Abwasser aus Haushalten, Industrie, Gewerbe und Niederschlägen. Danach leiten sie das Wasser in den natürlichen Wasserkreislauf zurück.

Trinkwasserschutzgebiete in der Nähe von Anlagen zur Trinkwassergewinnung sind ebenfalls wichtig. Für die Schutzzonen eins bis drei gelten strenge Regeln. Diese schützen das Rohwasser vor Verunreinigungen.

Aufbereitung von Trinkwasser

Rund ein Viertel unseres Leitungswassers eignet sich auch ohne vorherige Aufbereitung direkt zum Trinken und für den Haushalt. Den größten Teil reinigen die Wasserwerke. Dazu gibt es nach den Vorschriften der Trinkwasserverordnung physikalische, chemische und biologische Verfahren. Sie entfernen zum Beispiel Sand, Pflanzenteile, Mikroorganismen oder Eisen. Je nach Zustand des Rohwassers wird es entsäuert, um die Rohrleitungen zu schützen, oder enthärtet, wenn es zu viel Calcium enthält.

Das von öffentlichen Versorgern so aufbereitete und kontrollierte Trinkwasser fließt über Leitungen in Städten und Gemeinden zu allen Wohnhäusern und Gebäuden.

Trinkwasser in Deutschland ist hygienisch und geschmacklich einwandfrei und kann meist direkt aus der Leitung verwendet werden.
 

Wird unser Trinkwasser knapp?

Der Klimawandel führt auch in Deutschland zu Hitze- und Dürreperioden. Gleichzeitig gibt es immer mehr Starkregen und Hochwasser. Dieses Wasser fließt meist an der Oberfläche ab und bildet kaum neues Grundwasser. So gerät der Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht und die Grundwasserspiegel sinken. 

Ob unser Wasser wirklich spürbar knapp wird, hängt von vielen Faktoren und den Regionen ab. Dazu gehören eine immer aufwendigere Aufbereitung und die Höhe des Bedarfs zu einem bestimmten Zeitpunkt. So wird in heißen Sommern zusätzlich zum normalen Wasserverbrauch in allen Sektoren mehr Wasser benötigt, besonders in der Landwirtschaft zur Bewässerung und in der Industrie zur Kühlung. Außerdem nutzen dann viele Menschen gleichzeitig mehr Wasser zur Körperpflege, zum Gießen oder Befüllen ihrer Pools und Gartenteiche. Das kann zu vorübergehenden Engpässen führen. Um das zu vermeiden, schränken einige Gemeinden kurzfristig die Gartenbewässerung oder das Befüllen von Pools ein.

Ressourcen schützen und Trinkwasser sparen

Mit der Nationalen Wasserstrategie fördert die Politik eine nachhaltige Nutzung sowie gerechte Versorgung aller Nutzenden mit Wasser. Ein modernes Wassermanagement soll dafür sorgen, dass Wasser sicher und bezahlbar bleibt.

Nachhaltigkeitstipp: Wir alle können mit vielen kleinen Maßnahmen Gewässer und Grundwasser schützen sowie Wasser sparen.

  • Entsorgen Sie problematische Abfälle wie Batterien nie über den Hausmüll oder Arzneimittel über die Toilette.
  • Verzichten Sie zum Beispiel im Garten auf chemische Pestizide, düngen Sie sparsam und waschen Sie das Auto in der Waschstraße.
  • Gleichzeitig können wir alle Trinkwasser sparen: indem wir zum Beispiel Waschmaschinen oder Geschirrspüler nur voll beladen laufen lassen, Duschsparköpfe einbauen oder mit Regenwasser gießen.

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