Steckbrief
- Unterrichtsmodul für die Jahrgangsstufen 5 bis 10
- thematisiert den versteckten Zucker in beliebten Produkten
- Zeitbedarf: eine Doppelstunde
- fächerübergreifend einsetzbar
- auch für spontane Vertretungsstunden geeignet
- vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit "gut" ausgezeichnet
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler wissen, hinter welchen Begriffen sich Zucker versteckt, können den Gesamtzuckergehalt in Lebensmitteln ermitteln und den eigenen Zuckerkonsum reflektieren.
Zucker und die versteckten Süßmacher
Ob beim Einkauf, am Kiosk, in Brotdosen, zu Hause im Kühlschrank oder Vorrat – fast überall locken süße Snacks, bunte Süßigkeiten, Süßgetränke, gezuckerte Milchspeisen und Fertigmüslis. Viele der süßen Produkte werben mit Aufschrift „zuckerfrei, zuckerreduziert oder weniger süß“. Da verwundert es nicht, dass Kinder und Jugendliche zu viel Zucker essen. Deshalb fordern Mediziner und Ernährungswissenschaftler: Weniger Zucker! Wenn Jugendliche diesen Empfehlungen folgen wollen, müssen sie die Süßmacher in Lebensmitteln erkennen, den Gesamtzuckergehalt einschätzen und für sich selbst konkrete Maßnahmen zur Zuckerreduktion entwickeln.
Das Thema im Unterricht
Im Unterrichtsmodul Dem Zucker auf der Spur steht Zucker sowohl unter gesundheitlichen als auch unter geschmacklichen Aspekten im Mittelpunkt. Die Schülerinnen und Schüler entlarven die Namen für Zucker, werten die Angaben auf der Verpackung aus und hinterfragen ihren Zuckerkonsum. Die kompakte Einheit ist direkt einsetzbar und enthält alles, was sich Lehrende für eine effektive Unterrichtsvorbereitung wünschen: relevante Hintergrundinfos, aktive Links zum Weiterlesen, veränderbare Arbeitsblätter und Infografiken. Damit eignet sich das kostenfreie Material auch für spontane Vertretungsstunden und eine fächerübergreifende Verbraucherbildung entsprechend den Bildungsplänen.
Aufbau der Unterrichtseinheit
Einstieg: „Da ist gar nicht soviel Zucker drin – oder doch?“ Gemeint sind Ketchup, Knuspermüslis oder ein anderes bei den Schülerinnen und Schülern beliebtes Lebensmittel. Sie äußern sich zur Frage und aktivieren damit ihr Vorwissen über Zucker und dessen Kennzeichnung.
Qualitätsgeprüftes Material
Das Unterrichtsmodul wurde vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit „gut“ ausgezeichnet. Die Gutachten im Materialkompass basieren auf einem wissenschaftlichen Bewertungsraster, mit dem Professor*innen, Wissenschaftler*innen und Pädagog*innen beauftragt werden. Somit garantiert der Materialkompass eine unabhängige Qualitätsprüfung.
Erarbeitung und Reflexion: Die Schülerinnen und Schüler erfassen den Infotext auf dem Arbeitsblatt „Zucker und die versteckten Süßmacher“. Dann erarbeiten sie im Plenum die Definitionen von freiem Zucker und Gesamtzucker, setzen sich mit Zuckerquellen auseinander und ergänzen Beispiele aus ihrem Essalltag.
Nun reflektieren die Schülerinnen und Schüler ihren Zuckerkonsum. Sie untersuchen und bewerten selbst gewählte Produkte über die Angaben auf der Verpackung. Die Bewertung kann vorab im Plenum am Beispiel Joghurt erarbeitet werden. Der versteckte Zucker kann zusätzlich auch über Zuckerwürfel verdeutlicht werden. Die Erkenntnisse führen zur Frage nach den Handlungsalternativen.
Transfer und Anwendung: Im Plenum diskutieren die Schülerinnnen und Schüler ihre Lösungen zum Zuckersparen und beziehen dabei die folgende Aufgabe ein: Sina könnte z. B. nur einen halben Becher Fruchtjoghurt essen, ihn mit Naturjoghurt mischen oder in den Naturjoghurt frisches Obst schneiden. Welche Alternativen gibt es zu Knuspermüslis und süßen Softgetränken?
Am Ende folgt der Impuls, dass beim Kauf neben Zucker auch Nachhaltigkeitsaspekte wichtig sind. Wie ist das süße Produkt verpackt, ist es ressourcenschonend und fair erzeugt?
Variationen, differenzierende Angebote: Die Zusatzfragen auf den Arbeitsblättern bearbeiten. Die Schülerinnen und Schüler
- hinterfragen und bewerten Aussagen wie „zuckerfrei“ und „ohne Zuckerzusatz“,
- vergleichen ein zuckerreduziertes mit einem normalgezuckerten Produkt,
- überprüfen ihre Bewertung mit dem Nutri-Score über die kostenfreie App „nutriCard – gesünder essen“ (im Joghurtbeispiel auf der Materialkarte lässt sich der Barcode scannen),
- diskutieren über den ökologischen und sozialen Wert ihres Produkts.
Für den fachlichen Hintergrund
Lebensmittelkunde Zucker
Wie wird Zucker hergestellt? Welche Zuckerarten gibt es? Im Artikel Zucker: Beliebtes Süßungsmittel in vielen Varianten gibt es alle Hintergrundinfos über Zucker.
Fachartikel
Für die Lebensmittelindustrie ist die Reformulierung von Produkten eine Herausforderung. Verbraucher können jedoch mit vergleichsweise einfachen Tricks dafür sorgen, nicht in die Zucker-Salz-Fett-Falle zu tappen.
Infografik für den Unterricht
Glucose, Laktose, Karamellsirup... die Infografik zeigt: Zucker ist Zucker, auch wenn er unterschiedlich benannt wird.
E-Learning-Angebot zum Umgang mit Zucker
Wie Kindertagespflegepersonen und pädagogische Fachkräfte den Umgang mit Zucker verantwortungsbewusst gestalten können, ist Inhalt eines E-Learning-Angebotes, das das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) mit dem Nationalen Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) entwickelt hat.
Das digitale Unterstützungsformat fasst Fakten zu Zucker, Zuckeralternativen und natürlichen Süßungsmitteln zusammen. Es erklärt, wie sich Zucker in Lebensmitteln erkennen lässt und wie Fachkräfte einen sehr maßvollen Umgang mit Süßigkeiten in Kita und Kindertagespflege gestalten können. Tipps für das Mahlzeitenangebot, die Zusammenarbeit im Team und mit den Eltern runden das Selbstlern-Tool ab.
Mit Sinnesschulungen Zucker bewusster wahrnehmen
Sinnesschulungen eignen sich, um auf die Süße von Erfrischungsgetränken, fertigen Müslimischungen und Milchprodukten aufmerksam zu machen und den Zucker bewusster wahrzunehmen. Damit regen SinnExperimente die Reflexion über stark gezuckerte Produkte an und bieten die Chance, die Neugier von Kindern und Jugendlichen auf weniger süße Alternativen zu wecken. So kann die Methode dazu beitragen, die Ziele der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu erreichen und den hohen Zuckerkonsum vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu verringern.