Springe direkt zum Inhalt , zum Menü .

Besonders Jugendliche kaufen sie gern: High-Protein-Produkte in Form von Quark, Puddings, Brot, Riegeln oder Pulver. Funktioniert das wirklich, mit der Extraportion Eiweiß?

Auswahl an High Protein Produkten / aus dem Material "High Protein" (Best.-Nr. 0215)
BLE

Steckbrief

  • Sekundarstufe ab Klasse 8, Berufsschule, Projekte und außerschulisches Lernen
  • Zeitbedarf: zwei Doppelstunden
  • 4 Arbeitsblätter mit Lösungsvorschlägen
  • 9 Materialkarten mit Hintergrundinformationen, Werbeaussagen, Produktabbildungen…
  • Extra: Mystery-Auftrag „Lena und Paul”
  • Infos für Lehrende mit Unterrichtsverlauf
  • vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit „sehr gut“ ausgezeichnet

Ziel: Die Schülerinnen und Schüler können High-Protein-Produkte hinsichtlich Nährwert, Kosten und mit Blick auf eine zukunftsfähige Ernährung einordnen.

High-Protein-Produkte: teuer und unnötig

Protein- und eiweißreiche Lebensmittel liegen im Trend. Sie versprechen Muskelaufbau, Körperfettreduktion, sportlichen Erfolg und körperliche Leistungsfähigkeit. Ja, Protein ist notwendig für den Aufbau und Erhalt der Muskeln. Protein allein macht aber weder fit, noch schlank, noch muskulös. Zuviel Eiweiß kann sogar das Gegenteil bewirken: mehr Speck statt Muskeln. Abwechslungsreiches Essen mit Milchprodukten, Fleisch, Brot, Fisch und Nüssen reicht selbst bei fünf Stunden Sport pro Woche aus, um die DGE-Empfehlung von 0,8 g Eiweiß pro Körpergewicht zu erfüllen. Freizeit- und Fitnesssportler brauchen deshalb keine Extraportion Eiweiß.

Das Thema im Unterricht

Das Unterrichtsmodul High Protein – was steckt dahinter? verknüpft die intensive, kritische Auseinandersetzung mit Protein und das Interesse an einem fitnessorientierten Lebensstil mit Impulsen für nachhaltiges Handeln und Medienbildung. Dabei vergleichen Schülerinnen und Schüler die High-Protein-Variante mit normalen Produkten und bewerten im Hinblick auf Nährwert und Kosten.

Das Unterrichtsmodul arbeitet u. a. mit der handlungsorientierten Methode „Mystery“. (Siehe dazu auch den Infokasten unten). In diesem Mystery wird der biologische Wert proteinreicher Lebensmittel um eine ökologische Bewertung erweitert. Am Beispiel der Protagonisten Lena und Paul lassen sich zwei Handlungsstränge entwickeln: Lena mit ihrer Vorliebe für tierisches Eiweiß und Paul, der seinen Eiweißbedarf vorwiegend über fleischlose Gerichte mit Hülsenfrüchten und Vollkorn deckt. Beide Ernährungsstile werden im Sinne der Nachhaltigkeit bezüglich klimaschädlicher Treibhausgase, Boden-/Landnutzung, Wasserverbrauch und Sicherung der Welternährung (soziale Folgen) verglichen. Materialkarten vertiefen bzw. erweitern den Blick auf Bio, Gülle, Nitrat, Tierwohl, Lebensmittelpreise und Lebensmittelverschwendung.

Das Material:

Auszug aus dem Unterrichtsmaterial High Protein

Lernziele

Ziel: Jugendliche können High-Protein-Produkte hinsichtlich Nährwert, Kosten und mit Blick auf eine zukunftsfähige Ernährung einordnen.

Kompetenzerwartungen:
Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären, was proteinreich bedeutet, und wie für proteinreiche Lebensmittel geworben wird,
  • vergleichen die High-Protein-Variante mit normalen Produkten,
  • positionieren sich zu Statements oder mithilfe eines Mysterys.

Zum kostenlosen Download beimBLE-Medienservice

Auszug aus dem Unterrichtsmaterial High Protein

Trendthema mit aktuellen Informationen

Lehrenden wie Lernenden bietet das Unterrichtsmodul einen kompakten und aktuellen Überblick über das Thema. Zudem gibt es weiterführende Links über QR-Codes und Hinweise zu Originalquellen.

Zum kostenlosen Download beimBLE-Medienservice

Arbeitsblatt "Protein gibt Power"

Fächerübergreifende Arbeitsaufträge

Recherchieren, berechnen, begründen, kreativ werden -  in den schülernahen und spannenden Arbeitsaufträgen verstecken sich viele Fachbereiche.

Zum kostenlosen Download beimBLE-Medienservice

Beispiel einer Mystery-Aufgabe zum Thema High-Protein

Mystery

Die handlungsorientierte Methode „Mystery“ motiviert Schülerinnen und Schüler, sich intensiv und selbständig mit einem komplexen Thema auseinander zu setzen und ihr Wissen zu vernetzen.

Zum kostenlosen Download beimBLE-Medienservice

Beispiel einer Materialkarte zum Thema High-Protein

Materialkarten

Zu jedem Arbeitsauftrag gibt es die passenden Materialkarten mit Produktabbildungen, Werbeaussagen, Infos etc. – zur digitalen Nutzung oder zum Ausdruck.

Zum kostenlosen Download beimBLE-Medienservice

Aufbau der Unterrichtseinheit

Einstieg und Problemstellung: Der Einstieg in das Thema erfolgt über einen realen Instagram-Ausschnitt (alternativ über die Materialkarte „Muckis zum Trinken“). Es folgt ein Gespräch, das an das Vorwissen der Jugendlichen anknüpft. Zusätzlich kann eine anonyme Online-Abfrage erstellt werden: Brauchen Sportler mehr Eiweiß? Kaufst du High-Protein-Produkte?
Problemstellung: Muckis zum Löffeln? – Welche Wahrheit steckt dahinter?

Erarbeitung und Reflexion: Die Schülerinnen und Schüler vergleichen die Nährwerte eines High-Protein-Produkts mit einem vergleichbaren „normalen“ Lebensmittel und bewerten seine Bedeutung im Sport unter gesundheitlichen Aspekten.

Vertiefung, Weiterführung: Warum kaufen so viele Leute diese High-Protein-Produkte? Die Jugendlichen untersuchen die Werbestrategien und prüfen dabei Internetquellen auf Glaubwürdigkeit. Sie stellen fest: Werbung vermittelt das Gefühl, High-Protein-Produkte machen fitter, schöner und schlanker. Aber wissenschaftlich belegt ist das nicht!  

Transfer und Anwendung: Wenn schon Protein, dann mehr Pflanzeneiweiß – in diesem Sinne wird das das Interesse der Jugendlichen für Fitness genutzt, um nachhaltiges Ernährungshandeln anzubahnen. Mithilfe der Mysterykarten diskutieren sie in Kleingruppen die komplexen Zusammenhänge und folgern: Mehr Pflanzenprotein aus Hülsenfrüchten und Nüssen, dafür weniger Fleisch und tierisches High-Protein – das macht fit und ist nachhaltig.
Alternativ kann die Lerngruppe über drei Statements die Vorteile pflanzlicher Proteinquellen erarbeiten und dabei den Speiseplan der Zukunft analysieren.

Impuls zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Wenn schon Protein, dann mehr Pflanzenprotein und weniger tierisches High-Protein – so lautet die Botschaft der Unterrichtseinheit. Besonders wertvoll sind Proteine aus Hülsenfrüchten und Nüssen, denn sie sind gesundheitlich wertvoll, nahrhaft und besser fürs Klima als Fleisch und tierisches Eiweiß. Weitere Vorteile: mehr Biodiversität, weniger Treibhausgase, weniger Hunger und Armut in der dritten Welt.

Warum sind Hülsenfrüchte so wertvoll?

 

Für den fachlichen Hintergrund

Ob Brot, Müsli oder Milchdrinks – „proteinreiche“ Lebensmittel sind momentan im Trend. Doch welchen Mehrwert haben diese Produkte wirklich? Dieser Artikel stellt einige Beispiele für proteinreiche Lebensmittel vor und beschreibt, was wirklich in ihnen steckt.

Proteintrend bei Lebensmitteln : Wie sinnvoll ist die Extraportion Eiweiß?

Herz, Hirn und mehr: Ohne Eiweiß funktioniert nichts! Infofilm der Sendung "Quarks" auf YouTube

Die Methode Mystery

Die handlungsorientierte Methode „Mystery“ motiviert Schülerinnen und Schüler, sich intensiv und selbstständig mit einem komplexen Thema auseinanderzusetzen und ihr Wissen zu vernetzen. Ziel ist es, im Austausch Informationskarten so zu strukturieren und zu platzieren, dass Auswirkungen und Zusammenhänge deutlich werden.

Was sind Mysterys?

Ein Mystery geht immer von einer rätselhaften Fragestellung oder Leitfrage aus, die nur durch Aufdecken von Zusammenhängen oder durch Aufspüren von Verbindungen zu lösen ist. Die Mystery-Methode eignet sich also besonders für die Auseinandersetzung mit kontrovers diskutierbaren Themen. Sie ermöglicht anhand sachlich formulierter, fachlich korrekter Informationskarten eine eigenständige Auseinandersetzung mit den Inhalten. Dadurch gelangen die Lernenden zu einer subjektiv reflektierten Antwort.

Wie funktionieren Mysterys?

Mit Hilfe von Informationsfragmenten in Form einzelner Karten erarbeiten die Lernenden eine Lösungsmöglichkeit für das Rätsel. Dabei geht es nicht um die eine richtige Lösung, sondern darum, ein logisch schlüssiges Arbeitsergebnis zu erstellen und dieses anschaulich zu präsentieren. Eine geeignete Dokumentation stellt ein sogenanntes Wirkungsgefüge dar. Die Informationskarten werden strukturiert und in Abhängigkeiten zueinander dargestellt. Pfeile, Beschriftungen und Ergänzungen machen die Gedankengänge sowie den Arbeitsprozess der Lernenden für Dritte nachvollziehbar. Jedes Wirkungsgefüge spiegelt entsprechend den individuellen Wissenskonstruktionsprozess der jeweiligen Lerngruppe wider.

Wie ist die Methode entstanden?

Die Mystery-Methode wurde bereits Ende der 1990er-Jahre von David Leat in Großbritannien unter dem Schlagwort „Thinking Through Geography“ entwickelt“ und kommt heute häufiger im interdisziplinären Unterricht zum Einsatz. In der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) spielt sie bereits eine besondere Rolle.

Quelle: Rupp,S: Mysterys in der Ernährungs- und Verbraucherbildung. In: Ernährung im Fokus, 3/2021, S. 226-229 (Hrsg.: BLE)

Den ganzen Artikel können Sie hier kostenlos herunterladen: Mysterys in der schulischen Ernährungs- und Verbraucherbildung (kostenloser Download, PDF, 578 KB)

Infografik für den Unterricht

High-Protein-Produkte sind überflüssig und teuer. Auch Freizeit- und Fitnesssportler brauchen keine Extraportion Eiweiß - diese Botschaft wird über diese Infografik transportiert:

Zur Infografik "High-Protein"

Materialsammlung Lebensmittelkennzeichnung

Rezepte, Hintergrundwissen, Video, Fach-Artikel - in unserer Materialsammlung rund um das Thema Lebensmittelkennzeichnung finden Sie alles für Ihren Unterricht.

Zur BZfE-Materialsammlung "Lebensmittelkennzeichnung"

/

als hilfreich bewerten 0 Versenden

Auch interessant:

Trendige Frau mit Sonnenbrille und Burger 16 Dec
BLE
Ernährungsbildung

Insekten essen?

Ein kontroverses Thema aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten

Fleisch belastet das Klima. Sind Insektenprodukte ein sinnvoller Ersatz? Welche weiteren Alternativen gibt es?

mehr...
Der Qualitätsfächer für Lebensmittel 14 Jul
Ernährungs- und Verbraucherbildung

Lebensmittelqualität beurteilen

Verbraucherbildung mit dem Qualitätsfächer

Schmeckt, Schmeckt nicht! Das ist ein Kriterium für eine Kaufentscheidung. Auch die Qualität von Lebensmitteln und Aspekte wie "klimafreundlich" und "ressourcenschonend" spielen eine Rolle.

mehr...
Zwei Jungen und ein Schokoladeneis 20 Jul
Rachel Lerch / stock.adobe.com
Ernährungs- und Verbraucherbildung

Schülerwarentest mit Lebensmitteln

Methodenbaustein für die Klassen 5 bis 13

Das ist praxisnahe Verbraucherbildung: Schülerwarentests bieten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Lebensmittel selbst zu untersuchen und eigene Kriterien für Qualität zu entwickeln.

mehr...
Weltkugel auf einem Teller 07 Oct
AdobeStock/alexlmx
Nachhaltiger Konsum

Planetary Health Diet

Strategie für eine gesunde und nachhaltige Ernährung

Der Plan, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten schützen kann.

mehr...