Steckbrief
- Unterrichtsmodul für die Klassen 4 bis 6
- Zeitbedarf: zwei bis drei Doppelstunden
- Mit Unterrichtsverlauf und Hintergrundinfos für Lehrende
- Sechs differenzierbare Arbeitsblätter mit Lösungsvorschlägen
- Weitere Materialien wie Fotokarten, Infokarten, Fragen für Stop and Swap
- Vorschlag für ein Quiz und Glossar „Mein Fachwortschatz“
- vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit "sehr gut" ausgezeichnet
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler können den Ressourcenverbrauch beliebter Lebensmittel bewerten und stoßen Verbesserungen rund ums Frühstücken in Familie und Schule an.
Pflanzenbetont, verpackungsarm, restlos - lecker?
Das Unterrichtsmodul Mein Frühstück für unsere Zukunft? greift das Frühstücksthema einmal anders auf. Ausgehend von der Frage „Was steckt alles im Pausenbrot?“ erklären die Neun- bis Zwölfjährigen exemplarisch den Ressourcenverbrauch für Brot, Apfel, Milch, Käse. Dabei merken sie: Je kürzer die Transportwege, je weniger verarbeitet und verpackt, desto besser ist das Lebensmittel für Umwelt und Klima. Das ideale Frühstück ist daher vorwiegend pflanzlich, regional, saisonal und wird „restlos“ aufgegessen. Auch wenn Milch und Käse wie alle tierischen Produkte mehr Ressourcen verbrauchen, gehören sie dazu. Vielleicht ist ja Milch aus der Region oder in Bio-Qualität möglich.
Das Thema im Unterricht
Das Thema „Frühstück“ steht im Lehrplan und passiert täglich in der Schule. Es sorgt immer wieder für Diskussionen und ist eng verknüpft mit Nachhaltigkeit. Das ist die Chance, die umweltbewusste Jugend neu fürs Frühstücken zu gewinnen und ihre Frühstücke im Sinne des SDG-Ziels 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion neu bewerten zu lassen. Was ist daran gut fürs Klima? Warum ist der Brotrest zu gut für die Tonne? Warum ist Leitungswasser besser? In den ersten beiden Doppelstunden entwickelt die Klasse Daumenregeln für klimafreundliche Frühstücke und misst daran beliebte Dinge wie Schokohörnchen, Müsliriegel, Obst im Quetschbeutel und das Essen to-Go auf dem Schulweg. Entsprechend der Forderung nach mehr Engagement geht es in der dritten Doppelstunde vom ICH zum WIR, also vom individuellen Handeln im Unterricht und zuhause hin zu gesellschaftlichem Engagement außerhalb von Unterricht und Schule. Schülergruppen nehmen ihre Essumgebung in und um die Schule herum mittels Fragebögen unter die Lupe. Am Ende der kurzen Unterrichtsreihe stehen ein konkreter Aktionsplan und erste gemeinsame konkrete Schritte zum Ressourcensparen zuhause und in der Schule.
Das Material:
Aufbau der Unterrichtseinheit
Einstieg und Problemstellung: Wer Brot wegwirft, wirft viel mehr weg. Was ist gemeint? Die Antworten werden gesammelt und führen zur Leitfrage: Was steckt alles im Pausenbrot?
Qualitätsgeprüftes Material
Das Unterrichtsmodul wurde vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit „sehr gut“ ausgezeichnet. Die Gutachten im Materialkompass basieren auf einem wissenschaftlichen Bewertungsraster, mit dem Professor*innen, Wissenschaftler*innen und Pädagog*innen beauftragt werden. Somit garantiert der Materialkompass eine unabhängige Qualitätsprüfung.
Erarbeitung: Nach der Methode Think-Pair-Share recherchieren die Schülerinnen und Schüler zunächst die wesentlichen Ressourcen für Apfel, Tomate, Brot und Milch. In der anschließenden Gruppenarbeit entwickelt jede Gruppe kooperativ Ideen für ein Frühstückslebensmittel, das Ressourcen spart. Die Präsentation erfolgt im Plenum.
Um die Leitfrage „Wie passen gesund für mich und gut für die Umwelt zusammen?“ zu bearbeiten, wird das Vorwissen zum Pyramidenfrühstück über ein Arbeitsblatt und einen Tandem-Fragebogen aktiviert. Im nächsten Schritt wenden die Lerngruppen ihre Erkenntnisse an und erweitern die Pyramidenformel zum Frühstück for Future. Die Kinder bewerten typische Pausenfrühstücke und optimieren ihr eigenes Wunschfrühstück auch in Bezug auf die Vermeidung von Resten.
Transfer und Anwendung: Wie fair bzw. nachhaltig ist unsere Essumgebung? Zur Aktivierung und Reflexion tauscht sich die Klasse mittels der Stop-and-Swap-Methode über das Gelernte, über Frühstückswünsche, deren Machbarkeit und Hemmnisse am Lernort Schule aus. Über eine Befragung in der Familie (für Klasse 4) und den Check des Essens in der Schule (ab Klasse 5) binden sie andere ein, um gemeinsam etwas zu verändern.
Video: Welche Ressourcen verbraucht unser Essen?
Wer Lebensmittel in die Tonne wirft, verschwendet damit auch wertvolle #Ressourcen wie Wasser, Ackerfläche und Energie, die für den Anbau und die Produktion benötigt wurden. Im Video wird anhand von Äpfeln, Brot, Käse und Tomaten erklärt, welche Ressourcen für die Herstellung verschiedener Lebensmittel benötigt werden. Denn in unserem Essen steckt viel mehr, als es auf den ersten Blick scheint.
Für den fachlichen Hintergrund
Was sind die SDG-Ziele?
Mit der Agenda 2013 hat sich die Weltgemeinschaft 17 Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung gesetzt. SDG steht hier für Sustainable Development Goal:
Klima schützen im Alltag
Was wir essen, wo und wie wir Lebensmittel einkaufen, lagern und zubereiten – das alles hat Einfluss auf die Umwelt. Hier gibt es acht einfache Alltags-Tipps, wie wir durch kleine Veränderungen einfach und wirksam helfen können, das Klima (und gleichzeitig den Geldbeutel und die Gesundheit) zu schonen:
Ernährung und Klimaschutz: Klima schützen im Alltag
Nachhaltige Proteinversorgung
Eine der Schlüsselfragen für die Ernährung der Zukunft betrifft die Proteinversorgung: Wie viel pflanzliches Eiweiß muss und wie viel tierisches Eiweiß kann noch dazu gehören?
Milch und Fleisch vom Grünland: Nachhaltige Proteinversorgung
Die Methoden "Stop-and-Swap" und "Think-Pair-Share"
Die Methode Stop-and-Swap zielt darauf ab, dass sich die Schüler und Schülerinnen bewegen und in einen kommunikativen Austausch kommen. Sie eignet sich deshalb gut als warm up und wird auch gerne im Fremdsprachenunterricht eingesetzt.
Der Ablauf:
- Die Schülerinnen und Schüler erhalten Karten mit Impulsen (Fragen, Bilder).
- Sie laufen damit im Klassenraum umher, finden einen Partner/eine Partnerin und tauschen sich zu den Fragen/Bildern aus (die Antworten können als Kontrolle auf der Rückseite der Fragekarte stehen).
- Anschließend tauschen sie die Karten aus („swap cards“) und suchen sich einen neuen Partner/eine neue Partnerin.
Variante: Die Schülerinnen und Schüler bewegen sich zu Musik im Raum. Wenn die Musik stoppt, stellen sie sich gegenseitig ihre Aufgaben und tauschen anschließend die Karten.
Think-Pair-Share ist eine Unterrichtsmethode, in der sich individuelle und kooperative Lernphasen abwechseln. In der individuellen Phase erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler eigenständig eine Aufgabenstellung, die sie dann in den folgenden kooperativen Phasen ihren Mitschülern vorstellen. Die Arbeitsphasen gliedern sich wie folgt:
1. Phase Think: Die Schülerinnen und Schüler bekommen eine ausgewählte Aufgabe, die sie im Rahmen eines vorgegebenen Zeitfensters lösen.
2. Phase Pair: In Zweier-Teams tauschen sie sich über ihre Ergebnisse aus. Zunächst stellt Partner/Partnerin A Partner/Partnerin B die Ergebnisse vor und Partner/Partnerin B fertigt sich dazu Notizen an. Danach wird getauscht. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur in der Lage sind, das eigene Thema vorzustellen, sondern auch das des Partners/der Partnerin.
3. Phase Share: In einem weiteren Schritt werden die Ergebnisse in Kleingruppen vorgestellt. Dann versucht die Gruppe, aus den einzelnen Beiträgen einen Vortrag vorzubereiten (Plakat, Folie etc.). Die Präsentation der Gruppenergebnisse kann auch im Plenum stattfinden, ebenso kann die Share-Phase mit der gesamten Klasse folgen.
Kostenlose Fortbildung "Bildung für nachhaltigeres Essen"
Ernährung ist ein effektives Mittel, um sowohl uns Menschen als auch unseren Planeten gesund zu erhalten. Ausgehend von den planetaren Grenzen blicken wir auf die Bedeutung der Lebensmittelproduktion und des Konsums. Die BZfE-Fortbildung unterstützt Lehrkräfte dabei, eine Bildung für nachhaltigeres Essen im Unterricht umzusetzen. Dabei gilt es, die „nachhaltigere“ Handlungsoption in kleinen Schritten und machbaren Projekten mit Bezug zum Alltag der Schüler*innen zu erproben.
Infografik für den Unterricht
Pflanzenbetont, verpackungsarm, regional...? Die Infografik zeigt, wie es gehen kann: