Steckbrief
- Unterrichtsmodul für die Klassen 6 bis 8
- Zeitbedarf: eine Doppelstunde
- Jugendliche nehmen das Etikett ihrer Lieblings-Produkte unter die Lupe
- auch freiwillige Angaben wie fair, bio, plastikfrei werden thematisiert
- Infos für Lehrende mit Unterrichtsverlauf
- Forscheraufträge und QR-Codes zur Vertiefung
- passt in viele Fächer, Schulformen, für Projekte und außerschulisches Lernen
- vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit "sehr gut" ausgezeichnet
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen, die Angaben auf Lebensmittelverpackungen für bewusstes Einkaufen zu nutzen.
Bilder, Logos, Kleingedrucktes - was ist wichtig?
Auf Lebensmittelverpackungen gibt es viel zu entdecken: Von der bunten Aufmachung über die Zutatenliste bis hin zu Angaben, die manchmal gar nicht so einfach zu deuten sind. Das Kleingedruckte zieht dabei oft weniger Aufmerksamkeit auf sich als Werbung, die auf der Packung in Form von cleveren Sprüchen und bunten Bildern daherkommt. Im Unterrichtsmodul Was ist drin im fertig verpackten Lebensmittel geht es genau um diese kleingedruckten Informationen. Welche Angaben zählen hier zur Pflichtkennzeichnung, die in der europäischen Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) geregelt ist und praktisch auf jeder Verpackung stehen muss? Und wie sind freiwillige Zusatzinformationen wie „bio“, „ohne Gentechnik“, „vegan“ oder „regional“ zu bewerten?
Das Thema im Unterricht
„Methodisch-didaktisch ausgefeilt, konkret, praxisnah und handlungsorientiert“, so bewerten Lehrende das Unterrichtsmodul, indem Schülerinnen und Schüler die Basics der Lebensmittelkennzeichnung kennenlernen. Motivierend für die Jugendlichen: sie nehmen Produkte unter die Lupe, die sie gerne essen und die in ihrem Alltag eine Rolle spielen.
Wer wissen möchte, was die Hinweise auf Vitaminzusätze oder die Aussage „weniger Zucker“ bedeuten, kann mithilfe der Forscheraufträge und QR-Codes selbst recherchieren.
Verbindlich für alle Schülerinnen und Schüler ist, ihre Fertigprodukte auf Logos wie bio, fair und regional zu untersuchen. Sie zählen zwar nicht zur Pflichtkennzeichnung, doch sie sind für eine kompetente Kaufentscheidung und zukunftsfähige Ernährung essentiell.
Das Material:
Aufbau der Unterrichtseinheit
Qualitätsgeprüftes Material
Das Unterrichtsmodul wurde vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit „sehr gut“ ausgezeichnet. Die Gutachten im Materialkompass basieren auf einem wissenschaftlichen Bewertungsraster, mit dem Professor*innen, Wissenschaftler*innen und Pädagog*innen beauftragt werden. Somit garantiert der Materialkompass eine unabhängige Qualitätsprüfung.
Einstieg: Was ist das für ein Lebensmittel? Klassengespräch zu Produktnamen wie Schokoflakes, Pizza Speciale oder Früchteträumen: Was ist das für ein Produkt? Woran erkennst du, worum es sich handelt? Alternativ: eine superlange Zutatenliste vorlesen.
Erarbeitung und Reflexion: In Einzelarbeit ordnen die Schülerinnen und Schüler die Pflichtangaben den Erklärungstexten zu. Danach sind sie in der Lage, die allgemeinen Pflichtangaben auf den Abbildungen der Materialkarten oder mitgebrachten Verpackungen zu identifizieren.
Die Aufgaben verdeutlichen: Fantasienamen, Marken, bunte Bilder und andere Werbeelemente fallen direkt ins Auge. Die Pflichtangaben muss man erst suchen. Im Lernzirkel vertiefen die Schülerinnen und Schüler in Partnerarbeit ihr Wissen über das Zutatenverzeichnis, das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und die freiwillig aufgedruckten Nachhaltigkeits-Labels.
Transfer und Anwendung: Möglichkeiten zur Erweiterung des Lernzirkels sind
- Erdbeerjoghurt oder Müslimischungen selbst herstellen und nach ausgewählten Kriterien vergleichen.
- Reale Produkte oder die Produktabbildungen auf den Materialkarten auf das MHD untersuchen; Kühlschrank sachgerecht einsortieren, Recherche unter www.zugutfuerdietonne.de
- Produktgruppen mit typischen Labels identifizieren und begründen, warum sie so beworben werden.
Variationen, differenzierende Angebote
- QR-Codes mit Angeboten für die Jugendlichen zur Vertiefung
- Forscherfragen laden zur selbstständigen Recherche ein
- Hörbeiträge und Texte in Einfacher Sprache
Impuls zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
In der Doppelstunde werden die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit miteinander verknüpft. So bleibt es nicht bei der Definition des MHD. Die Schülerinnen und Schüler lernen beispielsweise den Augen-Nase-Mund-Check. Damit prüfen sie, ob ihr Lebensmittel auch nach Ablauf des Datums noch genießbar ist und vermeiden so unnötiges Wegwerfen. Auch die Zutatenliste wird kritisch reflektiert: Sind die vielen Zutaten im Lieblingsprodukt wirklich so „lecker“? Und welche Vorteile hat das Selbermachen gegenüber dem Fertigprodukt?
Für den fachlichen Hintergrund
Lebensmittel müssen bestimmte Pflichtangaben tragen. Je nachdem, ob sie verpackt oder unverpackt angeboten werden, gelten unterschiedliche Anforderungen. Lesen Sie hier, welche das sind:
Infografik für den Unterricht
Auf Lebensmittelverpackungen gibt es viele Informationen: von der Zutatenliste über Logos und Siegel bis hin zu Angaben, die manchmal gar nicht so einfach zu deuten sind. Die Infografik zeigt, was die Angaben auf Lebensmittelverpackungen bedeuten: