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Viele Lebensmittel sind nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit noch einwandfrei und genießbar. Ist jedoch das Verbrauchsdatum überschritten, sollte das Produkt nicht mehr verzehrt werden!

Frau untersucht Lebensmittelverpackung mit Lupe
shootingankauf
  • Während leicht verderbliche Lebensmittel nach Ablauf des Verbrauchsdatums in den Müll gehören, können Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum oft noch bedenkenlos konsumiert werden.
  • Bei Milch und Milchprodukten beispielsweise verraten Aussehen, Geruch und Geschmack, ob sie noch genießbar sind.
  • Wer schon beim Einkauf auf die Frische von Lebensmitteln achtet, sie sachgerecht lagert, Vorräte regelmäßig kontrolliert und eine ausreichende Hygiene einhält, verhindert den frühzeitigen Verderb.

Darf ich den angeschimmelten Käse noch essen? Soll ich den abgelaufenen Jogurt wegwerfen? Und was mache ich mit der angebrochenen Mischsalatpackung von vorgestern? Solche und ähnliche Fragen stellen sich tagtäglich viele Verbraucher. Bei Einigen ist die Verunsicherung groß, bei Anderen herrscht eher Gleichgültigkeit in Bezug auf den Umgang mit (vermeintlich) verdorbenen Lebensmitteln.

Den eigenen Sinnen vertrauen?

Doch wann gehört ein Lebensmittel auf jeden Fall in den Mülleimer? Erste Hinweise bei der Beantwortung dieser Frage geben das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) oder das Verbrauchsdatum auf einer Lebensmittelverpackung.

Ist das Verbrauchsdatum eines leicht verderblichen Lebensmittels wie Geflügel oder Hackfleisch abgelaufen, gehört das Lebensmittel auf jeden Fall in den Müll. Diese Lebensmittel können mit krankheitserregenden Mikroorganismen kontaminiert sein, die sich schnell bei unsachgemäßer und zu langer Lagerung vermehren. Sie bilden Giftstoffe, die teilweise nicht mit den menschlichen Sinnen wahrnehmbar sind.

Hingegen sind viele Lebensmittel mit abgelaufenem MHD oft noch genießbar. Sie einfach so in den Müll zu werfen wäre reinste Verschwendung.

 

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum

Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) sind Lebensmittel bei richtiger Lagerung meist noch genießbar. Vorverpackte Lebensmittel tragen ein (MHD), das immer mit der Formulierung "mindestens haltbar bis ..." angegeben wird. Die Angabe bedeutet: Bis zu diesem Datum behält das Lebensmittel seine produkttypischen Eigenschaften, also seinen Geschmack, seinen Geruch oder seinen Nährwert - vorausgesetzt es ist originalverpackt und wurde richtig gelagert. Das Lebensmittel kann über dieses Datum hinaus weiterhin verkauft und verzehrt werden. Voraussetzung ist, dass dieses Lebensmittel noch einwandfrei ist, sachgerecht gelagert wird und als Ware, die das MHD überschritten hat, deklariert wird.

Nach Ablauf des Verbrauchsdatums die Produkte nicht mehr essen!

Bei Lebensmitteln, die sehr leicht verderblich sind, muss anstelle des Mindesthaltbarkeitsdatums ein Verbrauchsdatum angegeben werden, mit dem Hinweis"zu verbrauchen bis ...", gefolgt von einer Beschreibung der Lagerbedigungen. Als leicht verderbliche Lebensmittel gelten zerkleinertes rohes Fleisch, Geflügel oder vorgeschnittene Salate. Nach Ablauf des Verbrauchsdatums darf die Ware nicht mehr verkauft werden. Man sollte die Ware auch nicht mehr essen, da sie verdorben sein kann, ohne dass man es sieht oder schmeckt.

Bei Milch und Milchprodukten hilft eine Überprüfung mit den eigenen Sinnesorganen weiter: Hat sich die Form der Verpackung verändert? Weist das Lebensmittel unnatürliche Verfärbungen auf, schmeckt oder riecht es unangenehm?

Bei gekühlten Fertigprodukte, wie z. B. Teigwaren, Frikadellen oder Würstchen, helfen die Sinnesorgane nicht sicher weiter. Krankmachende Keime können so nicht erkannt werden. Solche Lebensmittel sollten nicht lange über das MHD hinaus verwendet werden. Im Zweifelsfall entsorgen!

Manchmal ist es schwierig, ein verdorbenes Lebensmittel auszumachen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Edelschimmelkäse, bei dem die Unterscheidung zwischen dem essbaren Edelschimmelbesatz und dem Befall mit gesundheitsschädlichen Fremdschimmel oft schwer fällt.

Frühzeitigen Verderb vermeiden

Einen frühzeitigen Verderb und unnötigen Lebensmittelmüll kann man durch einfache Maßnahmen vermeiden. Die BZfE-Wissenschaftsredakteurin für Lebensmittelsicherheit Ute Gomm empfiehlt, schon beim Einkauf auf die Frische von Lebensmitteln zu achten, Lebensmittel sachgerecht zu lagern, Vorräte regelmäßig zu kontrollieren und eine ausreichende Küchen- und Personenhygiene einzuhalten.

Wie verderben Lebensmittel?

Lebensmittelverderb ist ein natürlicher Vorgang, der auf unterschiedliche Art und Weise auftreten kann:

Verderb durch Mikroorganismen

In erster Linie verderben Lebensmittel durch mikrobiologische Veränderungen. Bakterien, Schimmelpilze oder Hefen gelangen durch Tiere, Menschen, verunreinigte Gegenstände oder über die Luft auf die Lebensmittel und vermehren sich dort bei günstigen Verhältnissen explosionsartig. Die Mikroorganismen bauen Lebensmittelinhaltstoffe ab und scheiden Stoffwechselprodukte aus. Das Lebensmittel wird sauer, fault, gärt oder verschimmelt. Einige Mikroorganismen produzieren hochgiftige, krankheitserregende Stoffe.

Physikalische Ursachen

Neben den mikrobiellen Einflüssen bewirken physikalische Faktoren den Verderb eines Lebensmittels. Dazu gehören Zeit, Temperatur, Lichtstärke, Wassergehalt, Luftfeuchtigkeit oder Druck. Beispielsweise welkt Salat schnell in einer trockenen Umgebung, Schokolade bekommt einen weißen Belag bei zu warmer Lagerung und Brot wird bei zu kühler Lagerung altbacken.

Biochemische und chemische Veränderungen

Lebensmittelverderb wird auch durch lebensmitteleigene Enzyme ausgelöst. Enzyme sind Proteine, die in Zellen von Pflanzen oder Tieren Stoffe biochemisch ab- und umbauen. Zum Beispiel bauen Enzyme Farb- und Aromastoffe oder Vitamine ab, Fette und Öle werden durch oxidativen Verderb schnell ranzig, wenn sie mit Sauerstoff in Kontakt kommen.

Befall mit tierischen Schädlingen

Darüber hinaus können Lebensmittel durch Schädlingsbefall mit Motten, Käfern oder Mäusen verderben. Vorratsschädlinge können Schmutz, Mikroorganismen und Pilzsporen auf Lebensmittel übertragen und so Krankheiten verursachen. Zudem sind sie ekelerregend.

Verschimmelte Lebensmittel wegwerfen!

Viele Schimmelpilze bilden Giftstoffe, die so genannten Mykotoxine. Diese können zu Leber- und Nierenschäden führen oder die körpereigenen Abwehrkräfte unterdrücken. Bei einigen Mykotoxinen werden auch krebserregende oder hormonähnliche Eigenschaften diskutiert. Da fast alle Mykotoxine hitze- und säurestabil sind, können die Gifte nicht durch Kochen, Braten oder Einlegen in Säure entfernt werden.

Ein Teil des Schimmels ist auf Lebensmitteln als weiße oder farbige Veränderung deutlich zu erkennen. Das Fadengeflecht des Schimmels kann sich in das Innere des Lebensmittel ausbreiten und ist mit bloßem Auge nicht erkennbar.

Grundsätzlich gilt immer: Lieber mehr wegwerfen als zu wenig. Schimmel bildet Giftstoffe, die man nicht aufnehmen soll.

Verdirbt schnell: Vorverpackter Mischsalat

Geöffnete Tüte Mischsalat

Vorverpackte Mischsalate sind bereits geputzt, gewaschen und geschnitten. Aufgrund ihrer großen Oberfläche und der Schnittflächen sind Mischsalate ein guter Nährboden für Bakterien. Daher ist auf der Verpackung von vielen Fertigsalaten ein Verbrauchsdatum aufgedruckt, das unbedingt beachtet werden sollte.

Achten Sie beim Kauf von Mischsalaten auf unbeschädigte Verpackungen. Ist der Beutel aufgebläht, kann der Salat bereits verdorben sein. Lagern Sie den Salat nur kurzfristig im Kühlschrank und waschen Sie ihn vor dem Verzehr nochmals gründlich unter fließendem Wasser.

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Infoblatt MHD
BLE

Download-Tipp

Wie lange sind Lebensmittel haltbar? Infoblatt MHD und Verbrauchsdatum

Übersichtliche Informationen zum Mindesthaltbarkeits- und zum Verbrauchsdatum gibt unser zweiseitiges Infoblatt. Sie können es im Themenportal "Lebensmittel" kostenfrei als PDF herunterladen.

Hier geht's zum Infoblatt MHD

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