Steckbrief
- Unterrichtsvorschlag für die Klassen 7 und 8
- Zeitbedarf: ein bis zwei Doppelstunden
- 3 Arbeitsblätter mit Lösungsvorschlägen (auch als digital ausfüllbare Dateien)
- 9 Materialkarten: 6 Infokarten zu Einkaufsorten, 2 Infografiken, 1 Infoblatt mit Initiativen zum Mitmachen
- Hintergrundinfos für Lehrende mit Unterrichtsverlauf
- passt in viele Fächer, Schulformen, für Projekte und außerschulisches Lernen
- vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen
mit "sehr gut" ausgezeichnet
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler erkunden Einkaufsmöglichkeiten in ihrem Umfeld und werden motiviert, eine nachhaltige Ernährungsversorgung mitzugestalten.
Transformative Bildung durch Mitmachen
Die meisten Jugendlichen wissen, dass plastikfrei, bio und fair gut für Mensch, Umwelt und Klima ist. Wenig bekannt ist, dass jeder Einkauf Auswirkungen auf unser Ernährungssystem hat, zum Beispiel ob regionale Unternehmen gestärkt werden, welche Landwirtschaft betrieben wird oder wer Gewinne macht. Diese Zusammenhänge werden mit dem Unterrichtsmodul Nachhaltiger einkaufen – was geht? sichtbar gemacht.
Das Thema im Unterricht
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich die Merkmale verschiedener Einkaufsmöglichkeiten. Sie diskutieren Vor- und Nachteile in puncto Nachhaltigkeit und erkunden Einkaufsorte im Umfeld.
Die Jugendlichen werden auch motiviert, Initiativen rund um Lebensmittel kennen zu lernen und selbst mitzumachen. Über Erfolgserlebnisse beim Gärtnern oder durch das Retten von Lebensmitteln erfahren sie ihre Selbstwirksamkeit. Sie entscheiden für sich, wie viel Nachhaltigkeit möglich und für sie machbar ist.
Das Material:
Aufbau der Unterrichtseinheit
Einstieg und Problemstellung: Zwei Schülerinnen und Schüler aus der Klasse sollen regionales Gemüse, Obst und Eier kaufen. Wo kauft ihr ein? Woher wisst ihr, dass es regionale Produkte sind? Dabei zeigen die Jugendlichen ihr Vorwissen über Einkaufsorte, die sie in ihren Familien nutzen. Problemstellung: Wie unterscheiden sich die Einkaufsorte? Wovon hängt ab, wo ihr einkauft?
Qualitätsgeprüftes Material
Das Unterrichtsmodul wurde vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit „sehr gut“ ausgezeichnet. Die Gutachten im Materialkompass basieren auf einem wissenschaftlichen Bewertungsraster, mit dem Professor*innen, Wissenschaftler*innen und Pädagog*innen beauftragt werden. Somit garantiert der Materialkompass eine unabhängige Qualitätsprüfung.
Erarbeitung und Reflexion: In den Lesetexten informieren sich die Schülerinnen und Schüler über verschiedene Einkaufsorte. Danach stellen sie in arbeitsteiligen Gruppen die genannten Vor- und Nachteile der Einkaufsorte auf dem Arbeitsblatt zusammen (z. B. Öffnungszeiten, Entfernung, Preis, regionale Produkte etc.). Im anschließenden Klassengespräch geht es darum zu verstehen, was nachhaltiges Einkaufen mit Regionalität zu tun hat. Die Erklärungen hierzu liefern die Materialkarten und das Arbeitsblatt.
Jetzt folgt die Praxis: Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, zwei für sie erreichbare Einkaufsorte zu prüfen: Wie viel Umwelt- und Klimaschutz ist hier beim Kauf von Eiern, Gemüse und Obst möglich? Im Plenum berichten sie von ihren Recherchen. Um den Jugendlichen neue Erfahrungsräume aufzuzeigen und Lust am Mitmachen zu wecken, lernen sie abschließend Initiativen kennen, die sich konkret und praktisch für nachhaltiges Essen engagieren (z.B. Foodsharing, Urban Gardening oder Mietacker).
Transfer und Anwendung: Im Sinne der transformativen Bildung werden die Schülerinnen und Schüler motiviert, selbst aktiv zu werden. Wo gibt es attraktive Angebote oder Initiativen zum Mitmachen wie Gemeinschaftsgärten, Mietacker oder Foodsaver?
Weiterführung, Vertiefung, Ideen zur Differenzierung:
- Statements diskutieren und sich positionieren: „Ich nehme in Kauf, dass der Hofladen teurer ist, wenn ich so Bauern unterstütze.“ „Im Supermarkt kann ich auch klimafreundlich einkaufen.“
- Werbung gestalten, z. B. für klimafreundliches Einkaufen.
Video als Hilfe oder Ergänzung:
Kostenlose Fortbildung "Bildung für nachhaltigeres Essen"
Ernährung ist ein effektives Mittel, um sowohl uns Menschen als auch unseren Planeten gesund zu erhalten. Ausgehend von den planetaren Grenzen blicken wir auf die Bedeutung der Lebensmittelproduktion und des Konsums. Die BZfE-Fortbildung unterstützt Lehrkräfte dabei, eine Bildung für nachhaltigeres Essen im Unterricht umzusetzen. Dabei gilt es, die „nachhaltigere“ Handlungsoption in kleinen Schritten und machbaren Projekten mit Bezug zum Alltag der Schüler*innen zu erproben.
Für den fachlichen Hintergrund
Schnell, preiswert, 1A-Qualität, Vielfalt zu jeder Jahreszeit und gleichzeitig regional, bio und fair – alles auf einmal gelingt nicht, solange uns so viele hochverarbeitete, aufwändig verpackte und weit gereiste Lebensmittel angeboten werden. Doch oft ist mehr nachhaltiges Einkaufen möglich als gedacht, auf dem Land genauso wie in der Stadt, mit großem oder kleinem Budget. In unserer Rubrik „Nachhaltiger Konsum“ finden Sie Grundlagen zu diesem Thema sowie hilfreiche Tipps:
Infografik für den Unterricht
Nachhaltiger einkaufen? Das geht! Niemand muss perfekt sein. Die Infografik gibt Hinweise, wie einfach es funktionieren kann:
Infografik für den Unterricht
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum. Ob ein Lebensmittel nach Ablauf des MHD noch genießbar ist, kann mit dem Augen-Nase-Mund-Check überprüft werden. Die Infografik zeigt, wie der Check funktioniert:
Materialsammlung "Nachhaltiger einkaufen"
Hintergrundwissen, Blog-Artikel, Video - in unserer Materialsammlung rund um das Thema "Nachhaltiger einkaufen" finden Sie alles für Ihren Unterricht.
Zur BZfE-Materialsammlung "Nachhaltiger einkaufen"