Foodsteps. Eine Nachhaltigkeitsstory aus dem Bundeszentrum für Ernährung.
“Machen wir uns nix vor. Ich glaube, die Folgen von industrieller Tierhaltung und die Folgen für den Planeten und die planetaren Grenzen und der viel, viel, viel zu hohe Fleischkonsum in westlichen Gesellschaften, das weiß jeder Mensch. Das ist nicht so, dass man das ignorieren kann.” (Moritz Bor)
Insa Backe:
Hier geht es um individuelle Blickwinkel und Motivationen und um ganz persönliche Lebenswege. Und zwar um den Weg von Moritz Bor. Moritz hat Öko-Agrarmanagement mit der Vertiefung Ökologischer Ernährungswirtschaft an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde studiert. Vor dem Masterstudium machte er seinen Bachelor of Arts in Waldwirtschaft und Umweltwissenschaften an der Uni Freiburg.
Ja, und in Freiburg wurde Moritz überzeugter Veganer, bevor er sich dann später für eine nachhaltige Tiererzeugung einsetzte. Auf diesem Weg fand und verlor er Freunde. Aber egal, ob Pflanze oder Tier, Moritz ist überzeugt, dass jeder Mensch nicht nur eine Wahl, sondern auch die Möglichkeit haben sollte, sich für nachhaltiges Essen zu entscheiden.
In unserer Nachhaltigkeitsstory erzählt Moritz von seinen persönlichen Foodsteps. Er berichtet von immer neuen Weggabelungen und den unerwarteten Richtungen, in die sie führten. Was war da los? Wer ist Moritz Bor?
Moritz Bor:
Ja, das fragt sich Moritz Bor auch manchmal, aber anhand von den Fakten: Moritz Bor, ich bin 37 Jahre, wohne mit meiner fünfköpfigen Familie in Berlin, habe beruflich viel mit Lebensmitteln zu tun, bin für heimische Erzeuger, für heimische Landwirte und Landwirtinnen da. Und konnte mich im Zuge meiner Ausbildung, meines beruflichen Werdegangs und meiner bisherigen Tätigkeit viel mit Lebensmitteln und mit der heimischen Landwirtschaft auseinandersetzen. Und da bin ich unendlich dankbar dafür.
Es ist ein super geiler Job oder eine super gute Branche und gibt mir tatsächlich viel. Also viele Leute suchen ja den Sinn in ihrer Arbeit oder wechseln deswegen auch Stellen. Ich bin sehr, sehr froh, dass ich eine Branche gefunden habe, wo ich weiß, wofür ich morgens aufstehe. Ja, auch wenn ich dann nicht immer weiß, wer ich persönlich bin, aber das ist so mein Steckbrief.
Insa Backe:
Was gibt es darüber hinaus? Hast du Hobbys?
Moritz Bor:
Ich koche gerne, wobei, bei drei Kindern, die alle so unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten haben … wir haben so eine Negativliste von drei Zutaten pro Kind, die sie nicht essen müssen. Das heißt, wir schränken uns da auch ganz schön ein. Am liebsten koche ich eigentlich für meine Partnerin und mich.
Ich bin total gerne draußen in der Natur. Eigentlich viel zu wenig, auch wenn wir am Stadtrand wohnen. Ich liebe es, in den Bergen zu sein. Am schönsten finde ich Bayern für den Urlaub, weil da gibt es Seen. Man kann je nach Wetter aber auch in die Alpen fahren.
Und was mag ich noch? Ich mag es, wenn berufliche Projekte funktionieren. Das schlägt eigentlich schon die Brücke. Also ich mache das, was ich beruflich mache, echt gerne. Und ich sehe auch gleich den Impact, würde ich sagen. Und ich glaube, das macht mich eigentlich so aus.
Insa Backe:
Mit deiner Idee, also von einem überzeugten Veganer, hast du irgendwann eine Wende eingeleitet, hin zur Vermarktung von Tierfleisch.
Moritz Bor:
Ja, erst Tieren, dann Fleisch.
Insa Backe:
Ich meine, man muss dazu sagen, ein überzeugter Veganer, das klingt ja schon anders als ein Teilzeitvegetarier. Davon gibt es ja ganz, ganz viele.
Moritz Bor:
Eine Lebenseinstellung auf jeden Fall.
Insa Backe:
Und die ist ja fundamental.
Moritz Bor:
Ja, also ich bin da so reingerutscht. Aber nochmal ganz zum Anfang. Ich bin tatsächlich in Rheinland-Pfalz groß geworden, in der Nähe von Ludwigshafen. In einer sehr, sehr ackerbau- oder gemüsebaustarken Region. Da gibt es so einen großen Gemüseumschlagsplatz, Pfalzmarkt. Das ist der größte Gemüseumschlagsplatz in Süddeutschland. Und da bin ich mehr oder weniger am Feldrand groß geworden. Und selbst wenn ich - das ist für meinen Beruf heute wichtig – nicht vom Hof, nicht aus der Landwirtschaft komme, bin ich eigentlich am Feldrand mit den Treckerreifen immer größer geworden. Weil die Maschinen, die da heute rumfahren, die sind echt gewaltig.
Und ich glaube, das, was man heute Containern nennt, das haben meine Geschwister oder meine Freunde und ich früher ganz normal am Feldrand gemacht. Wir haben meiner Mutter immer so kleine Kartoffeln nach Hause getragen. Oder uns im Rhabarber versteckt. Oder auch - jetzt kann ich es ja sagen - Erdbeeren geklaut. Das würde landwirtschaftlich meine Kindheit beschreiben.
Dann habe ich in Freiburg studiert und das war tatsächlich auch der Moment, wo ich zum Veganismus gekommen bin. Das hatte damit zu tun, ich bin in eine WG gezogen. Da hat jemand gewohnt, der hat sich schon lange vegan ernährt. Der war richtig tief drin in Tierrechten. Der hat sich auch quasi mit der ganzen Ethik dahinter beschäftigt. Und ich bin da hingekommen, relativ unbedacht. Ich hatte mich total fleischreduziert ernährt, habe mal Fischstäbchen oder sowas in meiner vorherigen WG gebraten. Das war wahrscheinlich auch im Studium eine Geldfrage.
Und ich bin mit ihm ins Gespräch gekommen und habe gefragt, okay, sag mal, was machst du da eigentlich? Und der konnte natürlich - bamm, bamm, bamm - die ganzen veganen Argumente aufzählen. Und da habe ich gesagt, weißt du was - also, ich fand ihn auch menschlich total spannend, das war eine coole Freundschaft, die wir da entwickelt haben – ich würde das gern von dir lernen. Wenn das alles stimmt, was du mir hier gerade um die Ohren geworfen hast - also mir als Omnivoren aber fleischreduziert - dann kann es sein, dass ich ein großes Unrecht tue. Und ich muss das erstmal für mich hinterfragen.
Wir sind ganz praktisch zum ersten Mal einkaufen gegangen. Ich habe gesagt, hey, ich würde gern wissen, wie du dich ernährst. Wir wohnen jetzt zusammen, lass uns mal zusammen einkaufen gehen. Da gab es einen großen Bio-Supermarkt um die Ecke und da sind wir hingegangen.
Und dann wurden aus einer Testwoche, die ich machen wollte, tatsächlich vier Jahre, wo ich auch deep in die Tierrechtsethik eingestiegen bin. Und mich umfassend mit den Themen Veganismus, Tierrechten, Herrschaftskritik, dürfen Menschen andere Lebewesen essen, ja oder nein? beschäftigt habe. Ja, auf die Art und Weise habe ich quasi den Einstieg gefunden.
Insa Backe:
Wäre das anders verlaufen, wenn ihr euch nicht sympathisch gewesen wärt, wenn ihr keine Freunde geworden wärt?
Moritz Bor:
Definitiv. Ich habe das ja selber in der nachfolgenden Zeit erlebt. Wie ich persönlich Menschen in meinem Umfeld mit veganen Argumenten und mit den Sachen, die ich für mich so exploriert habe, wahrscheinlich auch ein bisschen auf die Nerven gegangen bin. Und ich glaube, wäre die Person mir nicht so sympathisch gewesen und hätte die nicht so behutsam, einfach ganz neutral, ihr Wissen zur Verfügung gestellt, dann hätte ich da keinen Zugang gefunden. Ja, das kann man auf jeden Fall so sagen.
Insa Backe:
Wie ist dein Verständnis als jemand, der das praktiziert hat eine ganze Weile, für Menschen, die keinen Zugang haben? Und hättest du eine Idee, wie man mit denen trotzdem ins Gespräch kommen könnte?
Moritz Bor:
Wenn es darum geht, Menschen für ihre Ernährungsgewohnheiten zu sensibilisieren, ich glaube, das geht nur über eine Freiwilligkeit. Letztendlich kann jeder Mensch selber entscheiden, was er oder sie essen möchte. Und ich glaube, das ist auch gut. Es geht immer nur über den Reflexionswillen der jeweiligen Person. Und dann kann man auch echt weit kommen.
Und ich meine, die Informationen sind ja da. Es ist heute so gut möglich, sich darüber zu informieren, was eine bestimmte Ernährungsweise, die etwas einschließt oder eben auch etwas ausschließt, zum Beispiel tierische Produkte, für Auswirkungen hat. Und es erfordert viel Arbeit, das kritisch zu reflektieren, weil gerade auch viele Tierschutzorganisationen ja sehr emotional werden. Dann werden Bilder gezeigt, die irgendwie sehr einschlägig sind und auf ein Thema einzahlen, das vielleicht jetzt in der Ernährung gar nicht so eine große Rolle spielt. Also diese Informationen muss man auch kritisch reflektieren. Es ist aber gut, dass man erst mal einen Zugang dafür hat. Und dafür bin ich der heutigen Welt auch wirklich dankbar.
Ich habe vier Geschwister und wir hatten alle verschiedene Ernährungsgewohnheiten, teilweise gezwungenermaßen. Meine jüngste Schwester hat eine Zöliakie, also eine Glutenunverträglichkeit. Wir haben uns alle sehr, sehr verschieden in der Familie ernährt. Danke an meine Mutter, dass sie das alles so ermöglicht hat:
Ich glaube, wir hatten zu Spitzenzeiten drei verschiedene Kartoffelsalate auf dem Weihnachtstisch und ein oder zwei Fleischalternativen, je nachdem mit Soja oder dann eben mit Weizenprotein. Und das war früher anders möglich, sich über Ernährungsgewohnheiten und auch die speziellen Diäten, die man dann eben macht, oder das, was man essen kann, zu informieren. Das ist heute natürlich wesentlich leichter.
Insa Backe:
Ich finde den Aspekt sehr interessant, dass du sagst, es hat unheimlich viel mit Sympathie zu tun, auch wie sehr dein Freund - der das ja fundamental auch gelebt hat, der hatte die ganzen Informationen und hat es auch für sich komplett und konsequent so umgesetzt - wie er das dir, ohne dogmatisch zu sein, vermittelt hat und dich mit leichter Hand daran geführt hat. Wie hast du das gemacht?
Moritz Bor:
Wenn man den Standpunkt einnimmt, Tiere essen, Tiere töten, Tiere zu beherrschen, ist nicht okay -also da geht es in Richtung Animal Liberation und Tierrechtsethik - wenn man einmal diesen Standpunkt hat, das ist nicht okay, dann fallen einem so viele Sachen auf in der Welt, die wirklich, wirklich falsch laufen. Und da ist es total wichtig für uns gewesen, dass wir irgendwie das Gefühl haben, wir müssen hier was machen, weil sonst wird man verrückt. Von daher hatten wir echt viele Ansätze und die haben auch alle irgendwo Spaß gemacht.
Insa Backe:
Vegan bedeutet wirklich eine Menge. Das heißt ja, alle tierischen Produkte sind ausgeschlossen, meint auch Lederschuhe.
Moritz Bor
Honig. Ich habe damals keinen Honig gegessen. Alles Mögliche, was irgendwie mit Leder zu tun hat. Man kann da noch viel tiefer einsteigen. Es gibt Getränke, Bier oder Wein, die teilweise auch mit Gelatine bzw. mit Muschelkalk gefiltert werden. Da kann man sich echt drin vertiefen und das haben wir damals auch. Also, das war wirklich nicht nur eine vegane Ernährung, sondern zum Schluss dann eine vegane Ernährungsweise. Ganz schön umfassend.
Insa Backe:
Das ist ja viel mehr als nur, in Anführungszeichen, anders zu essen, bewusster zu essen, sensibler zu essen oder mit Nahrungsmitteln sensibler umzugehen. Das ist ja eine Haltung. Das ist eine Lebenseinstellung. Aber dann kam der Moment, wo du dich entschieden hast, ich beiße jetzt dann doch mal wieder in ein Stück Fleisch.
Moritz Bor:
Der Weg vom radikalen Veganismus oder auch Tierrechtsethiker zum - also jetzt als Privatperson, ich habe das ja nie beruflich gemacht - das war schon auch eine schrittweise Erfahrung. Ich bin dann nach dem Bachelorstudium auf Reisen gegangen mit meiner damaligen Freundin. Wir sind durch Westeuropa, Spanien, Frankreich, Portugal und Marokko gereist und wir haben zwischendrin auf landwirtschaftlichen Betrieben gearbeitet. Und wir waren auf einem Betrieb in Südfrankreich, in der Nähe von Toulouse, kurz vor den Pyrenäen und haben da mitgearbeitet; dieses klassische Woofing. Wir haben das für insgesamt zwei mal vier Wochen gemacht. Und die hatten dort einen Gemüsebau, also Intensivkulturen unter Folie, aber auch im freien Feld. Die hatten ein bisschen Getreideanbau und die hatten zwei Schweine.
Und die beiden Menschen, die den Hof geführt haben, waren ein Ehepaar mit drei Kindern, die waren selber früher mal vegan. Wir kannten die vorher nicht, wir sind da durch einen privaten Kontakt hingekommen und mit denen konnte ich mich gleich auf so einer hohen Ebene „connecten“. Die hatten quasi diese Veganreise schon vor Jahrzehnten gemacht und waren letztendlich auch Pioniere für das, was ich dann später in Büchern lesen konnte. Das war eine super spannende Verbindung.
Und ich habe auf diesem Hof eins erfahren: nämlich, dass Tierhaltung, wenn sie an eine Landwirtschaft angebunden ist, sich okay anfühlen kann. Also, gar nicht auf einer argumentativen Ebene konnte der mir sagen, hey, wir brauchen hier Schweine, weil, wir brauchen Resteverwerter, wir haben so viel Gemüseabfälle, die wir nicht verarbeiten können und das geben wir den Schweinen. Der hat das gar nicht argumentiert, sondern ich habe einfach gesehen, okay, da stehen zwei Schweine in einem echt schönen Outdoor-Gehege und die werden gefüttert mit dem, was auf dem Hof anfällt.
Und einmal im Jahr schlachtet die Familie dann und verarbeitet ein Schwein und da waren wir dabei. Jetzt nicht bei der Schlachtung, aber wir waren bei dieser Tierhaltung, einfach bei diesem Leben Tier und Mensch in einem integrierten System dabei und das hat sich für mich vor Ort okay angefühlt. Und da habe ich entschieden, gut, ich könnte mir vorstellen, wieder tierische Produkte zu mir zu nehmen. Das ist noch gar kein Fleisch, der Schritt zum Fleisch, der kam dann ein paar Jahre später in Berlin.
Insa Backe:
Das heißt, erstmal tierische Produkte zu dir zu nehmen, Milch …
Moritz Bor:
… Milch, Eier, das war es letztendlich, Käse. Wir waren damals ja auch auf Reisen und als wir in Marokko vegetarisches oder veganes Essen bestellt haben, dann hieß es immer, alles klar, hier ist das Gemüse, aber da ist halt ein bisschen Hühnchen drin, sonst schmeckt es nicht, aber das Gemüse ist ja vegetarisch. Und das war echt schwer. Wir haben immer irgendwo einen Knochen drin gefunden, der mitgekocht wurde, einfach als geschmacksgebende Komponente.
Insa Backe:
Wie fühlte sich das an?
Moritz Bor:
Irgendwie so ein bisschen pietätslos, fand ich. Also ich meine, Veganismus ist ja auch enorm identitätsstiftend und ich fühlte mich immer so ein bisschen auf den Schlips getreten. Aber irgendwo war es auch lustig. Also genau, meine damalige Freundin hat sich auch überwiegend vegan ernährt, aber ich glaube, auch ein bisschen mir zuliebe oder einfach so, um da mitgenommen zu sein. Und ja, die hat als erstes gesagt, weißt du was, komm - auf gut Deutsch - scheiß drauf, jetzt essen wir das halt mit. Und der Widerstand war dann gebrochen, weil es war gar nicht anders möglich, sich da unterwegs zu ernähren und das war der erste Schritt: unterwegs wieder tierische Produkte, Eier, Honig zum Beispiel und eben auch Milch zu mir zu nehmen.
Insa Backe:
Das bedeutet aber auch, dass du, obwohl du sehr, wie du selber sagst, radikal vegan gelebt hast, kein Ekelgefühl hattest?
Moritz Bor:
Es gab Momente und es gibt heutzutage tatsächlich noch Momente - und das hat mein damaliger Mitbewohner mal gesagt - man merkt, wenn man in ein Tier reinbeißt, also in einen Rohstoff, der aus einem Tier kommt, nämlich Fleisch; man merkt, wenn man da reinbeißt, wie es gestorben ist. Aber jetzt bei meinem ersten Mal Fleisch - oder mein erstes Mal war Fisch nach dieser veganen Zeit - an den Moment kann ich mich auch noch ziemlich genau erinnern; aber da hatte ich keinen Ekel.
Insa Backe:
Was war das für ein Moment?
Moritz Bor:
Das war ein wunderschöner Sommerabend in Berlin und da bin ich mit einer Freundin in einem Restaurant vorbeigegangen, wo sie den Koch kannte. Wir wollten eigentlich nur einen kleinen Abstecher machen und das war ein ziemlich gutes Restaurant. Es war eine Sterneküche in Berlin und der Koch hat uns da quasi über den Seiteneingang reingeholt. Der hat uns dann, ich kann dir gar nicht mehr genau sagen was, aber der hat uns irgendwas mit Fisch gemacht. Und ich glaube, ich war vorher einfach auch noch nie in so einem guten Restaurant. Die hat das halt bestellt und ich wollte nicht unhöflich sein, hab halt so mal die Gabel reingehalten, und es war wunderbar, wunderbar köstlich. Ich bin am nächsten Morgen aufgewacht, hatte das Gefühl von Hunger und ich musste sofort an dieses Stück Fisch denken.
Also ja, das war wirklich eine eindrückliche Erfahrung. Da kriege ich jetzt noch Appetit, wenn ich daran zurückdenke und ich habe dann einfach für mich gemerkt, okay, das ist eine Welt, die stünde mir jetzt wieder offen, also der Damm ist gebrochen.
Und Fleisch kam quasi dadurch in mein Leben, erstens über eine Auslandserfahrung auf einem Betrieb in der Ukraine, wo Wasserbüffel gehalten worden sind, da war ich sehr, sehr nah dran und ein Projekt, was sich dann daraus entwickelt hat. Und zweitens, weil ich mich einfach beruflich in die Richtung orientiert habe, mit ökologischer Tierhaltung dann letztendlich auch meinen Berufsweg zu bestreiten.
Insa Backe:
Und kannst du dich an das erste Stück Fleisch erinnern, wie kam das durch wen auf deinen Teller?
Moritz Bor:
Das muss im Zuge einer Produktentwicklung gewesen sein, die ich inspiriert durch meinen Aufenthalt in der Ukraine vollzogen habe. Ich war in einem Arterhaltungsprojekt in der Ukraine, in Transkarpaten und sollte da auf eine kleine Herde Wasserbüffel aufpassen, die meinem guten Studienfreund gehört hat. Der hat da so ein Arterhaltungsprojekt draus gemacht, transkarpatische Wasserbüffel, super spannende Tiere. Und der hat gefragt, ob ich vorbeikommen kann. Und als ich dann da war, hat er mir gesagt, dass er gerade gar nicht da ist und ich mich allein um die Herde kümmern muss. Und ich hätte eine Woche Zeit, von der Praktikantin, die noch da ist und Deutsch und Russisch beziehungsweise Ukrainisch spricht, alles zu lernen. Er sei in zwei Monaten wieder da.
So, das habe ich - ja genau, du lachst jetzt - genau, ich habe damals erst gestaunt, aber ich habe in diesen zwei Monaten Wasserbüffel kennen und lieben gelernt und bin dann wieder nach Berlin gekommen. Damals waren Streetfood-Märkte, die sind gerade so aufgekommen und ich habe auf einem Streetfood-Markt mit im Kuratorium gearbeitet und sollte da so ein bisschen die Standauswahl mitmachen. Und ich stand da irgendwann und habe rumgeguckt und habe gedacht, boah, hier wird so viel Essen verkauft, was schön zubereitet ist, was auch gut schmeckt, was teuer ist - also eine Portion für irgendwie zwischen 5 und 9 Euro - und was von den Rohstoffen - ich habe ja gesehen, was die Händler für Rohstoffe einsetzen - echt nichts ist, was ich selber essen will.
Und so kam der Gedanke, okay, cool, ich würde gerne was mit Wasserbüffeln machen. Weil, die finde ich gut und Schutz durch Nutzung - also manche Tierarten kann man deswegen halten, weil man sie eben auch nutzt und Fleisch gehört bei Wasserbüffeln nun mal dazu, Stichwort Bruderkalb … Und dann habe ich einen Wasserbüffelhalter aus Brandenburg aufgetan und habe mich mit dem zusammengetan. Der hat gesagt, super, du kannst hier das Verarbeitungsfleisch von unseren männlichen Kälbern und den Altkühen quasi in der Form eines Burgers verkaufen. Ich unterstütze dich dabei und wir machen zusammen Streetfood-Märkte. Und in dem Rahmen habe ich zum ersten Mal wieder Fleisch gegessen, Wasserbüffelfleisch aus Brandenburg.
Insa Backe:
Wie war das?
Moritz Bor:
Das war echt lecker, muss ich sagen, aber wir hatten auch coole Soßen gebastelt, da hatte ich Hilfe von einem Koch. Das war schon eine Überwindung, es hat total gut geschmeckt und es war gleichzeitig aber auch was, wo ich gewusst habe, okay, gut, das ist für mich eine besondere Situation. Weil, eine vegane Lebensweise, wie gesagt, sehr, sehr identitätsstiftend ist und man schmeißt so ein bisschen was über Bord, was einen da lange begleitet hat und deshalb war das einfach ein sensibler Moment, ja.
Insa Backe:
Stichwort Freund aus Freiburg, was hat denn der gesagt?
Moritz Bor:
Ich glaube, der war ganz schön enttäuscht.
Insa Backe:
Wie hast du es ihm gesagt?
Moritz Bor:
Ich weiß, dass ich mich erst mal ganz schön gedrückt habe und der hat mich dann auch nochmal in Berlin besucht, wo ich dummerweise auch parallel eine Veranstaltung hatte, wo ich Wasserbüffelburger verkaufen musste.
Insa Backe:
Da wusste er das noch nicht?
Moritz Bor:
Oh, ich weiß es gar nicht mehr genau, aber es war auf jeden Fall ein Bruch in der Freundschaft und wir haben es auch nicht geschafft, diese Freundschaft aus Freiburg sozusagen in eine Freiburg-Berlin-Brücke rüberzuretten. Aber, wie das ist bei Freundschaften, die in Studienzeiten geschlossen werden. Ich glaube, die können sehr, sehr inspirierend sein und die geben einem viel mit und dann entwickeln sich die Leben so rasant danach weiter, dass man echt gucken muss, wie man in Kontakt bleibt und was oft auch nicht geht.
Also, wir sind nicht mehr befreundet und ich habe aber häufig während meiner weiteren beruflichen Laufbahn - wo ja Fleisch und die Vermarktung von ökologisch gehaltenen Tieren einfach eine große Rolle gespielt hat - ich habe mich häufig gefragt, okay, was würde der dazu sagen? Der ist mir schon als so ein gewisses, sehr, sehr positives, sympathisches, aber auch sehr, sehr moralisches Teil von meinem Gewissen erhalten geblieben.
Insa Backe:
Wie war das bei deinen anderen Freunden, bei deinen Familienmitgliedern? Was haben die gesagt?
Moritz Bor:
Mein Vater hat sich, seit ich denken kann, vegetarisch ernährt. Meine Mutter ist Carnivor, genauso wie mein Bruder und eine meiner Schwestern. Meine ältere Schwester hat sich sehr früh vegetarisch ernährt und ernährt sich bis heute vegan, aber nicht dogmatisch. Meine jüngste Schwester, die hatte auch eine vegane Zeit, hat aber noch eine Zöliakie. Also wir hatten einfach einen super mixed Wandel auf Ernährungsgewohnheiten und ich glaube, ich habe im Rahmen meiner veganen Sturm- und Drangphase niemanden innerhalb der Familie überzeugt, sich da anders zu ernähren.
Wir hatten viele Familienessen im größeren Kreis. Wenn dann festgestellt worden ist, ach, der Moritz oder seine Schwester, die ernähren sich vegan, dann hatten auf einmal alle anderen das Bedürfnis, bei denen das nicht so ist, darüber zu reden und vor allen Dingen eben zu rechtfertigen, warum sie sich nicht vegan ernähren. Das ist eigentlich schon fast lustig, aber es ist auch ein bisschen schade, weil das dann auch so diese Zeremonie des gemeinsamen Essens total zerstört. Und ja, ich glaube, ich war immer gesprächsoffen oder auch gesprächswillig, wenn sich jemand dafür interessiert hat. Ich habe auch meinen Mund aufgemacht - ich kann das einfach nicht so gut, meinen Mund halten - wenn ich irgendwie das Gefühl habe, okay, da ist was unrecht.
Ich glaube, dass Veganismus einen total guten Einstieg bietet, sein eigenes Leben und seine eigene Haltung zu verschiedenen Sachen zu reflektieren Egal, ob man jetzt darüber nachdenkt, wie stehe ich eigentlich zu der Beziehung Mensch und Tier, kann ich das verantworten, dass Tiere, dass gewisse Tierarten gehalten, gemästet und getötet und verarbeitet werden? Kann ich das auf einer individuellen Ebene gegenüber einem Schwein verantworten? Finde ich das gut?
Oder man kann sich fragen, wenn das jetzt nicht der Zugang ist, will ich denn für die Umwelt oder für die Folgekosten und für die Umweltverschmutzung, die einfach an Tierhaltung im großen Stil dranhängt, verantwortlich sein? Das ist mehr so ein weiterer Blick darauf. Das kann man reflektieren. Oder man kann sich auch überlegen, möchte ich, dass Menschen in großen Schlachtbetrieben dazu gezwungen sind, aus ökonomischen Gründen den ganzen Tag am Schlachtband zu stehen? Kann ich das dem Menschen gegenüber verantworten? Ich glaube, dafür ist Veganismus eine total gute Fläche oder ein total gutes Thema. Wo man sich wirklich einmal 360 Grad drehen kann und fragen, wie stehe ich dazu? Und dadurch ist es wirklich eine gute Möglichkeit, auch ein bisschen sich selber zu finden.
Insa Backe:
Wie würdest du den Einstieg wählen in einem Gespräch mit einem Veganer? Der jetzt das so lebt, wie du es früher getan hast, der sehr überzeugt davon ist und der jetzt dich sieht?
Moritz Bor:
Ich glaube, das geht nur, wenn derjenige offen ist, wirklich auch ein Gespräch stattfinden zu lassen. Und wenn man nicht in diese - ich habe das früher immer mit so einer Kampfkunst verglichen - typische Abfolge von Argumenten reinrutscht. Ich kann dir mit zuen Augen sagen, was für ein Gegenargument auf ein Argument folgen muss und wo man dann zum Schluss im Gespräch landet. Das ist keine Grundlage für ein Gespräch.
Mit einem Veganer oder einer Veganerin ins Gespräch über die Ernährungsgewohnheiten zu kommen, das geht nur, wenn die Offenheit da ist und man kann dann viele Themen besprechen und auch viele Fragen. Aber ich glaube, es wird ganz schwierig sein, durch Fragen, die ich stellen könnte, denjenigen das Gefühl zu geben, sich nicht rechtfertigen zu müssen. Weil eine Rechtfertigung im Gespräch letztendlich auch immer den Kontaktabbruch bedeutet. Von daher, ja, es ist genauso wie beim Griller, es kommt auf den richtigen Moment und die Freiwilligkeit an.
Insa Backe:
Die Ressourcenendlichkeit zwingt uns eigentlich, neue Wege zu gehen. Du gehst einem neuen Weg. Was wäre deine Idee, was wäre dein Wunsch, welche Weichen sollten gestellt werden, was können wir machen?
Moritz Bor:
Was ich mir wünschen würde, einfach weil ich das selber durch eine sehr engagierte Mutter und Familie erlebt habe, ist, dass jedes Kind Zugang zu guten, frisch gekochten Lebensmitteln bekommt. Und ich glaube, dass das in unserer heutigen Gesellschaft auch über Schule stattfinden muss, sprich öffentliche Verpflegung. Ich würde mir wünschen, dass da ein großer Wert auch auf Bio-Fleisch gelegt wird. Einfach aus dem Grund, weil viele Kinder zu Hause gar keinen Kontakt damit bekommen und ich finde, dass da ein Bildungsauftrag drinsteckt. Weniger Fleisch in öffentlicher Außer-Haus-Verpflegung, aber dafür Besseres und für die Gesamtheit der Kinder oder Jugendlichen insgesamt verfügbar.
Ich würde mir wünschen - einfach, weil das für mich selber sehr, sehr schön war - dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, in Ruhe über sein Ernährungsverhalten und die Auswirkungen nachzudenken. Weil Essen dreimal am Tag eine Rolle spielt bei jedem und jeder und es so einen maximalen Impact in der Welt hinterlässt.
Und ich würde mir wünschen, dass wesentlich weniger Tiere in Deutschland gehalten werden und möglichst natürlich nach ökologischen Kriterien. Warum? Weil ökologische Tierhaltung immer flächengebunden stattfindet. Das heißt, ein Betrieb kann nur so viele Tiere halten, wie der Betrieb auch aus den eigenen Flächen versorgen kann. Allein durch diese Haltungsform würde die Menge an verfügbarem Fleisch so drastisch reduziert, dass wir automatisch von diesen 55 Kilo, die jährlich im Durchschnitt gegessen werden in Deutschland, ganz woanders landen würden. Und das wäre dann tatsächlich innerhalb der planetaren Grenzen nach meinem Wissen. Das wäre so ein Wunsch für die Zukunft.
Insa Backe:
Da ich ja jede Woche an Schulen auch unterwegs bin, glaube ich, dass du offene Türen einlaufen würdest. Allein ein Realitätsabgleich zeigt ja, die wollen das wohl, aber die monetären Mittel sind überhaupt nicht da. Die Finanzierung für sowas auf die Beine zu stellen in der Fläche - also punktuell klappt das sicherlich, es gibt auch verschiedene Schulformen, die das ja praktizieren – aber, um das in die Breite zu bringen, in die Fläche zu bringen, vor allen Dingen dahin, wo es von zu Hause nicht unterstützt werden kann aus diversen Gründen: Was könnte man da tun, um das wirklich auf breite Füße zu stellen?
Moritz Bor:
Wenn ich das wüsste, dann würde ich wahrscheinlich nicht hier in Bonn sitzen, sondern in einem anständigen Ministerium und das hoffentlich auf gute Bahnen lenken.
Ich glaube, ein Ansatz ist tatsächlich eine transparente Schulverpflegung. In Berlin ist das so, ich weiß nicht, ob es deutschlandweit so ist: Wir haben dadurch, dass Kinder auch ganztags in Schulen sind oder in Kitas, wo es mittlerweile auch oft ein Mittagessen gibt, die Möglichkeit, den Kindern einmal am Tag ein warmes, hochwertiges Essen oder ein warmes Essen zur Verfügung zu stellen. Leider sind häufig die Caterer, also die Unternehmen, die das Essen anbieten, finanziell nicht in der Lage. Ich glaube, die haben 3,15 Euro pro Gericht. Die sind finanziell nicht in der Lage, hochwertigere Lebensmittel einzukaufen.
Da würde ich mir einen anderen Hebel wünschen. Ich finde, dass Gemeinschaft auch den Auftrag hat, den Nachwuchs gut zu versorgen und das wäre tatsächlich eine konkrete politische Maßnahme. Aber ich will jetzt hier auch keinen Katalog für irgendein Ministerium entwerfen. Beruflich habe ich einfach mit der Erzeugung von Rohwaren und mit deutschen Landwirten und Landwirtinnen zu tun.
Ich würde mir wünschen, dass das allen Kindern zur Verfügung steht. Was es nicht tut, weil auch nicht alle Eltern in dieser Republik die Möglichkeit haben, ihre Kinder zu unterstützen. Aber deshalb glaube ich, dass öffentliche Bildung und Schulverpflegung ein ganz großer Hebel sein können. Es freut mich, dass es in die Richtung schon viele Projekte gibt, in ein paar durfte ich ja mitarbeiten in den letzten Jahren.
Insa Backe:
Wenn du jetzt mit deinem ganzen Know-how, mit deinem Wissen, mit deiner Erfahrung auf Landwirte triffst, die konventionell unterwegs sind und die ja auch lange in ihren Thematiken drin sind, die teilweise existenzielle Sorgen haben, die größer nicht sein können, was sagst du denen? Wenn die zu dir sagen, sag mal, ist ja schön, was du da machst, aber das können wir uns überhaupt gar nicht leisten. Ich meine, ich habe drei Kinder zu ernähren und wir wurden politisch in die Richtung gebracht, in der wir uns heute befinden, wir müssen irgendwie damit umgehen. Was sagst du denen?
Moritz Bor:
Also erst mal, ich bedanke mich eigentlich grundsätzlich immer bei Landwirten und Landwirtinnen. Weil - auf gut Deutsch - die reißen sich den Arsch auf, dass diese Gesellschaft hochwertige, saubere, sichere Lebensmittel hat und das jeden Tag. Und wir haben sogar, das kommt jetzt auf die Warengruppe drauf an, mehr Lebensmittel, als wir hier brauchen. Das ist was ganz, ganz Tolles und ich habe so großen Respekt und Demut vor Menschen, die tagtäglich mit den Elementen arbeiten, die in Jura sich gut auskennen müssen, in Psychologie, wenn die Mitarbeiter haben, in Betriebswirtschaft …
Insa Backe:
… und Krisenmanagement
Moritz Bor:
… ja, Krisenmanagement permanent, Technik auch noch. Die haben so ein breites Wissensspektrum, was sie anwenden müssen, um letztendlich eine Tradition und auch eine Form der Landschaftspflege zu vollziehen. Also da ziehe ich erst mal meinen Hut.
Und ich wiege Bio-Betriebe auch nicht mit konventionellen Betrieben gegeneinander auf. Es sind zwei verschiedene Wirtschaftsweisen und ich lebe in der gut begründeten Annahme, dass eine ökologische Bewirtschaftung für einen Betrieb sehr, sehr viele Folgekosten für die Umwelt nicht verursacht. Das heißt, auf Bio umzustellen ist mit die beste Art und Weise, die Umwelt zu schützen, weil Grundwasser nicht mit Nitrat belastet wird, weil verschiedene Anwendungen auf dem Feld nicht stattfinden. Das ist so.
Aber, um einen Betrieb auf Bio umzustellen, reicht nicht nur die Motivation des Betriebsleiters oder der Betriebsleiterin; der Markt, also die Abnahme, muss auch da sein. Und ganz ehrlich, wir sind in Deutschland weit von diesen 30 Prozent, die Regierungsziel sind, in der Fläche, aber auch jetzt von dem Konsum her, entfernt. Also, es hat nicht jeder Betrieb die Möglichkeit, auf Bio umzustellen.
Es gibt viele Maßnahmen, die Betriebe heutzutage schon anwenden können, die man in ihrer Wirkung regenerativ nennen würde. Das heißt, die zahlen grundsätzlich auf die Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit ein oder auf die Erhöhung der Bodengesundheit. Da geht es darum, CO2 im Boden durch Humusaufbau zu speichern. Das sind alles Maßnahmen, die nicht kurzfristig die Erhöhung des Ertrags in den Vordergrund stellen, sondern die den Boden pflegen und dadurch eine Ertragssicherheit auf lange Sicht gewähren und die Anwendung von zum Beispiel mineralischen Düngemitteln reduzieren können. Das heißt, es gibt viele Bausteine, die konventionelle Betriebe heute schon anwenden oder zukünftig noch vermehrt anwenden können.
Deshalb, was würde ich einem Landwirt sagen? Ich würde erst mal sagen, danke, mach weiter so. Und wenn du darüber reden willst, es gibt bestimmt verschiedene Praktiken, die vielleicht auch auf deinem Betrieb noch angewendet werden können.
Insa Backe:
Moritz, möchtest du darüber reden, was deine nächsten Ziele sind? Was steht an bei Moritz Bor?
Moritz Bor:
Ich möchte mich auf jeden Fall weiter dafür einsetzen, dass heimische Betriebe weiterhin wirtschaften können. Ich möchte daran arbeiten, auch in meinem neuen Job, dass heimische Betriebe Teil der Klimalösung sind und wir eine Möglichkeit finden, wie die ganze Welt Geld für Klimaschutz ausgibt und muss das dringend tun.
Ich möchte, dass heimische Betriebe ein Teil davon sind. In dem Team, in dem ich jetzt arbeiten kann, möchte ich die Motivation weiterhin hochhalten. Ich möchte dafür sorgen, dass wir unsere Arbeit, für die wir alle eine enorme intrinsische Motivation mitbringen, dass wir die gut machen können.
Und ich freue mich jetzt tatsächlich auf den Sommer und um mit meinen Jungs und meiner Familie ein paar Mal zu grillen. Ich finde, gemeinsam essen ist mit das Schönste, was man machen kann. Das ist ja auch sowas Archaisches. Ich denke häufig, wenn man am Tisch gemeinsam sitzt, es ist Stille, keine Ruhe, es ist Stille, alle sind irgendwie zufrieden und das Intimste, was der Mensch machen kann, nämlich gemeinsam essen. Wenn man überlegt, wo kommt das her? Das ist ein schutzloser Moment, wenn man sich auf sein Essen konzentriert und irgendwie der Säbelzahntiger kann hinter einem sein oder nicht.
Ich habe Lust, Zeit mit meiner Familie zu verbringen und gemeinsam zu essen. Hochwertige Lebensmittel, wo immer wir es können.
Insa Backe:
Ich sage Dankeschön, Moritz Bor, alles Gute für die Zukunft, mach weiter so, ich bin gespannt und wir hören uns wieder.
Moritz Bor:
Vielen Dank, Insa, auf Wiedersehen.