(BZfE) – In der Schule wird Ernährungswissen häufig in natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern vermittelt. Eine ganzheitliche Ernährungsbildung findet aber nicht nur im Unterricht, sondern bei jeder Mahlzeit im Klassenraum, auf dem Schulhof oder in der Mensa statt. Das sind wichtige Lebens- und Lernräume, die vielfältige Möglichkeiten zur Partizipation und Mitbestimmung liefern. Erleben Kinder und Jugendliche, dass ihren Bedürfnissen entsprochen wird und ihre Meinung zählt, erfahren sie Selbstwirksamkeit und sehen sich als wichtigen Teil der Gruppe. Der Ganztag bietet Gelegenheiten, gelerntes Wissen und Praxis miteinander zu verbinden, um Ernährungsbildung in den Schulalltag zu integrieren.
Der Erfolg einer gesundheitsförderlichen und nachhaltigen Schulverpflegung hängt maßgeblich von der Akzeptanz durch Kinder und Jugendliche ab. Partizipation ist auch hier der Schlüssel, denn im schulischen Alltag stellt Schulverpflegung nicht nur Versorgung dar, sondern ist auch Anlass und Ort für soziales Miteinander und Teilhabe.
Den Ansatz, Ernährungsbildung und Schulverpflegung zusammen zu denken und die Kinder und Jugendlichen aktiv an der Gestaltung teilhaben zu lassen, stellten Mitarbeiterinnen des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) und des Bundeszentrums Kita- und Schulverpflegung im Rahmen des Ganztagskongresses 2025 „Das Kind im Zentrum“ des Bundesbildungsministeriums und Bundesfamilienministeriums Anfang April vor.
Konkrete Beispiele, wie Kinder und Jugendliche aktiv an Gestaltungsprozessen zur Verzahnung von Unterricht und Schulverpflegung beteiligt werden können, gibt es einige: „Von der Analyse und Bewertung des Angebots der Schulmensa oder des Schulkiosks, über kleine Aktionen wie z.B. eine Tellerreste-Challenge, über die Gründung eines Mensa-Ausschusses, der Mitgestaltung des Speisenplans, bis hin zur Gelegenheit, Mahlzeiten selber zuzubereiten. Die Möglichkeiten sind zahlreich und individuell anpassbar auf die jeweiligen Gegebenheiten und Bedürfnisse“, so Dr. Mareike Daum vom BZfE. Besonders erfolgreich sind die Maßnahmen, wenn alle an einem Strang ziehen. Diesen Ansatz verfolgt auch der Whole Institution (Food) Approach. Bei diesem Entwicklungsprozess wird die gesamte Schule in den Blick genommen, und alle werden einbezogen. Ziel ist es, dass sich Schulen systematisch zu einer Lebenswelt entwickeln, welche die Ernährungskompetenz der gesamten Schulgemeinschaft und ihrer Umgebung stärkt und fördert. Der Ganztag bietet dazu viele wertvolle Anknüpfungspunkte.
Um Lehr- und Betreuungskräfte bei der Ernährungsbildung zu unterstützen, bietet das BZfE zahlreiche Materialien. Beim Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung finden sich zudem Informationen und Unterstützung zur Ausschreibung und Vergabe von Schulverpflegungsleistungen.
Weitere Informationen:
BZfE: Ernährungsbildung in Schule und KiTa
BZfE: Kita- und Schulgärten: Wie sich Pflanzprojekte nachhaltig verankern lassen
Bundeszentrum Kita- und Schulverpflegung: Ganztagskongress 2025: das Kind im Zentrum der Ganztagsschule
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Ganztagskongress 2025
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