(BZfE) – Instagram ist eine der beliebtesten Social-Media-Plattformen für Tipps rund um Lebensmittel und Ernährung. Doch wie verlässlich sind die Informationen von Influencern? Forschende der australischen Deakin University untersuchten die Qualität und Genauigkeit der Ernährungsinformationen von einflussreichen australischen Instagram-Profilen. Ein Jahr lang sammelten sie Beiträge von 47 Profilen mit über 100.000 Followern, die hauptsächlich über Ernährung posteten. Insgesamt stuften sie 35 % der Beiträge als qualitativ schlecht, 59 % als mittelmäßig, 6 % als gut ein – kein Beitrag war von ausgezeichneter Qualität. Fast 45 % der Beiträge enthielten Ungenauigkeiten. Beiträge von Ernährungsfachleuten erwiesen sich in der Studie als zuverlässiger und präziser als die von Marken oder allgemeinen Accounts. Interessant ist auch: Das „Engagement“ (Interaktionsrate der Follower) war bei Beiträgen mit geringerer Qualität tendenziell höher.
Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, Ernährungsinformationen in sozialen Medien kritisch zu hinterfragen. Aber welchen Beiträgen kann man vertrauen? Die Unterscheidung zwischen richtigen und falschen Informationen ist oft schwierig. Einige Tipps für den besseren Durchblick gibt das Bundeszentrum für Ernährung:
- Sind die Überschriften und Bilder sehr reißerisch? Wenn eine Schlagzeile zu schön klingt, um wahr zu sein, ist sie es meist auch nicht. Außerdem gilt: Positive oder negative Erfahrungen von einzelnen Personen sind keine Beweise für eine allgemeine Gültigkeit.
- Stellt der Beitrag ein bestimmtes Lebensmittel zu positiv oder negativ dar? Seriöse Beiträge beleuchten sowohl Vorteile als auch Nachteile. Außerdem gibt es keine Wunderlebensmittel. Unterschiedliche Lebensmittel liefern uns verschiedene Nährstoffe, und eine abwechslungsreiche Ernährung ist die beste Grundlage dafür, gut versorgt zu sein.
- Von wem stammt der Beitrag? Haben die Autoren bzw. Herausgeber ein finanzielles Interesse, verkaufen sie zum Beispiel bestimmte Produkte oder machen sie Werbung dafür? Handelt es sich um seriöse Fachleute für das Thema? Werden Fachgesellschaften als Referenz für Ernährungsempfehlungen genannt? Gibt es eventuell einen Hinweis zur wissenschaftlichen Originalstudie?
Der Instagram Kanal des Bundeszentrums für Ernährung „waswiressen“ bietet unabhängige und wissenschaftlich fundierte Informationen rund um alles, was schmeckt. Dort gibt es Rezepte, Warenkunde, Aufklärung über Ernährungsmythen, Tipps und Tricks für den Essalltag, sowie Inspirationen und Lifehacks.
Julia Seeher, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
Zur Studie: The quality and accuracy of nutrition-related information by influential Australian Instagram accounts
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