Ernährung und Klimaschutz

Wie kann ich beim Essen auf das Klima achten?

Eine Person fährt auf einem Fahrrad, das einen mit Obst und Gemüse gefüllten Fahrradkorb hat. © Neuropixel – stock.adobe.com

Weltweit verändert sich das Klima, das merken wir auch in Deutschland. Möchten Sie klimabewusster leben? Das ist gut möglich. In diesem Artikel finden Sie Tipps für klimafreundliches Einkaufen, Kochen und Essen. Einfach, praktisch und gut für die Gesundheit!

Tipp 1: Mehr Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse – weniger Fleisch, Milch und Eier

Viele Menschen essen Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte am liebsten jeden Tag. Doch tierische Lebensmittel sind nicht gut für unser Klima. Ein großer Teil der Treibhausgase auf unserer Erde entsteht durch Viehzucht.

 

Treibhausgase sorgen für eine Schutzschicht um die Erde. Diese Schicht hält die Wärme auf der Erde fest, so wie in einem Treibhaus das Glas die Wärme festhält. Durch menschliches Handeln kommen immer mehr Treibhausgase in die Luft. Die größten Mengen stammen von Viehzucht, Industrie und Verkehr. Treibhausgase machen unsere Erde immer wärmer. Dadurch schmelzen Gletscher und der Meeresspiegel steigt. Das bekannteste Treibhausgas heißt Kohlendioxid (CO2).

Viehzucht (für tierische Lebensmittel) kostet viel mehr Energie als Ackerbau (für pflanzliche Lebensmittel). Tiere brauchen viel Futter. Der Anbau von Tierfutter kostet viel Dünger. Dünger wird oft aus Erdöl gemacht. Das belastet die Umwelt. Außerdem stoßen Tiere beim Verdauen Methangas aus. Auch das Methan belastet die Umwelt.

Der Anbau von Gemüse und Obst braucht viel weniger Energie als Viehzucht. Getreide und Hülsenfrüchte (wie Erbsen und Linsen) sind ein guter Ersatz für tierische Lebensmittel. Außerdem sind sie gut für die Gesundheit.

Klimaschonendes Essen ist pflanzenbetont

Dieser Teller zeigt wie wir gesund essen können und dabei das Klima schützen. Die Hälfte unserer Mahlzeiten sollte aus Gemüse und Obst bestehen. Ein Viertel sollten aus Getreideprodukten wie Brot, Reis und Nudeln bestehen. Das letzte Viertel sollte aus überwiegend pflanzlichen Eiweißen bestehen. Ab und zu könne es auch etwas Fleisch oder Fisch sein. Nüsse sind gut, weil sie sowohl Eiweiß als auch wertvolle Fettsäuren liefern.

Darum ist der erste Klima-Tipp: Bringen Sie nicht mehr als zwei- oder dreimal pro Woche Fleisch auf den Tisch. Das gilt auch für Wurst, Eier, Milch und Käse.

Tipp 2: Lebensmittel verwenden, nicht verschwenden!

In Deutschland wird viel Essen weggeworfen. Manche Lebensmittel sind verdorben, die sollte man nicht mehr essen. Aber oft ist es gar nicht notwendig, Essen in den Müll. zu werfen. Hier sind ein paar Ideen, wie sie weniger Lebensmittel wegwerfen.

Brauchen Sie das wirklich? Planen Sie, wie viel Essen Sie einkaufen. Dabei hilft ein guter Einkaufszettel.

Ist das Essen noch frisch? Achten Sie auf die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Was schnell verdirbt, sollten Sie zuerst essen. Und achten Sie auf die richtige Lagerung. Manche Lebensmittel gehören in den Kühlschrank, andere besser nicht.

Vertrauen Sie wieder auf Ihre Sinne!

Haben Sie zu viel eingekauft? Wenn Sie Lebensmittel übrig haben, können Sie sie einfrieren oder in der Nachbarschaft verschenken. Es gibt mittlerweile viele Initiativen, sei es Food-Sharing oder die Tafeln.

Haben Sie zu viel gekocht? Wenn Sie Essensreste übrighaben, können Sie daraus etwas Neues zubereiten. Apps helfen bei der Resteverwertung.

Essen Sie außer Haus? Dann bitten Sie im Restaurant oder in der Kantine um eine kleinere Portion — oder nehmen Sie die Reste mit nach Hause.

So lautet der zweite Klima-Tipp: Werfen Sie kein Essen weg. Das kostet Geld und ist schlecht für unser Klima.

Tipp 3: Bio, regional und saisonal – so viel, wie gut zum eigenen Leben passt

Was man von nah holt, ist frisch und meist klimafreundlich. Gurken aus dem Landkreis nebenan brauchen nur einige Kilometer in den Supermarkt. Gurken aus Spanien fahren 2000 km, bevor sie im Laden liegen. Der Transport ist teuer und verschmutzt die Umwelt

Bio-Obst und Bio-Gemüse sind besser für die eigene Gesundheit und für das Klima als „normales“ Obst. Das kommt, weil Bio-Bauern anderen Dünger und Pflanzenschutz benutzen. So helfen Sie, Äcker und Wiesen zu erhalten, das ist gut für die Natur. Regionale Produkte sind also gut für das Klima. Aber überlegen Sie sich, wie es in Ihren Alltag passt. Wenn Sie für regionale Produkte extra mit dem Auto fahren müssen, ist das für den Landwirt gut, aber fürs Klima schlecht. Ebenso ist zu überlegen, ob ein Bio-Apfel aus weiter Entfernung eine gute Wahl ist. Hier sollte man abwägen, welche Vorliebe man hat und was für einen selbst wichtig ist.

Es gibt noch mehr gute Gründe um regionale Produkte zu kaufen:

Sie unterstützen Bauern und Betriebe aus der direkten Umgebung. Und nicht große Firmen von weit weg.

Lebensmittel, die mit dem Flugzeug transportiert werden, sind immer eine schlechte Wahl.

Darum lautet Tipp 3: Kaufen Sie Lebensmittel aus der Nähe, in Bio-Qualität und dann, wenn sie gerade auf dem heimischen Acker Saison haben. Das ist prima fürs Klima.

Tipp 4: Verpackung? Meiden, wenn möglich

Die meisten Lebensmittel sind gut verpackt. Bei manchen Lebensmitteln, wie Fleisch oder Aufschnitt, ist das sinnvoll: Sie sind wegen der Hygiene in Plastik oder Folie verpackt. Doch viele Produkte haben unnötige Verpackungen, zum Beispiel Gemüse und Obst.

Verpackungsmüll schadet der Umwelt, weil er Treibhausgase produziert und sich in der Natur in feinste Teilchen zersetzt. Diese kleinen Partikel nennt man Mikroplastik. Sie lösen sich nicht in Wasser und lassen sich nur schwer beseitigen. Sie können sich in Lebewesen und Pflanzen ansammeln 

Was können wir tun: 

  • Müll vermeiden, wo immer es geht: Weniger verpacktes Gemüse und Obst kaufen und eigene Verpackungen mitnehmen, z.B. Beutel für Obst und Gemüse.

  • Im Café oder Restaurant nach Mehrweg statt Einweg fragen.

  • Mehrweg-Flasche oder Plastikflasche? Die Mehrweg-Flasche kann man wiederverwenden.

  • Unterstützen Sie Umweltaktionen die sich gegen Plastikmüll einsetzen.

Unser Klima-Tipp 4 lautet deshalb: Mehrweg-Verpackungen sind meist die bessere Wahl.

Tipp 5: Einkaufen: Am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad

Wer immer mit dem Auto einkaufen geht, verbraucht eine Menge Benzin. Außerdem entstehen Abgase. Das ist schlecht für die Umwelt. Wie können Sie klimafreundlicher einkaufen?

Planen Sie ihren Einkauf. Einmal pro Woche einkaufen kostet weniger Energie als für jedes Brötchen einzeln zum Laden zu fahren.

Kaufen Sie in der Nähe. Das spart viele Kilometer.

Gehen Sie zu Fuß oder fahren Sie mit dem Rad. Das schont die Umwelt und ist prima für die Gesundheit. 

Helfen Sie sich unter Nachbarn: für den gemeinsamen Großeinkauf oder wenn fürs Kochen mal eine Zutat fehlt

Nehmen Sie Bus und Bahn. Öffentliche Verkehrsmittel kosten viel weniger Energie als Autos.

Lieferangebote checken: Gibt es Bring-Dienste oder Läden, die besonders aufs Klima achten? Wer liefert mit Fahrradkurier?

Der fünfte Klima-Tipp ist einfach: Lassen Sie öfter mal das Auto stehen!